BHSF Architekten
Am 18. März findet ein ausserordentliches BHSF-Werkstattgespräch mit einem Gast aus Japan statt! Hirokazu Mitsuru ist Gründer des in Fukuoka Details...
Wir freuen uns über die Fertigstellung zweier Einfamilienhäuser in Zollikon, die in einem Zuge errichtet wurden und bei deren Entwurf Details...
Das kürzlich fertiggestellte Projekt „Lise und Lotte“ in Köniz kann am Samstag, den 24.2. ab 13:30 Uhr besichtigt werden. Wir Details...
Ein Beitrag der BR-Sendung „Capriccio“ zu einer grossen Um- und Weiternutzungsfrage mit Beteiligung aus München. Gerne hätten wir noch mehr Details...
Das ehemals mit einer einzigen Villa bebaute Grundstück in einem gediegenen Einfamilienhausquartier in Zollikon war bereits mit einem Ersatzneubau entwickelt Details...
Das Opernhaus Zürich informiert die Öffentlichkeit über die Ergebnisse der durch BHSF ausgearbeiteten Machbarkeitsstudie. Im Rahmen der strategischen Planung „Zukunft Oper“ Details...
Das Projekt En Passage soll das Bassersdorfer Zentrum nicht durch die neue Entwicklung am Bahnhof konkurrenzieren, sondern eine Ergänzung des Details...
Gemeinsam mit Städtebaumanufaktur erarbeiten wir die Fortschreibung des ISEKs (integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) mit VU (Vorbereitende Untersuchungen). Der seit 2023 laufende Details...
„Die Quadratur des Kreises“ – wie ein unlösbares Problem kommt uns bisweilen die Aufgabe vor, unsere Siedlungen so zu gestalten, Details...
Abschlussdiskussion mit Caspar Schärer Nächste Woche endet unsere Werkstattgespräch-Reihe „Demolition Man“. Im Laufe der Diskussionen und Vorträge konnten wir eine Reihe Details...
Am Donnerstag den 7. September 2023 um 19:00 Uhr wird Axel Humpert, stellvertretend für BHSF, mit einem Vortrag am BDA Details...
Am Donnerstag, den 6.7.2023, wird Kornelia Gysel bei uns in der Reihe „Demolition Man“ zu Gast sein. Neustadt 3.0 Arbeiten an der Details...
Unser Projekt für die Umnutzung des ehemaligen Lagergebäudes der Chocolat Tobler AG an der Güterstrasse 8 in Bern ist für Details...
Das Projekt zur Umnutzung des ehemaligen Lagergebäudes der Chocolat Tobler AG ist das geometrische und ideelle Zentrum der Neuüberbauung des Details...
Am Donnerstag, den 27.4.2023, wird Philipp Fischer bei uns in der Reihe „Demolition Man“ zu Gast sein. Zürich! Wie weiterbauen? „Seit 30 Details...
Unser Umbau und die damit einhergehende sanfte Sanierung einer dreieinhalbstöckigen Doppelhaushälfte aus den frühen 1920ern Jahren in Küsnacht, Zürich is Details...
NO CLUE CLUES Was kann man behalten und was findet man eigentlich gut? Wie kann man herausfinden, wo es noch Spielraum gibt Details...
Der Fokus der diesjährigen Fachtagung Nachhaltiges Bauen liegt auf dem Weiterbauen am Bestand. „Nachhaltiges Planen beginnt mit einer Auslegeordnung, bei Details...
«In der Praxis nicht relevant» Für den Umbau bestehender Bauten – egal ob als Denkmal geschützt oder nicht – ist die Details...
„space – adapt, edit, transform // erkennen, lesen, verstehen – Geschichten aus dem Bauen im Bestand“ Maria Conen studierte Architektur an Details...
„The Happy (Never) Endings of Architecture“ Warum sprechen wir davon, dass ein Gebäude fertig gestellt ist, obwohl seine Bewohner noch nicht Details...
Die BHSF Werkstattgespräche zur Agenda #keepingswhatsgood folgen mit Sabeth und Antonia von Urban Equipe. Der Titel ihres Vortrags lautet „Recht auf Wohnen? Praxisthesen Details...
Und der silberne Hase 2022 geht an… BHSF Architekten und die Wohnbaugenossenschaft Warmbächli für unser Projekt an der Güterstrasse in Details...
Die elfte Ausgabe der BHSF Werkstattgespräche findet unter dem Titel „Demolition Man“ statt.
Im Laufe der letzten Jahre wurde das Bauen im Bestand zu einem immer wichtigeren Thema im schweizerischen und internationalen Architekturdiskurs. Zahlreiche Publikationen, Symposien, Forschungsprojekte und Diskussionsrunden beschäftigen sich inzwischen mit dem Thema. Aber wie in diesen Formaten auch schon oft angemerkt: In der Praxis ist das Primat des Neubaus nahezu ungebrochen. Noch immer begünstigen die Bedingungen Abriss und Ersatzneubau. Dies zeigen die kontroversen Diskussionen der vergangenen Jahre um prominente Wettbewerbsverfahren, beispielsweise in Zürich um die Maag-Hallen, oder um die “Schule für die Klimajugend” in der Manegg, um nur zwei zu nennen.
Vor diesem Hintergrund wollen wir die BHSF Werkstattgespräche als Format der Diskussion aus der Baupraxis heraus dazu nutzen, die “Agenda #keepingwhatsgood” zu lancieren. Als konkreter, kollektiv getragener Fahrplan auf der praktischen Ebene, wie wir zu einer ressourcenschonenden Bauweise gelangen können, indem wir den Bestand erhalten, und das, was wir nicht behalten, in Kreisläufen anderen Bauwerken zuführen können. Wir möchten dabei auch konkret die Forderungen nach einem Neubaumoratorium kritisch beleuchten, nicht weil wir das Ziel nicht teilen, sondern weil sich beim näheren Hinsehen aus baupraktischer Sicht bestimmte Fragen stellen.
Dafür wählen wir eine neue Struktur der Werkstattgespräche: Nach einem halbstündigen Impuls der Gäste folgt eine halbstündige Diskussion, deren Resultat gemeinsam festgehalten und im Laufe der Reihe sukzessive zu einer Agenda verdichtet wird. Diese hat eine kollektive Autorenschaft, und sie soll nicht andere Bemühungen konkurrenzieren, sondern ergänzen. Auch die Frage, wie dies gelingt, wird Gegenstand unserer Diskussion sein.
Die Gespräche finden Donnerstags um 19h im Geerenweg 2 statt. Der Austausch davor und danach sind ebenfalls Teil unseres agenda-settings. Wir laden alle ein, Teil dieses Prozesses zu werden.
Termine 2022:
17.11. Niels Lehmann, Geschäftsführer DXMA
19.01. Andreas Ruby, Direktor SAM
15.12. Antonia Steger, Urban Equipe
Bestätigte Gäste 2023 (Daten folgen):
Enzmann Fischer
Conen Sigl
8000.agency
Jörg Lamster, Studio Durable
Silke Langenberg, ETH Zürich
Caspar Schärer, BSA
Die Bauherrschaft beabsichtigt das heute rund 42-jährige ehemalige Swisscom-Gebäude an der Gewerbestrasse 15 in Thun neuen Nutzungen zuzuführen, zeitgemäss zu Details...
Nach langer Pause sind die BHSF Werkstattgespräche in etwas anderer Form zurück. Den Auftakt zur Reihe Demolition Man, Agenda #keepingswhatsgood Details...
BHSF belegt gemeinsam mit Itten Brechbühl, Haag Landschaftsarchitektur und Eva Stricker als Spezialistin für Zirkuläres Bauen den 2. Rang im Details...
Am nächsten Donnerstag, den 3. November 2022, geht es los: Wir läuten die Werkstattgesprächsreihe „Demolition Man – Agenda #keepingwhatsgood“ mit einem Details...
Die Architektur-Zeitschrift archithese lud im Rahmen der „Swiss Live Performance 2022 – Laut Leise“ zehn Architekturbüros ein, um über ihre Details...
Im Rahmen eines Studienauftrags wurde BHSF beauftragt, für das Geviert Ahornpark in Zug ein städtebauliches Gesamtkonzept zu entwickeln. In Kontrast und Details...
Im Rahmen einer Testplanung wurde BHSF beauftragt, als eines von drei Büros einen Vorschlag für die Entwicklung eines Gebiets am Details...
Das ehemalige Kaufplatzareal befindet sich an einer komplexen städtebaulichen Schnittstelle. Die „Rückseite“ der Altstadt trifft hier auf großmaßstäbliche Stadterweiterungen aus Details...
Gemeinsam mit Salewski Nater Kretz Architektur und Städtebau, LINEA landscape architecture und Barbara Emmenegger Soziologie & Raum haben BHSF Architekten Details...
Im Zuge des Studienauftrags in Konkurrenz zur Umnutzung einer Büroliegenschaft in einen Wohnungsbau in Köniz haben wir uns Gedanken zu Details...
BHSF belegt gemeinsam mit Städtebaumanufaktur, München und NMM [Nicole M. Meier] Landschaftsarchitektur, München den 2. Platz im städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerb „Rochdale Barracks“ in Bielefeld. Details...
Der städtebauliche Kontext der Rochdale Barracks zeichnet sich durch typologische Diversität, Durchgrünung, Nutzungsmischung, und eine selbstverständliche räumliche Orientierung aus. Das Details...
Wenn wir im Zürcher Strassenmagazin „Surprise“ erwähnt werden, freuen wir uns natürlich ganz besonders! Ben wurde als Teil eines Artikels Details...
Am Anfang unserer Überlegungen zur Aufgabe lag die Idee, das bestehende und gut erhaltene Einkaufszentrum aus den 1960er Jahren, anders Details...
BHSF gewinnt gemeinsam mit Lorenz Eugster, APC, WAM Ingenieure, EK Energiekonzepte und Bänziger Partner den Studienauftrag „Zentrumszone Bahnhof Niederhasli“. Nach Details...
BHSF gewinnt gemeinsam mit Lorenz Eugster, APC, WAM Ingenieure, EK Energiekonzepte und Bänziger Partner den Studienauftrag „Zentrumszone Bahnhof Niederhasli“. Nach Details...
Der Raum HB / Central ist zentrales Drehkreuz Zürichs und der Schweiz, aber auch Raum von Öffentlichkeit, Versammlung und Identifikation. Details...
BHSF gewinnt gemeinsam mit Haag Landschaftsarchitektur, Lorenz Kocher, Itten Brechbühl Bern und EK Energiekonzepte den Wettbewerb für die Umnutzung und Details...
Benedikt Boucsein wurde für die Formate „Kulturzeit“ (3sat) und „Aus Kultur und Gesellschaft“ (DLF, Sendung vom 6. Mai) interviewt, zu Details...
Im 21. Jahrhundert kündigen sich starke Veränderungen der Art und Weise an, wie wir leben, arbeiten und wirtschaften. Gemeinden mit Details...
Im Dorfzentrum der Gemeinde Dielsdorf soll eine Entwicklung und Verdichtung ermöglicht werden. Wir haben hierzu gemeinsam mit Planwerkstadt (lead) und Details...
Gegenstand der Testplanung war der Entwurf für das Zentrum des Ortsteils Au. Dieser versucht auf die Herausforderungen und Unwägbarkeiten der kommenden Jahrzehnte Details...
Im Rahmen der zukünftigen Verdichtung Berns wurden an für diese Entwicklung besonders wichtigen Orten („Chantiers“) Vertiefungsstudien durchgeführt. Der Chantier Bethlehem Details...
Inhalt des Studienauftrags waren Spekulationen über die Zukunft der Schadaugärtnerei am Thunersee. Mit dem „Ja“ zum Kauf des Areals machten Details...
Aufbauend auf eine Vertiefungsstudie wurden BHSF beauftragt, einen Strassenzug in Zürich räumlich-typologisch zu studieren und Empfehlungen für dessen Weiterentwicklungen zu Details...
Nach einem sehr langen Verfahren inklusive einer Überarbeitung zu Beginn diesen Jahres, viel unserem Team mit Markus Elmiger Architekten und Details...
Die Gemeinde Rüschlikon beabsichtigte mithilfe eines bereits langjährig laufenden Planerverfahrens die Aufwertung und verträgliche Verdichtung ihres Zentrums rund um den Details...
Das italienische Eiscafé ist eines der beliebtesten städtischen Angebote im deutschsprachigen Kulturraum. Jede Stadt in Deutschland hat mindestens eines. Das Eiscafé hat maßgeblich Einfluss auf das Verständnis unseres Kulturraums vom “draußen sein” und wurde zu einem Symbol der zentraleuropäischen Italienliebe sowie der Integration der Italiener in die Gesellschaft. Der Erfolg des Eiscafés beruht maßgeblich auf einer großen Sensibilität gegenüber räumlichen Eigenschaften, Bewegungsmustern und Gebrauchszyklen des Kontexts, die kunstvoll für bestimmte Zeiträume im Jahr genutzt werden.
Seit über 100 Jahren entstehen die Eiscafés in einem Prozess aus Migration und Adaption aus einem einzigen Tal in den italienischen Dolomiten – dem Val di Zoldo. Das zweite große Auswanderungsland der Zoldani ist jedoch Brasilien, und viele brasilianische Zoldani gehen nun nach Zentraleuropa, um im Speiseeisgeschäft zu arbeiten. Im Ausstellungsbeitrag für die 12. Architekturbiennale in Sao Paulo, die sich der Frage des „everyday“ gewidmet hat, haben wir ein typisches Eiscafé́ nach Brasilien transferiert. Im Ausstellungsort CCSP wurde Eis ausgegeben und die Geschichte der Eiscafés auf überdimensionierten Eiskarten erzählt. Im Sinne eines „Katalogs“ vermitteln sie historische Daten und architektonische Beispiele.
Wie zu erwarten war die Installation ein durchschlagender Erfolg, insbesondere an den Tagen, an denen Eiscreme ausgegeben wurde!
Die Wohnbau-Genossenschaft Zürich feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Die dazu gegründete Genossenschaft Bellerive im ZAZ wird die wichtigsten Themen rund um Details...
Wir, eine Gruppe aus zwei Universitätsprofessuren und einem Architekturbüro, werden auf der XII Internationalen Architektur Biennale in São Paulo mit Details...
Das Grundstück nimmt im Kontext Schwamendingens eine besondere Position ein. Einerseits bildet es den Abschluss einer der grössten Gartenstadtstrukturen Zürichs, Details...
Von Ende März bis Ende Juni 2019 laden Studierende des Fachbereichs Architektur an der Hochschule Coburg zur „Dienstagsreihe“ ein. Mit Details...
