Die Entwicklung von Viererfeld und Mittelfeld ist die grösste Stadterweiterung Berns der letzten Jahrzehnte. Die beiden verkehrstechnisch sehr zentral gelegenen Areale haben eine Fläche von insgesamt 16 ha. Darauf sollen ca. 200’000 qm Wohnungen und öffentliche Einrichtungen realisiert werden. Der Wettbewerb bestand aus drei Teilen: Dem Städtebau, dem Park und der Wohnnutzung.
Unser Projekt „Paradise City“ thematisiert den partizipativen Prozess, der der gesamten Entwicklung von Anfang an zugrunde gelegen hat, und stellt eine Art Bauanleitung für den zukünftigen Stadtteil zur Verfügung. Entsprechend der offenen Gestaltung unseres Beitrags erzählten wir diesen in Form eines Comics. Bewusst werden keine fertigen Renderings des Areals gezeigt, sondern verschiedene, offene Erzählstränge angeboten. Die Partizipation wird in den Mittelpunkt gestellt, kombiniert mit einem klaren Rahmen.
Das eigentliche städtebauliche Projekt basiert auf dem Gedanken, möglichst viel und vielfältige Interaktion der Bewohnerinnen und Bewohner miteinander und mit der restlichen Stadtbevölkerung Berns zu ermöglichen. Dafür wird, entgegen der Vorgaben im Wettbewerb, die öffentliche Erschliessung von Park und Siedlung genau auf die Schnittstelle zwischen beiden Elementen gelegt. Es entsteht ein öffentlicher Boulevard, der als Grenze zwischen Park und Stadtraum eine grossstädtische Art der Öffentlichkeit erzeugt. Ebenso wichtig ist der starke Bezug zur Engepromenade auf der Südseite, einem in Bern einzigartigen Stadtraum.
Das Prinzip von Schnittstelle und Interaktion findet sich sowohl im Park mit seinen zahlreichen, unterschiedlich programmierten Bereichen und Familiengärten, als auch im typologischen Prinzip der Wohngrundrisse wieder. Diese schöpfen ihre typologische Vielfalt aus verschiedenen Spielarten von Vorder- und Rückseite.
Rangierung: Städtebau 3. Rang, Park 3. Rang, Wohnen 6. Rang.