Lise & Lotte, Umbau und Umnutzung Sägestrasse 76/78, Köniz

Auftraggeber/in
AXA Leben AG
Architektur
BHSF Architekten
Landschaftsarchitekt
Klötzli Friedli Landschaftsarch. AG
Bauingenieur
Lorenz Kocher GmbH
Gebäudetechnik
Wirkungsgrad Ingenieure AG, PZM Zürich AG, EK Energiekonzepte AG
Weitere Beteiligte
Itten + Brechbühl AG
Geschossfläche inkl. UG
13'375 m²
Zeitraum Studie
2018 - 2019
Zeitraum Planung & Ausführung
2022 - 2024

Im Zuge des Studienauftrags in Konkurrenz zur Umnutzung einer Büroliegenschaft in einen Wohnungsbau in Köniz haben wir uns Gedanken zu dieser Art Bauaufgabe und – in der Folge davon – auch zum „Loft des 21. Jahrhunderts“ gemacht. Während der klassische, ab den 1960er Jahren genutzte Industrie-Loft vor allem durch grosse Raumhöhen, vertikale Fenster und rohe Materialien seinen Charakter erhält, werden die kompakten Lofts des 21. Jahrhunderts in ehemaligen Bürogebäuden entstehen. Was sind also die wesentlichen und zu erhaltenden Merkmale, die einen qualitätsvollen Büro-Loft auszeichnen? Das Projekt „Lise & Lotte“ bietet zur Beantwortung dieser Fragen verschiedene Anknüpfungspunkte.

Genau wie ein Industrie-Loft besitzt auch das bestehende Gebäude an der Sägestrasse in Köniz eine aus rationellen Überlegungen entstandene Identität, die so präsent ist, dass sie allen weiteren Überlegungen zugrunde gelegt werden kann. Diese Identität leitet sich aus dem für die ursprüngliche Büronutzung optimierten raumhaltigen Gerüst aus Stützen, Decken und Kernen her. Denn dieses Raumgerüst entwickelt durch seine einheitlichen Geschosshöhen, die durchlaufenden Beton-Brüstungen und Fensterbänder eine horizontale Dynamik, die sowohl den äusseren Ausdruck der Gebäude als auch deren Innenräume stark prägt. Die Fensterbänder werden daher grundsätzlich belassen, und die Wohnungen von „Lise & Lotte“ vor allem entlang der Fassade gedacht. Sie entwickeln sich nur in Ausnahmen in die Tiefe des Raumgerüsts.

Ein Loftumbau bedeutet aber auch immer einen Identitätswandel, der durch Hinzufügungen starker Elemente, die Ausdruck der neuen Nutzung sind, sichtbar wird. So wird der Wandel vom reinen Büro- zum Wohn- und Arbeitsgebäude durch gezielte Eingriffe und Ergänzungen zum Ausdruck gebracht. Und durch die Namensgebung „Lise & Lotte“ wird der Schritt weg vom „anonymen“ Bürogebäude abgeschlossen.