In den 1960er und 1970er Jahre entstand eine Vielzahl architektonisch visionärer Ideen, die das Ideal in sozialer und struktureller Hinsicht Details...
Link zur Publikation… Details...
Das interdisziplinäre Team um BHSF hat beim Wettbewerb „Arealentwicklung Viererfel/Mittelfeld“ in Bern in allen Kategorien Rangierungen erzielt. Im Teilnehmerfeld von Details...
Die Entwicklung von Viererfeld und Mittelfeld ist die grösste Stadterweiterung Berns der letzten Jahrzehnte. Die beiden verkehrstechnisch sehr zentral gelegenen Details...
BHSF nimmt an der Ausstellung „Dichtelust“ im Schweizer Architekturmuseum in Basel teil, die am 23. November um 19 Uhr eröffnet Details...
„Das Haus, die Welt und der Raum dazwischen“ Über die Suche nach dem Raum zwischen privater Umgrenzung und öffentlicher Exposition. Ein Details...
Kunst am Bau stellt für viele Künstlerinnen und Künstler eine Möglichkeit dar, aufwändige Arbeiten mit grösserer Sichtbarkeit im öffentlichen Raum Details...
Das Buch „The Noise Landscape“ hat einen DAM Architectural Book Award 2018 gewonnen und ist damit unter den zehn besten Details...
In der Reihe „Eraser“ ist am 12.9. Christian Müller Inderbitzin (EMI Architekten) bei uns zu Gast. Er wird über zwei Details...
Nach circa einem Jahr Bauzeit ist unser Umbau mit Blick auf den Zürichsee fertig und bezogen. Durch den Eingriff und Details...
Im Sommer 2016 sind wir von einer jungen Familie angefragt worden, ein Einfamilienhaus in Zollikon zu begutachten. Basierend auf dieser Details...
Das von Wolfgang Sonne und Regina Wittmann herausgegebene und bei DOM publishers erschienene Buch „Städtebau der Normalität“ beschäftigt sich mit Details...
Benedikt Boucsein wird zum Oktober 2018 als Professor für Urban Design an die TU München berufen. Zur Meldung der TUM Details...
«Die andere Welt», so wird das Rhonetal oft von Besuchern bezeichnet. In diesem Vortrag definieren wir diesen magischen Kontext. Unsere Details...
Im Sommer präsentiert der AIT-ArchitekturSalon Hamburg die Ausstellung „Schweizweit“ des S AM Schweizerisches Architekturmuseum. Die Gruppenausstellung, darunter auch ein Beitrag Details...
Am 30.5.2018 werden wir Reto Pfenninger und Tiago Sampaio bei den Werkstattgesprächen zu Gast haben. Unter dem Titel „paint it Details...
Unserer Arbeitsweise entsprechend werden die meisten Spuren, die zu einem Projekt geführt haben, im Laufe der Zeit ausradiert – wie Details...
„A contextual story“ NYX ARCHITECTES wurde 2015 von Nathanaël Chollet und Yann Gramegna in Zürich gegründet. Das N steht für Nathanaël, Details...
Ab Mai 2018 oder nach Vereinbarung suchen wir zur Verstärkung unseres Teams eine/n Architekt/in für die Realisierung eines grossen, mischgenutzten Umnutzungs- und Aufstockungsprojekts mit vielfältigen Wohnformen sowie Kultur- und Gewerbenutzungen auf dem Areal der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage Warmbächliweg in Bern.
Als Architekt/in (ETH / Uni / FH) verfügen Sie bereits über mehrjährige Berufserfahrung, vorzugsweise in der Schweiz. Sie bringen sowohl ausgezeichnete konzeptionell-entwerferische als auch technisch-konstruktive Kenntnisse mit und haben ein Verständnis für deren gegenseitige Wechselwirkungen. Zudem haben Sie umfangreiche Erfahrung in der Planung und Umsetzung von anspruchsvollen Projekten in BIM mit ArchiCAD.
Sie bearbeiten Themenkomplexe selbstständig und zielorientiert und sind in der Lage technische, konstruktive, funktionale und typologische Aspekte eines Projekts sicher zu ordnen und in prägnanten Räumen umzusetzen. Sie sind motiviert und belastbar, bringen sich gerne in einem Projektteam aktiv ein und kommunizieren sicher mit externen Projektbeteiligten. Ihre ArchiCAD-Kenntnisse befähigen Sie, die Rolle eines BIM-Koordinators auszufüllen und die Verantwortung für das BIM-Modell eines komplexen Projekts zu übernehmen. Sie koordinieren den internen Arbeitsprozess, definieren BIM-Anforderungen und Work-Flows, pflegen das digitale Modell und entwickeln es proaktiv weiter.
Ausserdem übernehmen Sie zukünftig die Führung bei der Implementierung und Entwicklung von BIM-Prozessen im gesamten Büro. Sie entwickeln Template-Dateien, CAD-Standards und Manuals weiter. Sie begleiten und schulen die Mitarbeiter projektübergreifend und sorgen so für die Verankerung von CAD-/BIM-Knowhow.
Sehr gute Kenntnisse in Bildbearbeitung, Grafik und Projektadministration sowie deutsche Sprachkenntnisse setzen wir als selbstverständlich voraus.
Wir bieten eine informelle, aber professionelle Arbeitsatmosphäre, die Möglichkeit, an einem aussergewöhnlichen Projekt prägend mitzuarbeiten, sowie die Perspektive, langfristig an verantwortungsvoller Position in unserem Büro tätig zu sein und so dessen weitere Entwicklung mitzugestalten.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf und Arbeitsproben per Email an:
info (at) bhsf.ch
Am 16.3.2018 erscheint Camenzind #19 – es wird die letzte Ausgabe sein. Wir laden alle herzlich zum Requiem um 18 Details...
„Curiosity killed the cat“ Als wir uns selbstständig machten, begriffen wir, wie ausgesetzt und alleine wir als Architekten heute sind. Wir Details...
Das Buch „The Noise Landscape“ ist einer von 33 Preisträgern des Niederländischen Designbuchpreises. Aus 342 Einsendungen wählte eine Fachjury die Bücher Details...
Die zweite Phase des Gewerbebaus in Bremgarten AG ist fertiggestellt, und es liegen einige sehr schöne Bilder von Beat Bühler Details...
BHSF nimmt am Symposium „Aerial Futures“ in Los Angeles teil. Thema des Symposiums ist die Zukunft des Fliegens und der Details...
In der zehnten Reihe der BHSF Werkstattgespräche wollen wir über das architektonische Projekt sprechen. Frei nach dem 1996 erschienenen Film „Eraser“ mit Arnold Schwarzenegger, James Caan und Vanessa Lynn Williams in den Hauptrollen interessiert uns dabei der Vorgang des Ausradierens, des Änderns und Anpassens in Bezug auf das gebaute oder auch nur gedachte Werk. Während im Film die Rüstungsindustrie und die russische Mafia US-Marshal John Kruger dazu zwingen meist mit gleich zwei Maschinengewehren ans Werk zu gehen, sind es in unserem Berufsalltag vermutlich andere Faktoren, die das Radiergummi notwendig machen.
In den Blick nehmen wollen wir also Transformationen von Bauten und Entwürfen, anhand von denen ausgelotet werden konnte, wie viel „Eraser“ nötig und gut ist; Projekte, die stark mit dem Radiergummi bearbeitet wurden und trotzdem oder gerade deswegen eine grosse Bedeutung für das eigene Büro entwickelt haben.
„Afield – In der Ferne“
In Relation zur ihrer geografischen Ausdehnung und Einwohnerzahl ist der globale Einfluss der Schweiz erstaunlich gross: Wirtschaftlich und kulturell, aber auch diplomatisch wirkt das Land weit über sein physisches Territorium hinaus. Als Nicht-EU-Land inmitten der Europäischen Union und mit der Neutralität als einem der wichtigsten Grundsätze des Landes nimmt die Schweiz eine Sonderstellung ein. Trotz oder gerade aufgrund dieser Eigenständigkeit ist sie stark in das internationale System integriert.
Diese Sonderstellung spiegelt sich auch im «Exportgut» Architektur wieder. Mit zwei Pritzkerpreisen, zahlreichen renommierten Architekturbüros, deren Dependancen im Ausland sowie mit Schweizer Architektinnen und Architekten an einflussreichen Hochschulen im In- und Ausland ist die Schweiz ein wichtiger Impulsgeber der internationalen Architekturszene.
Der Einfluss des Landes auf die globale Bautätigkeit begründet sich allerdings nicht nur auf diese relativ begrenzte Fachwelt. Die Schweiz weist auch eine in diesem Zusammenhang bisher wenig beachtete politische, finanzielle und materielle Vernetzung im internationalen Kontext auf. Denn über Firmen wie LafargeHolcim (Zement), Schindler (Transportlösungen), SwissRe (Versicherung von Bau- und Infrastrukturprojekten) und Swissport (weltgrösste Servicegesellschaft von Flughäfen) beeinflusst die Schweiz die Produktion der gebauten Umwelt ausserhalb ihres Territoriums. Hinzu kommen Investitionsflüsse, z.B. von Pensionskassengeldern, sowie die Präsenz von NGO’s und internationalen Organisationen wie der UNO im Land.
Der Beitrag «Afield» richtet den Blick auf diesen exterritorialen Fussabdruck. Ausgangshypothese des Beitrags ist, dass aus dieser Perspektive ein Portrait des Landes und seiner Baukultur gezeichnet werden kann, das vielschichtiger und aussagekräftiger ist, als dies eine «Nabelschau» innerhalb der Landesgrenzen wäre. Damit bezieht sich der Beitrag auch auf die Themensetzung der Biennale-Kuratorinnen Yvonne Farrell und Shelley McNamara, die Territorium und Landschaft stärker in den Fokus der Betrachtung rücken wollen. Zugleich ist der Beitrag auch Ausdruck des Vernetztseins unserer Welt, in einer Zeit, in der nationale Grenzen und potenzielle Mauern um diese herum wieder stärker diskutiert werden.
Im Zentrum des Beitrags steht eine Reihe von konkreten Bauprojekten auf fünf Kontinenten, die über Akteure, Finanzströme, Firmen, kulturelle Akteure und Architekturbüros mit der Schweizer Bauwirtschaft verbunden sind. Dazu gehören bekannte Projekte, aber auch Bauten und Infrastrukturprojekte des internationalen «Business». Die ausgewählten Projekte werden anhand von Artefakten wie Plänen, Modellen, Bauteilen und weiteren Fundstücken illustriert. Präsentiert werden die Projekte in einem Environment, in dessen Informationsfülle Besucherinnen und Besucher eintauchen können. Die Exponate können selbstständig, aber auch mit Hilfe von «Narrativen» im Ohr entdeckt werden. Die Narrative werden anhand von Finanzströmen, Materialien, Wissen und Personen erzählt.
Die Ausstellung gliedert sich in fünf szenografisch unterschiedene Bereiche, die jeweils durch ein grosses, lineares raumbildendes Element strukturiert werden. Das Environment im Gemäldesaal (1) mit seiner Informationsfülle bildet den Auftakt der Ausstellung und konfrontiert die Besucherin direkt mit der Thematik. Auf Bildschirmen im abgedunkelten Grafikkabinett (2) wird die Recherche des Teams bei den Projekten vor Ort dokumentiert. Im Skulpturensaal (3) wird ein Regal mit Büchern eingerichtet, die die Schweizer Baukultur im Ausland thematisieren. Im Garten (4) werden Informationen zur internationalen Vernetzung der Schweiz auf einer grossen, reliefierten Weltkarte dargestellt. Das Vordach zum Garten schliesslich wird von einer begehbaren, leichten Plattform gespiegelt (5), die Ausblick über die Giardini bietet. Hier bietet sich als Abschluss die visuelle Verbindung zu den Länderpavillons, ein Panoramaschild illustriert die zahlreichen Verknüpfungen. Über eine Aussentreppe kann der Pavillon wieder verlassen werden.
Die ökologische Produktion von Nahrungsmitteln wird in den kommenden Jahrzehnten auf dem globalen Massstab ein zentrales Thema werden – aus gesundheitlichen, ökonomischen und agrikulturellen Gründen. Gleichzeitig werden ländliche Regionen auf der ganzen Welt im Laufe des 21. Jahrhunderts stark durch den Klimawandel beeinflusst werden, mit unvorhersehbaren Konsequenzen. Dieser grössere Kontext stellt den Hintergrund unseres Projekts in Jamu Mare in Rumänien dar.
Das Areal, das aus ca. 1000 ha Agrarland besteht, wird momentan bereits für den Anbau biologischer Lebensmittel genutzt. Das Potenzial der Produktion wird jedoch bei weitem nicht ausgeschöpft. Eine Familie aus der Schweiz hat das Land, und das Dorf Jamu Mare, entdeckt und sich dazu entschlossen, hier in die Zukunft zu investieren. Neben der Professionalisierung und Modernisierung der Agrarproduktion (darunter Weinanbau, Luzerne und später Viehproduktion) zielt die Vision der Familie auch darauf ab, in die langfristige Entwicklung der Region zu investieren. Dafür wird eine Kooperation mit der Landwirtschaftschule in Timisoara aufgebaut. Zudem sollen Touristen aus Rumänien, Serbien und ganz Europa nach Jamu Mare kommen. Das Projekt ist damit auch eine Chance, Jamu Mare eine bessere Ausgangslage für das 21. Jahrhundert zu geben, in einer momentan eher schwierigen Situation.
BHSF Architekten arbeiten seit dem Herbst 2017 an dem Projekt. Wir sind verantwortlich für die städtebauliche Planung, aber auch die Architektur auf dem Grundstück. Zusätzlich verfolgen wir mittelfristig das Ziel, das Projekt auf das Dorf Jamu Mare und die anderen umliegenden Dörfer auszuweiten. Für uns ist das Projekt ein Beispiel der Disziplin des „Rural Design“, die sich einem holistischen Blick auf Klima, Architektur, Baukultur und Agrikultur verschrieben hat.
In einem Industriegebiet am Stadtrand von Bremgarten wird ein über Jahrzehnte gewachsenes Areal um eine Multifunktionshalle und ein Bürogebäude ergänzt. Details...
Das Gebäude befindet sich am Rande einer Kleinstadt an der Nordseeküste der englischen Grafschaft Suffolk. Die Nachbarschaft ist durch ihre grosszügigen Details...
Die Anlage des Josef Albers Museums mit dem Museum für Ur- und Ortsgeschichte befindet sich inmitten des für die Stadt Details...
Der Entwurf für die Testplanung Vordere Breite fokussiert auf zwei Themen: Die stadträumliche Klärung und Aufwertung der momentan fragmentierten Allmend Details...
