Agrarcampus Jamu Mare, Rumänien

Auftraggeber/in
Privat
Architektur
BHSF Architekten

Die ökologische Produktion von Nahrungsmitteln wird in den kommenden Jahrzehnten auf dem globalen Massstab ein zentrales Thema werden – aus gesundheitlichen, ökonomischen und agrikulturellen Gründen. Gleichzeitig werden ländliche Regionen auf der ganzen Welt im Laufe des 21. Jahrhunderts stark durch den Klimawandel beeinflusst werden, mit unvorhersehbaren Konsequenzen. Dieser grössere Kontext stellt den Hintergrund unseres Projekts in Jamu Mare in Rumänien dar.

Das Areal, das aus ca. 1000 ha Agrarland besteht, wird momentan bereits für den Anbau biologischer Lebensmittel genutzt. Das Potenzial der Produktion wird jedoch bei weitem nicht ausgeschöpft. Eine Familie aus der Schweiz hat das Land, und das Dorf Jamu Mare, entdeckt und sich dazu entschlossen, hier in die Zukunft zu investieren. Neben der Professionalisierung und Modernisierung der Agrarproduktion (darunter Weinanbau, Luzerne und später Viehproduktion) zielt die Vision der Familie auch darauf ab, in die langfristige Entwicklung der Region zu investieren. Dafür wird eine Kooperation mit der Landwirtschaftschule in Timisoara aufgebaut. Zudem sollen Touristen aus Rumänien, Serbien und ganz Europa nach Jamu Mare kommen. Das Projekt ist damit auch eine Chance, Jamu Mare eine bessere Ausgangslage für das 21. Jahrhundert zu geben, in einer momentan eher schwierigen Situation.

BHSF Architekten arbeiten seit dem Herbst 2017 an dem Projekt. Wir sind verantwortlich für die städtebauliche Planung, aber auch die Architektur auf dem Grundstück. Zusätzlich verfolgen wir mittelfristig das Ziel, das Projekt auf das Dorf Jamu Mare und die anderen umliegenden Dörfer auszuweiten. Für uns ist das Projekt ein Beispiel der Disziplin des „Rural Design“, die sich einem holistischen Blick auf Klima, Architektur, Baukultur und Agrikultur verschrieben hat.