Gewerbehalle und Verwaltungsgebäude, Bremgarten

Auftraggeber/in
HIAG Immobilien Schweiz AG
Architektur
BHSF / Janki AG
Bauingenieur
PIRMIN JUNG Ingenieure für Holzbau AG, Urs Hauser AG
Gebäudetechnik
IBN Ingenieurbüro Niedermann GmbH
Weitere Beteiligte
Melliger Partner Elektroengineering GmbH
Zeitraum Studie
2012
Zeitraum Planung & Ausführung
2013 - 2017
Ort
Bremgarten

In einem Industriegebiet am Stadtrand von Bremgarten wird ein über Jahrzehnte gewachsenes Areal um eine Multifunktionshalle und ein Bürogebäude ergänzt. Die 90 m lange und 36 m breite Halle ist nach dem Vorbild klassisch moderner Gewerbehallen als 5-jochige Shedhalle konzipiert. Gemeinsam mit dem angebauten Bürogebäude als überhöhtem sechstem Joch bildet sie die Front zur angrenzenden Kantonsstrasse. Die rhythmische Plastizität der Grossform prägt somit den Auftritt des gesamten Komplexes nach aussen. Zwischen Neubau und bestehenden Hallen entsteht ein neuer zentraler Logistikhof, der dem bis anhin unübersichtlichen Areal eine Mitte gibt und den Warenumschlag aufnimmt.

Auf dem Niveau des Hofs befindet sich im Bürobau ein Mehrzweckraum für Mitarbeiter, Firmenanlässe und Ausstellungen. Das Bürogebäude mit seinen flexibel teilbaren Obergeschossen wird eine Etage höher von der Seite des Parkplatzes erschlossen.

Untergeschoss und zentraler Kern werden als konventionelle Massivkonstruktionen errichtet. Die Bürogeschosse hingegen werden in einer speziell entwickelten Holz-Beton-Verbund-Konstruktion mit hohem Präfabrikationsanteil gebaut, um einen schnellen, witterungsunabhängigen Bauablauf zu ermöglichen.

Das Materialisierungskonzept für Fassade und Innenräume begreift die Eigengesetzmässigkeiten des kostengünstigen Industriebaus nicht als Hemmnis, sondern als Ansatzpunkt für ein spezifisches Gestaltungskonzept. Einfache, standardisierte Materialien werden durch eine präzis komponierte Verwendung nobilitiert und verleihen dem Komplex einen  gleichermassen industriellen wie eleganten Ausdruck.

So besteht die Fassade aus einfachen Metallelementen, die mit unterschiedlicher Profilierung in einem Schachbrettmuster angeordnet sind und den gesamten Körper wie ein straff gespannter Stoff umspannen und so letztlich die Grossform mit ihrer Plastizität betonen. Im Innern bestimmen die rohen Beton- und Holzelemente den Raum und das Materialisierungskonzept. Sie werden mit anderen möglichst unbehandelten Materialien zu einem feinen System aus hellen, warmen Tönen ergänzt, das einen angenehm diskreten und neutralen Hintergrund für die Büroarbeitsplätze bietet.

Das Gebäude wird in zwei Etappen realisiert.