Unser Bürobau für die Firma JELD-WEN in Bremgarten befindet sich kurz vor Fertigstellung. Das Gerüst wird abgebaut und im Innenausbau werden letzte Montagen ausgeführt.
Nach der Auszeichnung durch den RIBA National Award ist das Haus Peacock auch eines von sechs Projekten, das für den Details...
Das Buch „The Noise Landscape“ erscheint im September 2017 im Verlag nai010 publishers in Rotterdam. Die Publikation setzt sich mit Details...
Ziel des städtebaulichen Ideenwettbewerbs „Stadtkaserne Frauenfeld und oberes Mätteli“ war es, für das 2018 freiwerdende Areal der Kaserne eine Nachnutzung Details...
Im Buch wird das Phänomen der „Noise Landscapes“ untersucht, die durch den Flugverkehr und die mit Flughäfen verbundene Infrastruktur geprägt werden. Im Zentrum der Betrachtung stehen die Gebiete um die Flughäfen Amsterdam, Paris-Charles de Gaulle, Paris-Orly, Frankfurt, München, London Heathrow, Madrid Bajaras und Zürich.
Die Publikation erläutert die Entstehung von Noise Landscapes aus der städtebaulichen Position der einzelnen Flughäfen und bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung. In den acht Portraits des ersten Kapitels werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der acht Fallstudien erklärt und eine erste Typologisierung vorgenommen. Im zweiten Kapitel wird in vier Recherchen verschiedenen Fallstudien nachgegangen, die sich vor allem mit dem Einfluss von Akteuren und Gesetzgebungen befassen. Abgeschlossen wird das Buch von drei Kontextualisierungen in der historischen, morphologischen und entwerferischen Dimension. Sie öffnen den Horizont für die Implikationen dieser in gewissen Sinne hypermodernen Räume für die heutige Städtebau- und Architekturpraxis.
Gegenstand des Wettbewerbs war ein Gesundheitscampus in Lausanne mit hoher Nutzungsmischung, neben einer Schule befinden sich auch ein Laborgebäude sowie Details...
Auch wenn wir nicht immer offene Stellen haben, sind wir an interessanten Initiativbewerbungen interessiert.
Ab dem 1. Juli 2017 suchen wir zur Verstärkung unseres Teams eine/n Projektarchitekt/in für die Ausführung eines Umbauprojekts für ein grosszügiges Einfamilienhaus in der Nähe von Zürich.
Als Architekt/in (ETH/Uni/FH) verfügen Sie bereits über Berufserfahrung in Projektierung und Ausführung, vorzugsweise in der Schweiz. Sie bringen sowohl ausgezeichnete konzeptionell-entwerferische als auch technisch-konstruktive Kenntnisse mit und haben ein Verständnis für deren gegenseitige Wechselwirkungen.
Sie bearbeiten Themenkomplexe selbstständig und zielorientiert und sind in der Lage technische, konstruktive, funktionale und typologische Aspekte eines Projekts sicher zu ordnen und in prägnanten Räumen umzusetzen. Sie sind motiviert und belastbar, bringen sich gerne in einem Projektteam aktiv ein und kommunizieren sicher mit externen Projektbeteiligten. Wir erwarten sehr gute Software-Kenntnisse in ArchiCAD, den gängigen Anwendungen in Bildbearbeitung, Grafik und Administration sowie sehr gute deutsche Sprachkenntnisse
Wir bieten eine informelle, aber professionelle Arbeitsatmosphäre, die Möglichkeit, ein aussergewöhnliches Projekt bis zur Fertigstellung zu leiten, sowie die Perspektive, langfristig an verantwortungsvoller Position in unserem Büro tätig zu sein und so dessen weitere Entwicklung mitzugestalten.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf und Arbeitsproben per Email an: info(at)bhsf.ch
Im Rahmen der Arbeit am kommunalen Richtplan Siedlung, Landschaft, öffentliche Bauten und Anlagen hat die Stadt Zürich städtebauliche Entwicklungsstudien durchgeführt. Details...
Die IABR (Internationale Architekturbiennale Rotterdam) beschäftigt sich vom 23.4.2016 bis zum 10.7.2016 mit dem Thema “The next economy”. Das Projekt Warmbächliweg in Bern ist eine der ausgestellten Fallstudien. Mehr Informationen zur IABR hier.
Die Wettbewerbsaufgabe stellt einen typischen Fall für die innere Verdichtung Zürichs dar. Zudem ist es Stiftungszweck der PWG, preisgünstigen Wohnraum Details...
Vom 18. Oktober bis zum 8. November 2015 findet die Ausstellung „Vorstellung. Junge Schweizer Architekten“ in Gelsenkirchen statt. Sie wird vom M:AI Museum für Architektur- und Ingenieurkunst ausgerichtet. Das Museum bespielt jeweils unterschiedliche Orte, für diese Ausstellung den Stadtbauraum in Gelsenkirchen.
Gemeinsam mit Pascal Flammer, Vecsey Schmidt, LVPH und Bureau A werden wir den grossen Raum mit einer Installation bespielen, die man als eine grosse, gemeinschaftliche Folly betrachten kann.
Follies sind architektonische Objekte, die nicht primär einem bestimmten Zweck dienen. Vielmehr sollen sie eine Idee veranschaulichen, den Betrachter erfreuen, und zum Nachdenken anregen. Die ersten Follies waren Grotten, künstliche Ruinen oder kleine Burgen und tauchten im 17. und 18. Jahrhundert in englischen Landschaftsgärten auf. Seit dem 19. Jahrhundert finden sich Follies vornehmlich auf Privatgrundstücken; in den 1970er und 1980er Jahren nahmen zudem Architekten wie der aus Lausanne stammende Bernhard Tschumi die Idee der Folly auf, um neue architektonische Ideen zu erkunden.
In der Gemeinschaftsarbeit fällt uns der Teil mit der Förderkonstruktion für die Kugel zu. Entsprechend dem Ausstellungsort, dem ehemaligen Schacht 8 der Zeche Consolidation, nimmt unsere „Zechen-Folly“ direkte Bezüge zu den typischen Konstruktionen von Fördertürmen im Ruhrgebiet, aber auch zu den Braunkohlebaggern im Rheinischen Braunkohlerevier auf. Anders als diese Konstruktionen ist die Folly aber leicht und reversibel. Ihre Bauweise erlaubt es, sie in anderer Form an einem anderen Ort wieder zu errichten. In der Tradition vieler Follies stellt die Konstruktion zudem ein Experiment dar, bei dem auch der eigentliche Erstellungsprozess eine wichtige Rolle spielte: Während dem Bau passten wir das Konzept mehrere Male an neue Erkenntnisse an.
Die Konstruktion der Folly ist als Hebelstabwerk konzipiert. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es aus gleichartigen, einfach aneinandergefügten Elementen konstruiert ist, die sich gegenseitig belasten. Die insgesamt 190 Stäbe sind jeweils 200 cm lang, 6 cm im Durchmesser und bestehen aus Karton. Die Elemente sind mit Sisalkordeln verknotet und stellenweise mit Stahlrohren verstärkt. Der Fördermechanismus für die Kugel wiederum besteht aus einer einfachen Mofakette, die mit einem Getriebemotor angetrieben wird.
Der Aufbau der Konstruktion fand gemeinsam mit einer Gruppe von Studentinnen und Studenten von Prof. Rüdiger Karzel (Technische Hochschule Köln) statt. Sie lernten in einem Workshop die Funktionsweise von Hebelstabwerken kennen und werden sich in den nächsten Wochen mit Entwürfen zur Nachnutzung unserer Folly beschäftigen. Das Ausstellungsprojekt steht damit auch exemplarisch für unsere Betriebsphilosophie, in der Zusammenarbeit und Lehre eine zentrale Rolle spielen. Architektur entsteht nie im luftleeren Raum. Ganz im Gegenteil: Oft entstehen die interessantesten Lösungen aus Dialog, Kooperation und gemeinsamen Lernen.
Gegenstand des Wettbewerbs war ein Areal in Speicher / Appenzell Ausserrhoden. Das Gebiet gehört der Gemeinde und wird für eine Details...
In den nächsten Jahrzehnten wird sich das Bild des Stadtteils III stark wandeln. Das Meinen-Areal ist nur eines von vielen Details...
Wir suchen ab dem 1. Juni 2018 eine Praktikantin / einen Praktikanten für die Ausführung des genossenschaftlichen Bauprojekts Güterstrasse 8 in Bern sowie für die Bearbeitung weiterer Hochbau- und Städtebauprojekte in der Ausführung, in Studien und in Wettbewerben.
Voraussetzungen sind mindestens vier Semester Architekturstudium, gute deutsche Sprachkenntnisse, gute Software-Kenntnisse in CAD (und Interesse an der Arbeit mit BIM) sowie gute Kenntnisse in Bildbearbeitung, Grafikund Modellbau. Wir erwarten Präzision, Kommunikation, Eigeninitiative, Mitdenken und Hinschauen in einem auf selbstständiges Arbeiten ausgelegten Team von ca. 10 Personen – und bieten eine persönliche Arbeitsatmosphäre mit regelmässigen Werkstattgesprächen im Büro!
Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf und Arbeitsproben per Mail an info(at)bhsf.ch
Das Areal Leutschenbach-Mitte liegt im sich stark entwickelnden Zürcher Norden und wird für dessen Zukunft eine entscheidende Rolle spielen. Wir Details...
BHSF ist ein junges, Zürcher Architekturbüro mit Projekten im In- und Ausland. Neben der Realisierung von Neu- und Umbauten sowie städteplanerischen Projekten pflegen wir auch aktiv den theoretischen Diskurs.
Ab Anfang Mai (oder nach Vereinbarung) suchen wir eine Architektin oder einen Architekten (ETH oder FH) für die Projektleitung eines grossen Verwaltungs- und Industriebaus.
Wir bieten eine informelle, aber professionelle Arbeitsatmosphäre in einem kleinen Team mit flacher Hierarchie, sowie die Perspektive, langfristig die Entwicklung unseres Büros verantwortungsvoll und führend mitzugestalten.
Wir erwarten hierfür Freude an der Arbeit, das erforderliche Engagement, mehrjährige Ausführungserfahrung in der Schweiz, sehr gute konzeptionell-entwerferische und technisch-konstruktive Kenntnisse, sowie die organisatorischen und kommunikativen Fähigkeiten, ein Projekt eigenverantwortlich und zuverlässig zu leiten. Gute Software-Kenntnisse in CAD, Bildbearbeitung, Grafik und Projektadministration setzen wir voraus.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf und Arbeitsproben per Mail an info@bhsf.ch
Der Stadtteil Aarau-Rohr ist ein typisches suburbanes Stadterweiterungsgebiet, geprägt von der introvertierten Privatheit der Einfamilienhäuser. Die Genossenschaft Graphis plant hier Details...
Mit dem Gewinn des städtebaulichen Ideenwettbewerbs Warmbächliweg wurden BHSF Architekten und Christian Salewski Städtebau mit der Ausarbeitung des Rahmen- und Entwicklungsplans für das Areal beauftragt. Mit der Ausschreibungsgrundlage (Phase 1.1) sowie vertieften Studien zum Bestandesbau Güterstrasse 8, zur Landschaftsgestaltung und zur Infrastruktur wurden die Grundlagen für die Ausschreibung an zukünftige Bauträger gelegt, die Ende 2014 abgeschlossen sein wird.
Auf dem 22’000 Quadratmeter grossen Areal werden nach der Fertigstellung 500-600 Menschen wohnen und 200-250 Menschen arbeiten. Insgesamt werden 40’000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche realisiert, was einer Ausnützungsziffer von 1,8 entspricht. Damit wird das Areal etwa doppelt so dicht bebaut wie die umgebenden Wohnsiedlungen. Geplant sind ausserdem ein Nahversorger für das Quartier sowie ein Doppelkindergarten. Momentan wird die Kehrichtverbrennungsanlage rückgebaut.
Das Kernstück der Umnutzungsstrategie bildet ein Bau, der Teil des Areals ist, funktional aber nicht mit der Müllverbrennung zusammenhängt: das ehemalige Lagergebäude der Schokoladenfrabrik Tobler aus den 1960er Jahren. Die hohen und tiefen Räume der äusserst robust konstruierten Struktur bieten sich für eine Nachnutzung geradezu an. In den Obergeschossen werden unterschiedlichste Wohnungstypen realisierbar.
Alle Bauten sind um einen zentralen Hof gruppiert, den Arealhof. Dieser von der Gemeinschaft, aber auch vom ganzen Quartier genutzte Raum setzt die Logik der ausgeweiteten und mischgenutzten Strassenräume des Areals Güterstrasse fort.
„Transportation is a precise business.” (aus „The Transporter 3“) In der achten Staffel der BHSF Werkstattgespräche interessieren wir uns für verschiedene Arten des Transports und Transfers in Architektur, Städtebau, und verwandten Arbeitsfeldern. In einer zunehmend globalisierten Welt ist es nicht nur üblich, dass Architekturbüros Projekte in mehreren Ländern durchführen und dort auch Niederlassungen gründen. Auch für Hochschulen und NGO’s ist es zur Normalität geworden, in vielen unterschiedlichen geographischen und kulturellen Kontexten zu arbeiten. Bei vielen dieser Aktivitäten wird klar, dass der Transfer von Ideen von einem Ort zum Anderen diese Ideen bereichern und komplett verändern, und zu vollkommen anderen Resultaten am neuen Ort führen kann. Im Rahmen der Werkstattgespräche sind wir daran interessiert, von verschiedenen Arten und Weisen zu lernen, wie dieser Transfer innerhalb und ausserhalb der Entwurfspraxis funktioniert: Was wird auf dem Weg gewonnen, was geht verloren? Wie funktionieren Wissensnetzwerke? Was treibt ihre Entwicklung voran? Wie kann man verschiedene Niederlassungen an unterschiedlichen Orten koordinieren und aufrechterhalten? Und wie wird dieser Transport in der Zukunft funktionieren?
1. Die Sprache der Stadt ist grau und von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Aus dieser Sprache heraus findet sich der „Nullpunkt“, an dem die Architektur anknüpfen kann.
2. Architektur und Stadt sind dazu da, benutzt zu werden. Mindestens ebenso wichtig wie formal-architektonische Qualität ist es, Situationen zu stärken und wo nötig neu zu schaffen.
3. Ruhmlose Projekte entscheiden über das Schicksal der Stadt. Radikales Denken muss sich auch mit Aufgaben auseinandersetzen, die vom Radar der architektonischen Debatte nicht erfasst werden.
4. Architektur ist keine statische, losgelöste Disziplin. Die Gesellschaft entscheidet vor dem Auftrag über den Spielraum von Architektur, sie muss sich daher aktiv am gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozess beteiligen.
5. Autonomie ist eine Illusion, die dem konstruktiven Architekturdiskurs hinderlich ist und die Architektur von der Gesellschaft isoliert.
6. Die Essenz der Architektur findet sich zwischen Alt und Neu, Bewahren und Weiterentwickeln, Wiederentdeckung und Kombination. Sie schöpft aus einem reichhaltigen Fundus und ihre Aufgaben verändern sich nur unwesentlich.
7. Jedes architektonische Konzept erfordert eine intellektuell-handwerkliche Übersetzungsleistung. Am Ende entscheiden Raum, Materialität und Detaillierung über die Qualität und Glaubwürdigkeit der Architektur.
8. Architektur sollte Selbstkritik ertragen können, sich nicht zu ernst nehmen und immer wieder das Fremde suchen.
Das Schweizerische Architekturmuseum (S AM) feiert im Jahr 2014 sein 30jähriges Bestehen. Eingeleitet wurde das Jubiläumsjahr mit der Ausstellung «Vorstellungen. Junge Schweizer Architekten». In der Ausstellung wurden sechs Positionen der zeitgenössischen jungen Schweizer Architektur präsentiert: BHSF (Zürich), Bureau A (Genf), Pascal Flammer (Liesthal), Gruppe (Zürich), LVPH (Fribourg) und Vécsey Schmidt (Basel).
Im Zentrum des Beitrags von BHSF stand das Projekt Warmbächliweg in Bern. Mit der Einladung zur Ausstellung war die explizite Aufforderung verbunden, die Position des eigenen Büros darzustellen – im Bezug auf die heutigen Herausforderungen der Architektur, aber auch auf die Vorgängergeneration. Der Beitrag von BHSF Architekten führte dies in drei Teilen aus. Herzstück war ein Modell des Projektes und seiner Umgebung im Massstab 1:220. Hier wurde bewusst grosser Wert auf die Darstellung und damit Wertschätzung des urbanen Kontextes und der Stadt als einem von ihren Bewohnern genutzten Raum gelegt, während sich der eigentliche Entwurf zurücknimmt.
Über dem Modell hing ein vierteiliger „Fries“. Während auf der Innenseite des Frieses das Projekt am Warmbächliweg erklärt wird, sind auf der Aussenseite die Vertreter der Vorgängergeneration dargestellt, auf die sich BHSF Architekten in ihrer Arbeit beziehen. Acht Thesen, die den momentanen Stand der Diskussion im Büro darstellen, sind im Bezug zu diesen Personen sowie zum Projekt Warmbächliweg gesetzt, so dass sich aus der Überlagerung der unterschiedlichen Informationsebenen ein Eindruck von der Einstellung und Arbeitsweise des Architekturbüros ergibt.
Ein wichtiger Teil der Arbeit von BHSF Architekten findet im diskursiven Rahmen statt: Das Büro richtet seit seiner Gründung Werkstattgespräche in den eigenen Räumlichkeiten aus, ist in der Lehre tätig, und betreibt parallel das Architekturmagazin „Camenzind“. Diese Wichtigkeit des persönlichen Gesprächs mit dem Bauherren, den Kollegen und der Gesellschaft im Allgemeinen repräsentierte ein Telefon, mit dem die Ausstellungsbesucher im Büro von BHSF anrufen oder eine Nachricht auf Band sprechen konnten.
(1) expendable = entbehrlich, überflüssig, verzichtbar, wegzuwerfen, sich verbrauchend
(2) The Expendables, USA 2010, Regie: Sylvester Stallone, Besetzung: Sylvester Stallone, Jason Stratham, Dolph Lundgren, Jet Li, Mickey Rourke, Bruce Willis, Arnold Schwarzenegger u.A.
Ende 2012 wurde die innerstädtische Kehrichtverbrennungsanlage Warmbächliweg, bislang der Ort für alle weggeworfenen Dinge, stillgelegt und durch die KVA Forsthaus West von Graber Pulver Architekten auf der gegenüberliegenden Seite der Bahngleise ersetzt. Da in der Stadt Bern grosser Bedarf an zentral gelegenem Wohnraum herrscht, wird an Stelle der überflüssig gewordenen KVA nun eine dichte, urbane und mischgenutzte Nachbarschaft geplant. BHSF Architekten und Christian Salewski gewannen den entsprechenden städtebaulichen Ideenwettbewerb mit einem Vorschlag, der vorsieht, so wenig wie möglich der Bestandesstrukturen abzureissen – aus Gründen der Nachhaltigkeit und der Identität, aber auch wegen der enormen architektonischen Potenziale des Bestands.
Nicht nur aus testosterons- und adrenalinstechnischen Gründen ist es also wieder einmal Zeit für eine actionfilmbasierte Gesprächsreihe bei BHSF. Denn im Zusammenhang mit dem Projekt in Bern stellen sich uns zahlreiche Fragen auf unterschiedlichsten Themenfeldern, die alle mit dem Thema expandable(s) zusammenhängen: Wo werden ähnliche innerstädtische Infrastrukturen in Zukunft frei und welche Rolle können sie spielen? Was kann man von der schon durchgeführten Umwandlung vergleichbarer Areale lernen? Wie kann städtebaulich auf die immer kleiner werdenden Verbrauchszyklen von Architektur und Infrastruktur reagiert werden? Wie verändern derartige Projekte die soziale Struktur der umliegenden Quartiere? Wie können, um den Verbrauch zu senken, Stoff- und Energiekreisläufe auf solchen Arealen sinnvoll geschlossen werden? Wie könnte ein gemeinschaftliches Leben mit weniger Abfall aussehen? Und was sagt dieses Projekt über die Rolle von Architekten in städtebaulichen Planungsprozessen aus, sind wir irgendwann auch verzichtbar, oder braucht es uns ganz im Gegenteil immer dringender?
Wir möchten das Format der BHSF Werkstattgespräche bewusst zum Gespräch über diese Fragen – und weitere, die sich den Vortragenden beim Thema expandable(s) stellen – nutzen und laden daher Vortragende aus den unterschiedlichsten Bereichen ein, um mit uns und dem Publikum zu diskutieren. Die Werkstattgespräche finden jeweils Mittwochs bei BHSF um 20.00 statt.
Rechtzeitig zum Kälteeinbruch ist unsere „Sauna auf Rollen“ in einem privaten Garten mit direktem Zugang zum Zürichsee aufgestellt worden. Details...
Taking a closer look, the identity crisis that emerged around the turn of the last century of architecture as a profession is not a crisis but rather a reluctance to accept a new phase in the relationship between architecture and society. One can leave to sociology the question of how this society precisely works. However, we are interested in the fact that society seems to be a much more fragmented entity than ever before.
As Peter Sloterdijk has pointed out metaphorically, contemporary society is made up of a large number of spheres that are only partially connected. The whole arrangement is comparable to a foam structure.[1] In this organization, some social spheres touch in the sense that they have common cultural norms, but some are also totally disconnected from each other. This structure stands opposed to earlier forms of society that were unified under a sphere of common understanding. In these societies, all the different factions of society shared common norms. There was a basic acceptance and understanding between the different parts of society, and fragmentation was very limited.
Three Main Challenges
With regard to architecture and urbanism, at least three important facts result from this state of society. The first one concerns technology. Through specialization inside the spheres and synthesis between them, technology has advanced much faster than society and the individual mindset can cope with. The digital revolution is in fact a revolution in the sense that it rapidly changes and galvanizes society. And while architecture was at the forefront of technology when its advance was limited and generally understood by the profession, this gap is now also quite apparent in multiple ways: in some cases, technology runs parallel to or is totally detached from design; in other cases, it dominates design. Almost as a rule, moreover, ambitiously applied technology is mostly outdated only a few years after a building has been conceived.
The second important fact concerns how architecture is communicated and perceived in society. A fragmented society does not cater to homogenous demands of how architecture should treat public space and to what criteria its formal appearance should conform. Even if sometimes there seems to be a consensus, it usually changes much faster than the buildings do, outdating them. Thus, it seems that even if some architects claim to build in the one and only way for our society, this is a trick they play on their clients, on themselves and their employees.
The third fact concerns the importance of the built environment as something to be analyzed. In contrast to the centuries before, we are not confronted with a nature to be tamed and discovered any more. Nor do we live in cities whose invisible workings are so simple and generally known that the results seem self- evident to us. Rather, we are facing a mostly anthropologically coined environment that we have created ourselves but rarely understand the mechanisms of, let alone know how to control. In contrast to the centuries before, when we look at our cities, they give us no obvious clues about the mechanisms behind their appearance. And they also do not give us many clues about how their production is to be carried forward. This effect can be felt on many levels, for example in view of the simple fact of mass-production and globalization: the production patterns as well as styles of urban buildings usually reach far beyond the local context.
Architecture and Society
A first major decision in this very complex situation is to stick to the term architecture and to our self-description as architects. The past shows that both term and profession are at once resistant and adaptable. The image that society may have of architects can thus be playfully dealt with, because stubbornly sticking to an old-fashioned image of the architect could in turn prove tactically and intellectually dangerous.
The second decision is to take another seemingly ambiguous term – society – and engage with it. Society was and is the context to which everything, including architecture, is related. Society is what brings clients and architects together, caters towards tax money being put in competitions, and creates niches where young architects can create their own office. Architecture cannot exist without society, and it is responsible for the spaces in which architecture takes place.
Concerning the engagement with society, two alternatives stand out: That of the avant-garde rebel and that of the well-integrated man working out from the middle of society. During a seminar week with students from Zurich in Paris, we took a closer look at the apartments of two representative architects from both sides of the spectrum, Auguste Perret and Le Corbusier. What we observed in the apartments confirmed what we had already sensed in the urbanistic ideas of the two architects. While Le Corbusier’s apartment, despite its conceptual clarity, has an oppressive, pedantic and unindulgent atmosphere, Auguste Perret’s apartment, conceptually equally clear, breathes an air of liberty, tolerance and enjoyment. Materials are more restrained and user-friendly in application, the floor plan is self-explanatory and of a stunning simplicity, the rooms are clearly and unpretentiously cut, and most of all the windows grant a lavish view of the city – all of these properties are carried out in quite the opposite way in Le Corbusier’s apartment. Perret’s apartment is not only a place not only groomed to the purpose of functioning perfectly in one’s own profession, but a place where one can work as well as debate, dance, drink and laugh. While Le Corbusier created a place representing one personality, Perret’s apartment is a place where one can move freely also when being someone else than Auguste Perret – it is self-explanatory and can be adjusted by the user, for example through positioning furniture in one’s own fashion, something that seems to be impossible in Le Corbusier’s apartment. The Perret apartment is universal, welcoming and adaptive. This point is quite ironic considering that most of all architects Le Corbusier seemed to be throughout most of his career to aim at a modern architecture “to end all architecture,” an architecture that left no open questions, no ambiguities.
Clearly, we prefer Perret’s position. Architecture should open up itself to society. One should feel free to move inside of it. And with the exception of certain moments, the architecture of a building should stay in the background. Doing this in the present is not easy, because the situation is so complex. In trying to be a “contemporary Perret,” some architects choose to emulate the past in stylistic terms, a move that we judge as fruitless. Also, we do not want to run with what the press and developers like, for example with an architecture parlante that at first glance seems to please investors and feuilletons alike. Rather, it seems to us that carrying the attitude of Auguste Perret into the present demands an engagement with the foam structure of our society. This explains why we as an architectural office engage in multiple ways with society.
Ways of Engaging with Society
We view our reaction to today’s challenges not as a dogmatic, true and idealistic, but rather as an ongoing experiment. Our practice is a form of applied research that we constantly evaluate and revise. While the overall leverage of what we are doing right now is limited, we constantly aim to keep a balance between increasing the leverage and reflecting on the results.
Regarding the gap between technology and society, we claim if architecture is to be an accomplice to something, it should be an accomplice to the human being, not the technology. It is sensible that certain parts of the building process prioritize efficiency so that the benefits of industrialization can exceed simply serving technology as a goal in itself. But architecture’s widespread old-fashionedness is not entirely negative. We regard with suspicion tendencies to implement what is happening on a technological scale directly to architecture. This is not because we are enemies of progress: quite the contrary. But as society and individuals are often overwhelmed by the rapid advancement of technology, it is advisable to stick to things that seem to be old-fashioned at first glance. We apply this stance to the production process of architecture as well as to spatial and conceptual configurations.
Instead of blindly serving the latest trends in urbanism and technology, architects should emphasize reflection and observation. Reflecting the zeitgeist is in our opinion an inappropriate use of architecture and its prospects. Also, if talking about sustainability in a broader context than just technological gadgets, we think that such an approach could truly make the most of the resources we have at hand.
To describe our stance as conservative would however be wrong. There is nothing we want to conserve for its own sake. Rather, we cater towards what Claus en Kaan Architecten describe as “high theory, low practice.”[2] Ambitiously building for today’s society does not necessarily mean implementing a super- advanced practice, but rather being realistic about what the users of architecture can cope with and also what the people involved in the building process are able to implement. In terms of perception architecture should speak to both the users and the professional world. It should not speak over the heads of the users or adapt to their needs contradictorily.
Camenzind, our magazine, has the goal of actively linking up architecture with society, thus touching the second important fact stated above. With Camenzind, we aim at reaching across boundaries of understanding that are obstructive in the present situation. Architecture apparently isn’t self-evident any more–so, we give evidence. In placing Camenzind between popular architecture magazines such as Dwelling or Living at home on the one side and theoretical magazines on the other side, we attempt to bring issues that are important to architects across to non- architects. Since today people are confronted with large amounts of information, we chose the medium of a printed, colourful and humorous magazine to make the approach easier.
Communicating about the built environment is also a goal of the BHSF office talks regularly taking place in our office space. Every three weeks, our office turns into a forum for ideas. Architects present their work in progress and their thoughts about it and share it in a lively discussion with the audience. While Camenzind aims at talking about architecture in a wider circle, the office talks are kept small to enable an intimate discussion and keep it from becoming a mere show. There is no recording, no twittering, no blogging, no streaming of what is taking place in our office at those evenings. Rather, they are only about the moment of the discussion, resulting in a salon-like atmosphere with both speakers and audience saying things they would otherwise not say.
Our past and ongoing academic research assesses the third important fact that was pointed out at the beginning of this text, namely that we live in an anthropologically coined environment that is hard to understand in its appearance and mechanisms. For us, the most important challenge in architectural and urban research is to decipher the mechanisms that form our built environment and clearly show these mechanisms in a commonly understandable way. Indirectly this caters also towards a better understanding of architecture and urbanism both by architects and non-architects. The research about Grey Architecture – the everyday architecture of the German post-war reconstruction after 1945 that Benedikt Boucsein extensively researched in his dissertation – is one of the first results of this approach, where the question of “why do our cities appear the way they do” is taken into serious consideration. The ensuing publication[3] has positively resonated both among architects and non-architects.
Conclusion
In conclusion, we think that engaging with society opens up a variety of possibilities, of which we have touched upon only a few. Other practices touch these limits in their own specific ways, and we very much enjoy exchanging positions and methods with others. For us, it is interesting to note that with working the way we do, we are becoming much more relaxed regarding an assumption that has always slightly bothered us during our studies: that what will differentiate our young practise from that of our teachers has to lie in the realm of formal expression. Not that we do not care about formal expression: it is something that we regard as highly as the other factors in architecture that are still significant as they were in the times of Vitruvius. The time of forced formal evolution has passed. Formal self-evidence is not a holy grail but something that is relative. The knowledge that we have to be neither avant-garde radicals or reactionary conservatives, and that we can deal with formal issues in our own way without tension, liberates us.
References
[1.] Peter Sloterdijk, Schäume: [plurale Sphärologie], (Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2004).
[2.] Charles Rattray and Claus and Kaan, “High Theory and Low Practice,” Architectural Research Quarterly, No. 2, (1997): 26-37.
[3.] Benedikt Boucsein, Graue Architektur. Bauen im Westdeutschland der Nachkriegszeit. (Köln: Verlag der Buchhandlung Walter König, 2010).
Auf dem Gelände der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage Warmbächli, die durch die neue Energiezentrale Forsthaus obsolet geworden ist, werden in Zukunft 500-600 Details...
Als Teil der Revitalisierung eines Flughafenareals im Südwesten Deutschlands soll neben einem neuen Hangar ein Restaurant zur Verpflegung, aber auch Details...
Im Rahmen einer Ausstellung zum Kongress reart:theurban (www.rearttheurban.org) haben Zürcher Unternehmer mit der Hilfe lokaler Architekten ihre Ideen für spezielle Orte in der Stadt in visionäre Projekte übersetzt. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist ein Modell, welches alle diese Projekte in einem fiktiven städtischen Raum zusammenführt. Das gemeinsam mit der ETH Zürich entwickelte Experiment versucht den Einfluss von kleinmassstäblichen Unternehmungen auf den Stadtraum zu verdeutlichen und zu untersuchen.
Ein Projekt von BHSF Architekten und der Professur für Architektur und Städtebau der ETH Zürich. Die Unternehmer und Architekten waren…
Camenzind (www.cazmag.com), Antonio Scarponi (http://www.conceptualdevices.com), Eliten Rutishauser (www.elianerutishauser.com), Fab-Lab Zürich (http://zurich.fablab.ch), Furrer Jud Architekten (www.furrerjud.ch), Intercomestibles (www.intercomestibles.ch), Kommode Verlag (www.kommode-verlag.ch), KOBRAA (http://kobraa.ch), rhinamayr (http://rhinamayr.com), Sputnik (www.sputnikzurich.com), STUDIOZURICH (www.studiozurich.ch), Future Cities Laboratory / Urban Strategizers (www.futurecities.ethz.ch), VEG and the City (www.vegandthecity.ch), Zitrone (http://bombay-bar.ch), zURBS (http://www.zurbs.org)
Camenzind ist Teil der zehnten „Magazine Library“. Seitdem sie im März 2009 erstmals ausgestellt wurde, hat die „Magazine Library“-Ausstellung mehr als 1000 Magazine, Kunstbücher und unabhängige Publikationen gezeigt. Während der letzten neun Ausstellungen konnten über 50’000 Besucher gezählt werden.
Die bisherige Erweiterungsrichtung der Schulanlage Mühleberg in Allenlüften wird volumetrisch weitergeführt, und die Gruppe verschiedener Dächer mit einem weiteren markanten Dach ergänzt. Da Kindergarten- und Grundschulkinder Raum zur schöpferischen und spielerischen Entfaltung, aber auch Nestwärme und Übersichtlichkeit brauchen, steht für jede Gruppe steht im Raumkonzept eine „Höhle“ (Hans Scharoun) bereit, in die sie sich zurückziehen kann. Die Klassenräume werden über eigene Garderobenräume erschlossen, wodurch die „Höhlen“ noch verstärkt werden. Der Vorraum wirkt zudem als akustische Barriere zwischen Klassenraum und Halle. Die Grundrissstruktur ermöglicht eine Vielzahl von Raumkonfigurationen und das Gebäude kann auch längerfristig an neue Rahmenbedingungen angepasst werden.
Die Balkonschicht erweitert die Klassenzimmer in den Aussenraum und bietet Raum zum Spielen, Basteln und Pflanzen. Die Balkone dienen ausserdem als Fluchtweg, als Verschattung für den Innenraum und im ersten Obergeschoss als Deckung des Kindergarten-Aussenraums. Durch den kompakten Baukörper und die Vermeidung von Kältebrücken wird der energetische Verbrauch über die Gebäudehülle minimiert. Die Sonnenenergie wird passiv über die großzügigen Verglasungen und aktiv über Photovoltaikanlagen genutzt. Die grosszügigen Verglasungen stellen eine gute Nutzung des Tageslichts sicher, die über Lichtsensoren gesteuert mit elektrischer Beleuchtung ergänzt wird. Das energetische Konzept ermöglicht den Verzicht auf Heizkörper.
Das Dach ist so konzipiert, dass das Regenwasser an wenigen Punkten im Dachinneren abgeleitet werden kann. In Kombination mit der rechteckigen Form des Hofs ergibt sich eine Dachgeometrie, die mit den Dächern der bestehenden Schulhäuser, aber auch den markanten Hofdächern von Buch in Dialog tritt. Die je nach Blickwinkel immer wieder unterschiedliche Dachlandschaft erinnert zudem an die fernen Hänge des Jura im Westen.
Auf einem Flughafen in Süddeutschland entsteht in direkter Nachbarschaft zu ursprünglich militärisch genutzten Gebäuden aus den vierziger Jahren ein neuer Details...
In einem Mietshaus aus dem späten 19. Jahrhundert, am Hang oberhalb des Zürcher Hauptbahnhofs gelegen, wurde das Dachgeschoss zu einer Details...
Der Eidgenössische Wettbewerb für Kunst ist der älteste und renommierteste Kunstwettbewerb der Schweiz. 1899 das erste Mal als Selektionsverfahren für Auslandstipendien durchgeführt, wandelte er sich bald zu einer prestigeträchtigen Auszeichnung, zu einer Anerkennung auf nationaler Ebene.
2012 geht der Preis in der Kategorie „Architekturvermittlung“ an das Team von Camenzind und BHSF: Jeanette Beck, Benedikt Boucsein, Axel Humpert und Tim Seidel. Ausserdem wurden 15 Preise in der Kategorie „Kunst“, zwei Preise in der Kategorie „Architektur“ und zwei Preise in der Kategorie „Kunstvermittlung“ vergeben.
Die Begründung des Auswahlgremiums lautet: „Das Redaktionsteam der Architekturzeitschrift «Camenzind» widmet sich seit Jahren den kreativen Grenzüberschreitungen am Rande der Architektur, die es in Theorie und Praxis braucht, um sich auch im Zentrum zu bewegen. Die thematischen Ausgriffe hat das Team in jüngster Zeit um redaktionelle Ausflüge nach Ostafrika erweitert, so dass sich ein befruchtender Austausch in beide Richtungen ergeben konnte. Mit «Camenzind» wird eine Arbeit ausgezeichnet, die ihr Feld mit Lust am Experiment und Bereitschaft zum Risiko erweitert.“
Die Ausstellung fand in der Halle 4 der Messe Basel statt.
Vom 30.5.2012 bis zum 30.1.2013 findet die sechste Reihe der BHSF Werkstattgespräche statt. Am Thema „Ghostbusters“ interessieren uns Aufklärung und Aberglaube, Sichtbares und Unsichtbares, Geschichten und ihre Auswirkung auf die Realität, irrationale Ängste und unerklärliche Phänomene – in der architektonischen Arbeit, in deren Umkreis oder auch ganz weit davon entfernt. Je nach Veranlagung darf man natürlich auch die Frage nach dem Übernatürlichen aufwerfen oder die Goethe‘sche Sentenz der „Geister, die ich rief“ aufgreifen.
Unser Interesse an Geistern wurde durch Reinhold Martin’s “Utopia’s Ghost” (2010) geweckt, in dem dieser die nicht eingestandene oder nicht bemerkte Präsenz modernistischer Utopiegedanken in der Postmoderne und bis in die heutige Zeit untersucht. Er macht damit wieder einmal klar, dass unsere Tätigkeit keinesfalls völlig rational ist, noch von uns vollkommen durchdrungen und verstanden wird. Dem wollen wir durch eine kollektive Geisteraustreibung – oder vielleicht auch Geisterbeschwörung – an unseren Werkstattgesprächen begegnen und so zu neuen Erkenntnissen über das gelangen, was wir tun.
Eingeladen sind ein Künstler, eine Kunsthistorikerin, eine Komponistin und Klangkünstlerin sowie Architekten und Architekturbüros mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten. Die Vorträge finden Mittwoch Abends um 20.00 im Büro von BHSF statt.
5.11.2011-14.12.2011, Architectural Association, 36 Bedford Square, London (GB), Front Member’s room. Camenzind nimmt als eine von 60 Zeitschriften an der Ausstellung “ARCHIZINES” in London teil. „The exhibition, curated by Elias Redstone, originated as an online project and showcases 60 architecture magazines, fanzines and journals from over 20 countries. From Australia and Argentina to the UK and USA, these independent publications are reframing how people relate to their built environment – taking comment and criticism out of just an architectural arena and into everyday life. The titles also provide platforms for architectural research and debate, and demonstrate the residual love of the printed word and paper page – providing an antidote to digital publishing. Made by architects, artists and students, they add an important, and often radical, addition to architectural discourse. Each magazine is available to read in the exhibition along with video interviews with their creators talking about their work.“ (from the homepage)
Das Forschungsprojekt „Städtebau der Normalität – Zum Wiederaufbau urbaner Stadtquartiere im Ruhrgebiet“ findet von 2012–2014 am Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur (TU Dortmund) statt. Im Rahmen eines Werkvertrags wird eines von acht Gebieten im Ruhrgebiet untersucht, die Stadtstruktur um die Limbecker Strasse in der Innenstadt von Essen.
Im Forschungsprojekt werden dienjenigen Stadtviertel im Ruhrgebiet untersucht, die aus Straßen, Plätzen und Blockrandbebauung bestanden und meist eine Vielzahl von Funktionen wie Wohnen, Arbeiten, Erholen und Bilden beinhalteten. Diese Stadtviertel waren nach dem Krieg zwar vielfach stark beschädigt, jedoch keineswegs ausgelöscht. In der Phase des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche dichte Stadtquartiere wiederaufgebaut und in konventioneller Weise entwickelt. Sie zeichnen sich durch Nutzungsmischung und konventionelle stadträumliche Strukturen (unspektakulären Städtebau) aus, der meist auf vorhandenen Block- und Parzellenstrukturen mit traditioneller Funktionsmischung und architektonischer Stadtraumbegrenzung operiert.
Für die meisten der erforschten Stadtquartiere ist paradigmatisch, dass sie heute weder als echte Altbauquartiere mit gründerzeitlichen stuckverzierten Häusern noch als Neubauquartiere mit sich von der Straße zurückziehenden Siedlungstypen angesehen werden. Der Umgang mit diesen „normalen“ Vierteln im Wiederaufbau prägt noch heute die Stadtstruktur vieler Ruhrgebietsstädte entscheidend. Beispiele dieses Städtebaus sind bislang weitgehend unbeachtet geblieben und wurden in keinen konsistenten Zusammenhang gebracht. Ziel des Forschungsprojektes ist es, dies zu ändern.
Die Hafenstadt Dar es Salaam in Tansania wächst, wie fast alle Grossstädte in Afrika, atemberaubend schnell. Zwar ist das Wachstum in der grössten Stadt des Landes nicht exakt bezifferbar, die Statistiker der UN rechnen jedoch damit, dass 2025 ca. 6,2 Millionen Menschen die Stadt bevölkern werden. Heute sind es knapp halb so viele.
Viele Städte Asiens befinden sich in einer vergleichbaren Situation. Doch während dort die Infrastruktur dem Wachstum angepasst wird, geschieht dies in Afrika kaum. So leiden die Einwohner Dar es Salaams unter zahlreichen Unpässlichkeiten: immer grösser werdenden Staus auf hoffnungslos überfüllten Strassen, ständigen Stromausfällen, einer nur bruchstückhaft vorhandenen und völlig überbelasteten Kanalisation.
Die grossen und schnell wachsenden informellen Siedlungen am Stadtrand halten sich an keine städteplanerischen Regelungen, während das historisch wertvolle Zentrum von spekulativer Bautätigkeit völlig überschwemmt wird. Die daraus resultierenden Neubauten sind mit ihren Glasfassaden und Klimaanlagen für das tropische Klima allerdings ungeeignet und jagen einem Vorbild hinterher, das seinen Ursprung in den Hochhäusern der Weltwirtschaftszentren hat. Erschreckend schnell verwandelt sich die vormals charakteristische Innenstadt in einen hastig gebauten und energiefressenden Abklatsch westlicher Metropolen.
Korruption und „nasser Beton“
Zwar existieren Gesetze und Pläne, um diesen Fehlentwicklungen entgegen zu wirken, doch die meisten Bemühungen scheitern an nationalen und internationalen Partikularinteressen, an Korruption, Innovationsfeindlichkeit und an resignativem Desinteresse. Zudem sind die meisten Bürger Tansanias vornehmlich damit beschäftigt, zu überleben. Daher waten die Wenigen, die etwas bewegen wollen, gleichsam in nassem Beton.
Unmittelbar nach der Unabhängigkeit 1961 herrschte in Tansania noch grosse Aufbruchsstimmung. Diese wurde vor allem vom ersten Präsidenten Julius Nyrere (1922-1999) geprägt, dessen Führung massgeblich dazu beitrug, dass es seit der Unabhängigkeit zu keinem Bürgerkrieg in Tansania mehr kam. 1985 trat er freiwillig von seinem Amt zurück und übergab die Landesführung seinen gewählten Nachfolgern, während er sich bis zu seinem Tod als Friedensvermittler in ganz Afrika engagierte.
Von Nyreres Geist ist heute kaum noch etwas zu spüren. Institutionen wie die National Housing Corporation (NHC), die einen grossen Teil der Immobilien Tansanias besitzt und einen positiven und vor allem regulierenden Einfluss auf die baulichen Entwicklungen Dar es Salaams haben könnte, werden ihrer Verantwortung gegenüber der tansanischen Bevölkerung nicht gerecht. „I can’t see anything ’national‘ in the NHC anymore“ gab daher Walter Bgoya, ehemaliger Direktor des Tanzania Publishing House, während seiner Moderation eines Symposiums im Oktober 2011 zu bedenken. Vergleicht man die Taten der Verantwortlichen mit ihren Versprechen, scheint aus der Zeit des Aufbruchs nur die Rhetorik übrig geblieben zu sein. Nach der ersten Begeisterung klingt sie bald so hohl und heuchlerisch, dass einem vom Zuhören schwindlig wird.
Die erste Architekturzeitschrift Ostafrikas
Hoffnung geben in dieser Situation vor allem Ansätze, die sich nicht auf etablierte Kräfte zu stützen versuchen. Eine solche Initiative macht sich seit einigen Monaten mit starker und klarer Stimme bemerkbar: Die Zeitschrift ANZA, was Suaheli ist und mit „Starten“ übersetzt wird. Das interdisziplinäre Team von Studenten und jungen Absolventen der Ardhi University in Dar es Salaam, das diese Zeitschrift betreibt, hat sich zum Ziel gesetzt, Ostafrikas Städten eine Publikation zu geben, die deren Situation aus architektonischer und städtebaulicher Sicht kritisch reflektiert und diskutiert. Und eine solche Publikation existierte bislang in ganz Ostafrika nicht!
Startschuss für ANZA war ein vierwöchiger Workshop im Spätsommer 2011, initiiert und durchgeführt vom Architekturmagazin Camenzind aus Zürich. Neben der Redaktion von Camenzind wurde der Workshop von einem internationalen Expertenteam begleitet: Journalisten, Fotografen, Grafiker, Künstler und Architekten aus Europa und Tansania stellten ihr Know-how unentgeltlich zur Verfügung. Die Teilnehmer rekrutierten sich aus Studenten und Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Städtebau, Ingenieurwesen und Landschaftsarchitektur der Ardhi University in Dar es Salaam.
Zielsetzung für die vier Wochen war es, durch die erste Ausgabe die Zeitschrift zum Leben zu erwecken. Es galt also zu konzipieren, den Inhalt zu erarbeiten, zu produzieren, zu drucken und schliesslich auch zu vertreiben. Trotz enormer logistischer und personeller Herausforderungen wurde das Ziel erreicht. Mitte Oktober konnten 5’000 in Tansania gedruckte Exemplare der ersten Ausgabe von ANZA in Dar es Salaam und weiteren Städten Ostafrikas sowie in Europa vertrieben werden.
Viele Gemeinsamkeiten
Bei der gemeinsamen Arbeit wurden immer wieder Unterschiede und Parallelen zwischen den beiden Situationen festgestellt. Die Intensität, mit der in Schweizer Zeitungen über Architektur und Städtebau diskutiert wird, ist in Tansania nicht zu spüren. Auch sonst sind Universitäten und Architekten in der öffentlichen Debatte kaum präsent. Doch die Redakteure von ANZA haben eine sehr ähnliche Zielsetzung wie die von Camenzind: Sie wollen ihre Rolle als Architekten in der Gesellschaft reflektieren und, vor allem anderen, definieren. Sie wollen anderen diese Rolle und ihre Anliegen einfach und klar vermitteln. Und sie wollen dazu aufrufen, die Art und Weise, wie und von wem die Stadt gemacht wird, kritisch zu reflektieren. Um dies zu erreichen sollen Inhalte auch für Laien ansprechend und lesbar gestaltet werden. Beide Zeitschriften streben danach, eine Plattform sowohl für Fachleute als auch für Nicht-Architekten zu sein.
Für das Team von Camenzind barg das Projekt daher auch Potenziale in der Schweiz. Über die Situation in Tansania konnten fachliche Erkenntnisse gewonnen werden und neue Anregungen in den Büroalltag einfliessen. Das Interesse von Nicht-Fachleuten für das Projekt ermöglichte es zudem, deren Blick für architektonische und urbanistische Anliegen generell zu öffnen. Denn vieles, was in Dar es Salaam passiert, betrifft auch die Schweiz. Genau wie in Tansania stellt sich die Frage nach einem nachhaltigen Lebensstil. Auch bei uns wird die Landschaft zersiedelt, weil Individuen und Gemeinden ihre Partikularinteressen durchsetzen. Und auch wir werden unsere Infrastruktur in Zeiten knapper werdender Ressourcen und einer alternden Bevölkerung überdenken müssen.
Kein typisches Architekturmagazin
Entsprechend der breiten Zielsetzung ist der Inhalt der ersten Ausgabe von ANZA sehr divers. Im Magazin finden sich unter Anderem ein historischer Abriss der Architektur von Dar es Salaam, ein Interview mit einem altgedienten Taxifahrer, Beiträge international ausgerichteter Experten, die über die Situation in Städten wie Addis Abeba und in Ruanda berichten sowie eine erzieherische Kolumne, in der eine Autorin die Stadtbewohner dazu auffordert, Gebäude wie neugeborene Babys zu behandeln. Die Berichte über die zwei wichtigsten noch lebenden Architekten aus der Aufbruchszeit des sehr jungen Landes haben bei den Initiatoren und Teilnehmern des Workshops einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Treffen und ausführlichen Gespräche mit diesen Koryphäen der tansanischen Architektur waren für das Selbstverständnis der jungen Architekten von unschätzbarem Wert. Denn sie gehören zu der ersten Generation, die im eigenen Land ausgebildet wird. Zudem gibt es in Tansania insgesamt nur 300 eingetragene Architekten (allein in der Stadt Zürich sind es laut dem Mitgliederverzeichnis des Schweizerischen Ingenieur und Architekten Verbandes bereits 956) und der Unterschied zwischen den Aufgaben eines Architekten und eines Ingenieurs ist weder den Betroffenen selbst noch der Bevölkerung ganz klar.
Der ersten Ausgabe von ANZA fehlen viele Eigenschaften, die Architekturmagazine normalerweise auszeichnen. Der Innenteil wurde aus Kostengründen auf billigem Zeitungspapier gedruckt. Hochglanzfotos und Projekte von Stararchitekten sucht man vergebens. Viele der Teilnehmer hatten während des Workshops zum ersten Mal Gelegenheit, unter Anleitung mit professionellen Layout-Programmen zu arbeiten, Interviews zu führen und eigene Texte zu verfassen.
Entschlossenheit zur Veränderung
Trotz dieser Unerfahrenheit war während der gesamten vier Wochen des Workshops ein schier unermüdlicher Enthusiasmus zu spüren, der bis heute nicht verflogen ist. Ein neuer Workshop, um die zweite Ausgabe zu erstellen, ist bereits ohne die Unterstützung von Camenzind in Vorbereitung und die Redaktion trifft sich trotz zahlreicher anderer Verpflichtungen regelmässig. Den Steinen, die ANZA in Form von nicht enden wollenden bürokratischen Prozessen wie etwa der Registrierung des Heftes in den Weg gelegt werden, begegnet die Redaktion mit einer bewundernswerten Gelassenheit.
Es scheint sich eine Generation in Tansania zu formieren, die sich ähnlich der Generation Nyreres und Bgoyas nicht mit einem Status Quo zufriedengibt und sich mehr und mehr Gehör verschafft. Was wäre treffender, als wenn sich ANZA zum Sprachrohr einer solchen Generation entwickeln könnte?
Oft sind Architekturpraxis und -theorie von einem vermeintlich idealistischen Tunnelblick geprägt. Wesentliche Aufgabenbereiche werden so ignoriert, die Architekten isolieren sich letztlich selbst. Die Haltung der konkreten Utopie kann dem entgegenwirken und den Blick für neue Aufgaben öffnen, ohne wichtige Grundwerte der Disziplin zu vernachlässigen.
Langwierige und schweisstreibende Grundrissstudien und Produktrecherchen werden ad absurdum geführt, wenn die Bauherrschaft in der Zwischenzeit die komplette Küche auf einer Messe gekauft hat. Plötzlich sieht man sich dazu gezwungen Dinge einzuarbeiten, die zu integrieren kaum vorstellbar sind. „Mir ist es ja egal, wie die Küche aussieht, aber mein Mann hatte da ganz genaue Vorstellungen.“ So oder so ähnlich kann eine Woche intensiver Arbeit zu Staub zerfallen.
Wie reagiert man in einer solchen Situation? Der Star kann das Modell zertrümmern und seine Bauherren zum Teufel jagen. Der Unternehmensgründer, der sein Büro gerade so über Wasser hält, ganz gewiss nicht. Also versucht er sein Möglichstes, kämpft zäh weiter, handelt einen Kompromiss aus und lässt den Frust über das Geschehene beim Feierabendbier ab. Dort kann er sich mit ähnlichen Geschichten seiner Kollegen und mit der Gewissheit, dass schon Generationen vor ihm an ihren Bauherren verzweifelten, trösten. Als letztes aber würde ihm einfallen, im „Nicht-Ort“[1] der Utopie[2] Trost zu suchen. Denn dieser ist ja gerade wieder einmal gründlich zerschlagen worden.
Das Utopische als Antrieb in der Architektur
Trotzdem schwingt die Utopie bei denjenigen, die über ihre Bautätigkeit nachdenken, immer wieder mit. Gäbe es die Utopie als Antrieb nicht, dann würde man sich als Architekt in einem solchen Fall gar nicht erst aufregen, sondern den Entwurf widerspruchslos anpassen. Wer sich die Mühe macht, nicht einfach das zu bauen, was dem Bauherren oder dessen Berater gerade in den Sinn kommt, sieht eine gewisse Relevanz in seinen Bemühungen. Er oder sie arbeitet auf etwas Besseres, auf etwas Höheres und damit auch Utopisches hin, auch wenn sich die konkreten Vorstellungen stark unterscheiden können.
Seit die klassische Moderne mit ihren Ansprüchen und Methoden weit übers Ziel hinaus oder vielmehr daran vorbeigeschossen ist, scheint die Utopie überholt zu sein. Daher meinen viele Architekten, pragmatisch und unideologisch in einem utopiefreien Raum zu arbeiten. Der Schein trügt jedoch. Auch in der Zeit nach der Moderne trifft man auf entsprechende Spuren. Wie Martin Reinhold in Utopia’s Ghost zeigt,[3] war die Utopie in der Postmoderne nur scheinbar verabschiedet worden. Die grosse, vereinheitlichende Utopie hatte sich lediglich in viele kleinere aufgeteilt. Verspieltheit ersetzte Melancholie, anstatt einer kollektiven Zukunft wurde nun auf eine Reihe von jeweils privaten Zukünften zugearbeitet. An der grundsätzlichen Bedeutung des Utopischen aber hat sich auch in dieser Zeit nicht viel geändert.
Zu Recht also fordert Martin Reinhold die Architekten dazu auf, sich mit der Utopie zu beschäftigen. Wenn sie in der Architekturproduktion und -reflektion tatsächlich ein unausweichlicher Antrieb ist, sollte der Auseinandersetzung mit der Utopie nicht aus dem Weg gegangen werden: Es scheint besser, die Utopie an die Oberfläche zu bringen, anstatt sie zu ignorieren und ihren Einfluss damit unberechenbar zu machen. Vielleicht wird es dann sogar möglich, bestimmte Hindernisse des Architektenalltags positiv zu konnotieren. Auch verspricht die offene Auseinandersetzung mit dem eigenen utopischen Denken, anderen seine Motivation besser erklären zu können, und nicht geschmäcklerisch und subjektiv zu wirken. Und schliesslich könnte die Utopie auch dazu genutzt werden, die eigene Position kritisch zu überprüfen.
Warum utopisch denken?
Gerade heute scheint wieder zu gelten, dass die Welt „für alles andere als Utopia viel zu gefährlich geworden“ ist.[4] Denn „zu einem Zeitpunkt, wo ein Ausweg aus der Sackgasse namens Globalisierung – und aus deren Krisen, die von transnationalen Konzernen, Imperien bildenden Nationen und wohlmeinenden NGOs gemanagt werden – zunehmend unwahrscheinlicher wird, kann es in der Tat keine dringlichere Aufgabe geben, als zu lernen, wieder mit Utopien zu leben und in Utopien zu denken. Mit anderen Worten: Erneut denken zu lernen, dass ‚eine andere Welt möglich ist‘ (…).“[5] Die heutigen globalen Herausforderungen haben unmittelbar mit der gebauten Umgebung zu tun. Die Städte sind die Grundlage der Wirtschaftssysteme der Industrienationen und sorgen für einen immensen Ressourcenverbrauch. Sie werden zudem in ähnlich ungünstiger Form in Ländern wie China und Indien massenhaft repliziert. Währenddessen macht sich in den Nationen der „Bottom Billion“[6] eine Art reale Dystopie breit, deren demographische Explosivität bald auch bei uns spürbar sein wird. Ohne das utopische Ziel einer grundsätzlichen Änderung könnten wir früher oder später vor sehr schmerzhaften oder sogar existenzbedrohenden Anpassungen stehen.
Auch im kleineren Massstab ist die Utopie für die Architektur durchaus relevant. Gesellschaft und Wirtschaft sind von Arbeitsteilung und Konzentration in einzelne Sphären geprägt. Zum Teil sind diese Sphären überhaupt nicht oder nur lose verbunden. Architektur und Städtebau aber können diesen „schaumartigen“ Zustand der Gesellschaft[7] nur bedingt als Arbeitsgrundlage akzeptieren, denn ihr Arbeitsfeld betrifft fast immer mehr als nur den unmittelbaren Auftraggeber. Da der utopische Gedanke sich auf einen gesamtgesellschaftlichen Zustand richtet, kann er in dieser Situation dabei helfen, das eigene Schaffen auf das Ganze zu beziehen.
Der dritte Grund für die Utopie liegt in der individuellen Arbeit begründet. Die Utopie kann als Richtschnur für das architektonische Schaffen dienen. Ein übergeordneter Vektor ist sehr nützlich, um zu verhindern, dass man sich im Alltagsgeschäft verliert. In der Utopie schlummert auch von daher ein grosses performatives Potenzial, sie für die eigene Arbeit nutzbar zu machen.
Auch von ihrer Negation her gesehen wird der Wert der Utopie deutlich. Denn wenn die Architektur keinem höheren Ziel folgt, bleibt nur noch Ökonomismus, also reines Wirtschaftlichkeitsdenken, übrig. Leider kann man diese Einstellung heute nicht nur bei Büros beobachten, die den Bedürfnissen rein am Gewinn orientierter Bauherren bedingungslos folgen. Das ausschliessliche Wirtschaftsdenken scheint sich in manchen Fällen auch aus einer ursprünglich utopischen Haltung entwickelt zu haben. Idealistische, stark konzeptionelle Ansätze erster Schriften und Arbeiten sind bei diesen Architekten offensichtlich nach und nach einer gefälligen formalistischen Wiederholung starrer Muster und einem Desinteresse am Utopischen gewichen. Ob der Erfolg die Utopie in solchen Fällen auffrisst oder nie eine Utopie vorhanden war, ist schlussendlich nebensächlich. Tatsache ist, dass eine rein ökonomisch und formal orientierte Architektur in Gefahr läuft, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht zu werden.
Spuren des Utopischen im zeitgenössischen Architekturschaffen
Natürlich aber enthält die Utopie auch keine Garantie dafür, dass eine Intervention positive Wirkung entfaltet. Am offensichtlichsten ist dies bei der ungeprüft optimistischen Haltung. Sie ist taub gegenüber der objektiven Abwägung von Hindernissen, überwindbaren und unüberwindbaren, und setzt ihnen ein unbedingtes und kompromissloses „Trotzdem“ entgegen. Alternativen zum eigenen Standpunkt werden nicht objektiv überprüft. Funktioniert ein Ansatz nicht, wird darauf verwiesen, dass die Methode, mit der man vorgeht, einfach verbessert werden muss, oder dass Gesellschaft oder Technik noch nicht weit genug sind.
Auch wenn die Utopien der Moderne inzwischen nicht mehr unmittelbar aktuell sind, existiert diese Form des Optimismus doch noch weiter, meist in Ansätzen, die sich auf die Technik als Lösung urbanistischer und architektonischer Probleme stützen. Als Beispiel hierfür kann die Position von Patrick Schumacher herbeigezogen werden,[8] der den Parametrismus als integrative Lösung aller architektonischen und städtebaulichen Probleme postuliert: „Der Parametrismus ist der große neue Stil, der auf die Moderne folgt. Postmoderne und Dekonstruktivismus waren Übergangsperioden, die diese neue Hochphase von Forschung und Innovation eingeleitet haben.“[9] Schumacher stellt sich zwar nicht in die formale, durchaus aber in die gedankliche Tradition von Modernisten wie Le Corbusier und nimmt damit eine erstaunliche Haltung ein, wenn man bedenkt, dass die aus dieser Tradition hervorgegangenen einseitigen Ansätze über kurz oder lang immer starke Defizite offenbart haben. Hier scheint das avantgardistische Selbstverständnis gegenüber der allzu einseitigen Verwendung der Utopie blind zu machen.
Aus einem Gemisch aus Pessimismus und utopischem Denken scheinen sich gewisse Ansätze zu speisen, die eine dezidiert konservative Richtung einschlagen. Ein Beispiel dafür ist Leon Krier, der dafür plädiert, Architekturpositionen auf ihre universelle Anwendbarkeit zu testen: „What if all towns and buildings were designed and organized according to the precepts of Le Corbusier, Palladio, Fuller, Eisenman, Sitte, Koolhaas, Unwin, the „law of the Indies,“ the Jeffersonian grid, etcetera? Are the ideas that guide their designs of a tran- scendent value, or are they simply passing fads?“[10] Krier impliziert an dieser Stelle zum einen, dass ein Architekturansatz universell funktionieren muss, eine Haltung, die zweifellos utopische Ansprüche stellt. Zum anderen folgt aus seinem Anspruch, dass der überwiegende Teil der gegenwärtigen Bauproduktion in die Irre führt. Dies lässt auf eine sehr pessimistische Grundhaltung schliessen, was sich durch Kriers Verweis auf James Howard Kunstlers Buch The Long Emergency bestätigt. Darin wird die Zukunft wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch zutiefst pessimistisch eingeschätzt.[11] In diesem Licht könnte auch Hans Kollhoffs Wende vom utopischen Avantgardisten zum konservativen Gegenwartsskeptiker, von der „keiner weiss, wie es dazu kam“, neu beleuchtet werden: „Es tauchen Sockel und Dachabschluss auf. Schritt für Schritt verlieren die Entwürfe ihren unbändigen Zukunftsglauben und beginnen, sich in die Vorstellung einer tradierten Architektur einzuordnen.“[12].
Eine letzte Umgehensweise mit der Utopie soll hier als utopische Provinzialität bezeichnet werden. Eigentlich ist es schwierig, diese Position überhaupt zu kritisieren, weil sie alles richtig macht. Die entsprechenden Architekten gehen aufrecht und kompromisslos in den Kampf um gute Architektur. Oft tun sie dies unter grossen persönlichen Opfern und in mönchischer Hingabe zur Profession. Bearbeitet werden jedoch ausschliesslich diejenigen Bauaufgaben, die den eigenen hohen Ansprüchen gerecht werden können und in denen Kompromisssituationen von vorne herein ausgeschlossen sind. Meist gelingt dies über Wettbewerbe oder Direktaufträge von Bauherren, die dem Architekten zumindest formal fast alle Freiheiten lassen. Die Wünsche und Entscheide solcher Bauherren sind der Architektur förderlich, sie geben dem Entwurf Richtung und erleichtern, zwischen Varianten zu entscheiden. Destruktive Interventionen hingegen wie den eingangs beschriebenen unabgesprochenen Einkauf der Küche auf einer Messe machen diese Auftraggeber nicht. Der Utopie kann bedingungslos nachgegangen werden.
Die Provinzialität dieser Utopie liegt in der engen Auswahl des Betätigungsfelds und auch des Denkhorizonts, sie liegt in den Architekturzeitschriften, in den Dialogen und den Monographien, in denen sich alles immer um ähnliche Themen dreht. Als Quelle für fachinterne Kontroversen und für Referenzen ist dieser Diskurs zwar sinnvoll und wertvoll. Er bezieht sich aber nur auf einen winzigen Bruchteil der Gesellschaft. Für Architekturlaien ist dieser Austausch so uninteressant, wie es Gespräche unter Fachleuten für Aussenstehende in der Regel sind. Als ausschliesslicher Bezugsrahmen macht er daher nur wenig Sinn – und eigentlich kann man ihm auch das Utopische absprechen, da er sich nicht auf die gesamte Gesellschaft bezieht.
Die Position der meisten Architekten befindet sich in der Grauzone zwischen solchen Extremen. Die entsprechenden Überlegungen werfen aber die Frage auf, wie eine problematische Verwendung mit der Utopie umgangen werden kann. Besteht überhaupt die Möglichkeit dazu? Ist es für Architekten vielleicht sogar zwingend notwendig, dass sie entweder von der Utopie enttäuscht werden, ihr unkritisch folgen oder aber die Idee von vorne herein ablehnen?
Die konkrete Utopie
Der Begriff der „konkreten Utopie“ stammt von Ernst Bloch. Er wollte damit der Utopie in der marxistischen Philosophie ihren Wert zurückgeben, sie auflockern und vom Dogma befreien.[13] Auch für die Architektur liegt viel befreiendes Potential in der Vereinigung der scheinbaren Wiedersprüche, die der Begriff „konkrete Utopie“ leistet. Im konkretutopischen Schaffen wird die Zukunft Schritt für Schritt hervorgebracht. Gleichzeitig besteht aber nicht die Gefahr, sich in diesem schrittweisen Vorgehen zu verlieren, denn das Ziel ist stets vor Augen. Die konkrete Utopie beinhaltet den Aufruf zur Aktion, ohne Aktionismus zu propagieren. Und sie eröffnet die Möglichkeit, sich an übergeordneten Zielen zu orientieren, ohne dass Scheitern und Enttäuschung vorprogrammiert wären.
Auch Buckminster Fuller fühlte sich offenbar von diesem positiven Geist der konkreten Utopie angesprochen.[14] Seine am Wohl der ganzen Menschheit orientierte Denkweise war definitiv utopisch. In seinem Handeln bewies Fuller eine erstaunliche Konsequenz im Hinblick auf die Utopie, auch wenn bei der Lektüre seiner Schriften das Gefühl aufkommt, dass er zum ungeprüften Optimismus neigte. Die Umsetzung des konkretutopischen Gedankens war für Fuller jedenfalls mit einer kompromisslosen Haltung verbunden. Auch bei der Auswahl der Herausforderungen, denen er sich stellte, ging Fuller keine Kompromisse ein. Erfindungen wie das Dynamixon House und der Dynamixon Car waren komplette Neuerfindungen. Eine Markteinführung dieser Produkte wurde zwar versucht, stellte sich aber jeweils als sehr schwierig heraus. Eine Ausnahme sind in gewissem Sinne die von Fuller zwar nicht erfundenen, aber maßgeblich verbesserten geodäsischen Dome. Sie haben sich auf der ganzen Welt verbreitet und führen zu einem reduzierten Materialverbrauch beim Überspannen grosser Distanzen, auch wenn zumindest bezweifelt werden kann, dass sie Schritte hin zu einer besseren Welt darstellen. Fullers Kompromisslosigkeit bei den Aufgaben, denen er sich widmete, ist faszinierend und aus seiner Biographie heraus auch verständlich, hatte bei aller Bewunderung aber ein Defizit: Gemessen am Anspruch hielten sich die Veränderungen in der gebauten Umwelt in Grenzen.
In einer etwas anderen Auslegung als der von Fuller kann die konkrete Utopie zwar durchaus weiter einer kompromisslosen Haltung entsprechen, sich aber trotzdem in Bereiche vorwagen, in denen mit Kompromissen zu rechnen ist. Denn genau diesen scheinbaren Widerspruch lässt die Ambivalenz des Begriffes zu. Projekte müssen also nicht immer utopischen Ansprüchen genügen, sondern können als Trittsteine auf dem Weg aufgefasst werden. Angesichts der durchaus zweifelhaften Spuren der utopischen Arbeit im zeitgenössischen Architekturschaffen verspricht dieses erweiterte Verständnis der konkreten Utopie sehr produktiv zu sein. Es stützt sich auf eine Kombination von Weiterentwicklung und Erfindung. Mit einem solchen Verständnis der konkreten Utopie ist es möglich, in einer komplizierten Realität zu arbeiten, ohne sich in den Elfenbeinturm oder die Selbstbeschschränkung zu verabschieden, und Horizonte zu erschliessen, die sich vermeintlich strengere Einstellungen versagen.
Idee einer Utopie und die Frage der Gewichtung
Für den Architekten ruft die Utopie danach, gezeichnet und geplant zu werden. Doch weder in der Moderne noch in der Postmoderne hat die Visualisierung der Utopie gefruchtet, sondern förderte im Gegenteil den Formalismus, indem Bilder geschaffen wurden, die ohne das Verständnis der zugrunde liegenden Gedanken imitiert wurden. Gezeichnete Endzustände sind ausserdem gezwungenermassen einseitig. Denn sie müssen das ignorieren, was ein gedachter idealer Zustand am Ende sein kann – eine ambivalente Kombination verschiedener Faktoren, die nicht bildlich dargestellt werden kann, da sie viel zu komplex dazu ist. Die konkrete Utopie lässt zwar zu, dass der Komplexität der gebauten Umgebung und der Gesellschaft, die sie produziert, Rechnung getragen werden kann. Aber auch sie kann man nicht zeichnen.
Sucht man nach einer übergreifenden Utopie der Architektur, trifft man – mit vielen Ausnahmen und Widersprüchen – auf eine Idee, die Christian Norberg-Schulz wie folgt skizziert hat: „Im Prinzip ist es für den Architekten unmöglich, die Wünsche des Bauherrn direkt zu befriedigen. Er muß sich stets bestimmter Mittel bedienen, die sich dem Verständnis des Bauherren entziehen, und er muß außerdem die Bauaufgabe in einem funktionell-gesellschaftlichen Zusammenhang integrieren, der den Bauherrn nur teilweise angeht. Es ist daher ein Mißverständnis, die Aufgabe des Architekten in der Befriedigung des Bauherren sehen zu wollen. Statt dessen sollten wir seine Aufgabe als die Integration eines Problems in eine größere Ganzheit definieren.“[15] Konkreter, aber in die gleiche Richtung geht, was Roger Diener im Bezug auf das Prinzip der firmitas geäussert hat. Es entspricht einer Geisteshaltung, die auf mehrfache Vernetzung und mehrfache Lesbarkeit abzielt und auch für andere Zusammenhänge und Massstäbe Gültigkeit hat: „Es geht uns nicht um spezifische Bedeutungen, die durch das Material und seine Verwendung evoziert werden sollen – im Gegenteil. Die Aussenwand soll die primäre Fassung des Gebäudes unterstützen und mit dem Stadtraum in Beziehung setzen. Die Wand ist nicht Abbild, Reproduktion der Konstruktion. Wie eine Membran ermöglicht sie einen Austausch zwischen Gebäude und Stadt. Manchmal scheint das Gebäudeinnere durch die Wand zu atmen. Das hat nicht damit zu tun, ob die Wand aus Holz oder aus Beton gefertigt ist und auch nichts mit der Grösse der Öffnungen, der Fenster. Es geht vielmehr um die Beziehung des Materials zur Struktur des Gebäudes und zu jener der umgebenden Stadt. Im besten Fall wirkt die Wand in ihrem Aufbau selbstverständlich und nimmt sich so zurück, dass sie schliesslich ebenso der Stadt wie dem Haus zugehörig erscheint. Sie bleibt eingebunden in das ganze Netz der Beziehungen, das die einzelnen Elemente und ihre Anordnung im Bauwerk entwickeln.“[16]
Manchem mag dies langweilig erscheinen, aber das wichtigste Ziel von Architektur und Städtebau ist es, eine Integration von bzw. Kongruenz zwischen Gebäude und Gesellschaft herzustellen. Zentral für diese Aufgabe ist der Blick auf die gesamte Stadt als urbanes Gebilde, wie sie Edward Hopper in seinen Bildern aufgezeigt hat. Die praktische Arbeit zeigt, wie komplex es sich gestaltet, dieses scheinbar so bescheidene Ziel zu erfüllen. Angestrebt wird eine Einheit zwischen denen, die sich in der Stadt bewegen, und der Stadt selbst, zwischen dem Neuen und dem Alten. An den meisten Stellen verlangt die Stadt nach ihrer Weiterführung, nach leiser Architektur, und an wenigen Stellen nach der Brosche, nach dem Besonderen. Die konkrete Utopie lässt es zu, dass man diese Bauaufgaben jeweils entsprechend unterschiedlich angeht, denn sie legt nicht bei allen Aufgaben den gleichen Massstab an. Und sie lässt auch zu, dass man sich für bestimmte Aufgaben bestimmte Ziele setzt – je nachdem, was jeweils im Rahmen des Möglichen liegt, und manchmal, wenn man dies möchte, eben auch im Rahmen des Unmöglichen. Hier ist das Handwerk des Architekten in all seiner Vielschichtigkeit gefragt.
Ebenso interessant wird es, wenn von der konkreten Utopie aus die Aufforderung zum Diskurs neu gelesen wird. Denn Norberg-Schulz führt seine Ausführungen zur Aufgabe des Architekten folgendermassen weiter: „Das bedeutet, daß der Architekt eine umfassendere und präzisere Definition der Aufgabe und der Mittel bieten muß, als sie der Bauherr selbst geben kann. Dies wiederum ist nur auf der Basis einer integrierten Bautheorie möglich. Das nötige Vertrauen aber von Seiten der Öffentlichkeit muß durch Erziehung in der ‚Betrachtung der Baukunst‘ entwickelt werden. Beide Partner müssen sich in ihrer Einstellung auf das theoretische Verständnis der gemeinsamen Ziele zusammenfinden. Die Öffentlichkeit und die Architekten teilen sich die Verantwortung für das gegenwärtige visuelle Chaos.“ „[17] Der Diskurs inner- und ausserhalb der Disziplin muss offen bleiben, der Bautheorie sollte die „Erziehung“ entsprechen. In der gegenwärtigen Situation ist jedoch eine einseitige Tendenz feststellbar. Gefordert sind daher weniger Gespräche über jene Projekte, in denen die Erfüllung der Utopie schon angelegt ist, und mehr Dialog über das, was noch zu erobern ist, über das Imperfekte und über die gescheiterten Versuche. Hier, und nicht so sehr in Parametern, neuen Materialien, Energiekonzepten oder tektonischen Feinheiten, scheint eine aufregende und neue Zukunft der Architektur zu liegen.
Das Paradoxe an dieser Situation ist, dass die Architekten ihre Einflussmöglichkeiten gleichzeitig unter- und überschätzen. Denn manchmal dürfen sie zwar so arbeiten, wie sie es für richtig halten, trotz aller Reibungen steht ihnen dann aber jemand gegenüber, der sie grundsätzlich gewähren lässt. Hier kann man von einer Überschätzung dessen sprechen, was man wirklich erreicht hat, während die „Niederungen“ der Architektur oft mehr Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten für Architekten bieten, als sie denken. In diesen Gebieten des Bauens kann viel bewegt werden, und daher verlangt die konkrete Utopie vom Architekten auch, sich ihnen voll zu stellen und stellt auch den gedanklichen Rahmen dafür bereit.
Utopisch denkende Architekten sind also aufgefordert, sich auch auf diejenigen Bauaufgaben einzulassen, bei denen von vorne herein klar ist, dass sie in keiner Zeitschrift abgedruckt werden, und dass sie diese Aufgaben gemeinsam diskutieren. Denn in den Aufgaben, in denen die Erfüllung der Utopie noch nicht von vorne herein gegeben ist, liegt eine mindestens ebenso grosse Herausforderung für die Architektur wie in denjenigen, die eine perfekte Lösung in formaler und funktionaler Hinsicht ermöglichen und fordern. Während letztere der Weiterentwicklung und dem Ruf der Disziplin dienen, kann mit ersteren Neuland für die Architektur gewonnen werden. Und während in letzteren das utopische Element oft nur noch eingeschlafen und etwas routiniert daherkommt, kann es in den widerständigen Bauaufgaben klar und mit vollem Idealismus zur Geltung kommen.
[1] So die etymologische Wurzel des Begriffes. Siehe Friedrich Kluge und Elmar Seebold, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Gruyter 2002, S. 946
[2] Die Enzyklopädie Philosophie schreibt zur Utopie: „(…) In der Form dieser Wunschproduktion einer „besseren Welt“ erhält sich der so verstandene Utopiegedanke in den verschiedensten Variationen in der Sozialphilosophie des 16. (Th. Morus), 17. (Campanela), 18. (Morelly, Mercier, Rétif de la Bretone) und 19. Jhd. (Saint-Simon, Fourier, Cabet, Owen), bevor er philosphisch neu formuliert (…) im 20. Jh. in Ernst Blochs Denken der ‚konkreten Utopie‘ einen vorläufigen (und wahrscheinlich abschließenden) Höhepunkt erreicht.“ Hans Jörg Sandkühler (Hg.), Enzyklopädie Philosophie, Felix Meiner Verlag, Hamburg 1999, S. 1675.
[3] Reinhold Martin, Utopia’s Ghost. Architecture and Postmodernism, Again. University of Minnesota Prss, Minneapolis/London, 2010. Für die im folgenden verwendeten deutschen Übersetzungen siehe: Reinhold Martin, Postmoderne Revisited – Das Gespenst der Utopie, ARCH+ 204, S. 54-61.
[4] Richard Buckminster Fuller, Konkrete Utopie. Die Krise der Menschheit und ihre Chance zu überleben, Econ Verlag, Düsseldorf und Wien 1974, S. 319
[5] Reinhold Martin, Postmoderne Revisited, S. 56
[6] Paul Collier, The Bottom Billion, Oxford University Press, Oxford 2007
[7] Peter Sloterdijk, Schäume: Plurale Sphärologie, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004
[8] Patrick Schumacher: Parametrismus. Der neue International Style, ARCH+ 195, 11/2009, S. 106-113.
[9] Ebd. S. 107
[10] Leon Krier, Classicus and Vernaculus, Log Summer 2006, S. 25-30.
[11] James Howard Kunstler, The Long Emergency, Atlantic Books, London 2006
[12] David Ganzoni, Von der Grossform zur Fassade: Die Lehre Kollhoffs. Hochparterre 11/2011, S. 22.
[13] Ernst Bloch, Geist der Utopie, 2. Fassung 1925, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1985; Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung. 2 Bde, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1959. Siehe auch Enzyklopädie Philosophie, S. 1681.
[14] Richard Buckminster Fuller, Konkrete Utopie. Die Krise der Menschheit und ihre Chance zu überleben, Econ Verlag, Düsseldorf und Wien 1974.
[15] Christian Norberg-Schulz, Logik der Baukunst, S. 205 (Hervorhebungen im Original)
[16] Roger Diener in: Vittorio Magnano Lampugnani (Hrsg.), firmitas utilitas venustas, Departement Architektur, Zürich 2002, S. 24
[17] Ebd.
Die neunte Ausgabe von Camenzind wurde im Herbst 2011 zusammen mit einem lokalen Team in Dar es Salaam/Tansania unter dem Namen „ANZA“ erarbeitet. Dieses Team führt „ANZA“ unabhängig von Camenzind als die erste Architekturzeitschrift Ostafrikas fort.
Auf dem parkähnlichen Grundstück des Wettbewerbsperimeters ist der Neubau für die Schweizerische Kanzlei in Nairobi so plaziert, dass es das geometrisch unregelmässige Areal in einen Hofbereich und einen Gartenbereich sowie einen Verkehrsbereich ausserhalb des Sicherheitsperimeters zoniert. Die Anordnung der Zugänge über die Ecke des Grundstücks erlaubt dabei eine funktionelle und einfache Trennung der verschiedenen Personenflüsse ebenso wie eine gestalterische Abstufung in der Repräsentativität. Um das funktional stark auf die Nutzung als Arbeitsplatz fokussierte Gebäude in der gegebenen, parkartigen Landschaft schlüssig einzugliedern, wird ein hybrider Typ vorgeschlagen: eine zweigeschossige „Arbeitsvilla“ über einem teilweise im Boden eingelassenen Sockel. Die ökonomische und strenge Grundordnung wird in einer zweiten Ebene räumlich und konstruktiv mit dem Aussenraum und der Natur verwoben.
Trotz enormer urbanistischer und architektonischer Entwicklungen existierte in ganz Ostafrika bisher keine journalistische Plattform, die sich kritisch mit Architektur auseinandersetzt. Die Redakteure des Architekturmagazins Camenzind aus Zürich sahen die Notwendigkeit, diese Situation zu ändern, und führten einen vierwöchigen Workshop (19.9.11-16.10.11) in Tansania durch. Das Resultat des Workshops ist ANZA (Suaheli für “starten”) – eine von einer jungen Planergeneration lokal produzierte Zeitschrift. ANZA hat sich zum Ziel gesetzt, Bewusstsein für Architektur und Städtebau zu schaffen, entsprechende Debatten anzustossen sowie als Informationsmedium für Entscheidungsträger, Fachleute und alle Nutzer von Architektur zu dienen.
In einem Workshop wurde ANZA #1 von den Teilnehmern und internationalen Experten zusammen produziert. Das Team führte Interviews durch, übersetzte Texte, fotografierte, editierte, layoutete, begleitete den Druck, führte eine Pressekonferenz durch, konzipierte die Homepage und vertrieb die Zeitschrift. Auch wurde eine langfristige Strategie für ANZA erarbeitet und eine Referenzbibliothek mit internationalen Architekturzeitschriften vor Ort eingerichtet.
Am Workshop nahm ein interdisziplinäres Team aus 16 Studenten und Absolventen aus Dar es Salaam teil. Sie wurden durch ein lokales und internationales Expertenteam bestehend aus Journalisten, Fotografen, Architekten, Grafikern und Künstlern sowie die Redaktion von Camenzind unterstützt.
Von ANZA #1 wurden 5 000 Exemplare gedruckt, die in Dar es Salaam und international vertrieben werden. Die ANZA-Redaktion bringt inzwischen selbstständig Folgeausgaben heraus.
Die Produktionsbedingungen der Architektur haben sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Der Architekturunterricht, der die angehenden Architekten auf diese Realität vorbereiten soll, ist jedoch oft viel zu stark auf ein künstlerisches Selbstverständnis ausgerichtet. Vor diesem Hintergrund wurde in den vier Wohnbausemestern der Gastprofessur Felix Claus an der ETH Zürich der Versuch unternommen, die Architektur unter Berücksichtigung der gegenwärtig gültigen Parameter als produzierende Disziplin zu vermitteln. Das vorliegende Buch dokumentiert die Lehrtätigkeit anhand von Übungen und Studentenarbeiten. Im Zentrum steht eine umfangreiche Sammlung von typologischen Beispielen, anhand von denen im Semester gearbeitet wurde. Abgerundet wird das Buch durch neun Texte zum Wohnen.
24.09.2011, Start im Forum Kunst und Architektur, Essen (D) 14.00-15.45. Im Rahmen eines zweistündigen Architekturspazierganges und einer anschließenden Podiumsdiskussion wird der Blick auf die „Graue Architektur“ der Essener Innenstadt gerichtet. Die „Graue Architektur“ der 1950er und 1960er Jahre prägt das Bild der deutschen Städte entscheidend, ist jedoch in Kritik und Analyse als eigenständiges Phänomen bisher nicht aufgetaucht. Dies ist umso erstaunlicher, als die entsprechenden Bauten eine enorme Sanierungsmasse darstellen und mit ihrer Architektursprache zwar verstörend, aber auch faszinierend wirken.
In der Arbeit „Graue Architektur. Bauen im Westdeutschland der Nachkriegszeit“ (Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, 2010) wurde diese Architektur zum ersten Mal systematisch aufgearbeitet. So wurden die vermeintlich nicht vorhandenen Entwurfsprinzipien der Grauen Architektur systematisch herausgearbeitet und die historischen Bedingungen ihrer Entstehung ermittelt. Da dies anhand konkreter Beispiele aus der Essener Innenstadt geschieht, liegt auch zum ersten Mal eine Geschichte des westdeutschen Wiederaufbaus aus Sicht derjenigen Akteure vor, die zwar nicht an den richtungsgebenden Entscheidungen beteiligt waren, diese jedoch zum Großteil umsetzten – den handwerklich vorgebildeten Baumeistern.
Auf dem Rundgang durch die Essener Innenstadt sollen die Prinzipien der Grauen Architektur anhand einiger Bauwerke gemeinsam entschlüsselt werden. Mit den noch frischen Bildern im Kopf wird anschließend eine Podiumsdiskussion im Forum Kunst und Architektur stattfinden (16.00).
Das teils zweigeschossige Einfamilienhaus wurde um 1940 am Zürichberg erbaut und später in zwei Etappen erweitert. In direkter Nachbarschaft zu Details...
Vom 29.6.2011 bis zum 16.3.2012 findet die fünfte Reihe der BHSF Werkstattgespräche statt. Im Film “True Lies” (1994) von James Cameron spielt Arnold Schwarzenegger einen Geheimagenten, der sich als Computer-Spezialist ausgibt. Seine Frau ahnt davon nichts, was spätestens dann zu Komplikationen führt, als sie sich scheinbar mit einem Gebrauchtwagenhändler einlässt, der sich als Geheimagent ausgibt. Ins Spiel geraten ausserdem eine arabische Terrororganisation sowie eine psychopathische Kunsthändlerin namens Juno Skinner.
Der grossartig flache Film soll uns als Ausgangslage für tiefer gehende Fragen dienen (aber nicht, dass Flachheiten nicht auch möglich wären!). Denn als Architekten werden wir darauf getrimmt, dass es immer um die ganze Wahrheit geht und man sich nicht verbiegen darf. Einzelne Persönlichkeiten, aber auch Bücher und Filme nähren diese Vorstellung.
Aber geht es in der Architektur und im Städtebau immer um die Wahrheit? Ist sie denn überhaupt immer klar erkennbar, und wenn ja, woran? Enthüllt sie sich erst nach und nach? Ist es manchmal besser, zu lügen, um ans Ziel zu kommen, oder geht das nie gut? Wie geht man damit um, wenn man selbst belogen werden soll oder sogar belogen worden ist? Wie sind nachträgliche Ver- und Erklärungen der architektonischen Arbeit zu beurteilen?
Der Film stellt uns aber auch die Frage, wie wir uns als Architekten selbst sehen bzw. wie wir von aussen gesehen werden. Sind wir Geheimagenten im Computerverkäufer-Gewand, Autoverkäufer, die sich als Geheimagenten ausgeben, psychopathische Kunsthändlerinnen oder am Ende gar belogene Hausfrauen, die schliesslich Blut lecken und sich zur Agentin wandeln?
Die Blockrandbebauung mit den großen, dicht gesetzten Stadthäusern gibt dem Stuttgarter Westen ein unverwechselbares und einheitliches Gesicht. Um diesen starken Details...
Die achte Ausgabe von Camenzind widmet sich dem Thema des Paradieses. Wie immer hat das Thema als Ausgangspunkt für die freie Assoziation unserer Autoren gedient. Wir sind angenehm davon überrascht, wie bunt die Ausgabe geworden ist. Es schien uns daher auch das Beste, die Beiträge nach Wortanzahl bzw. voraussichtlicher Leselänge zu sortieren. Camenzind ist jetzt also voll Toiletten- bzw. Busfahrt-tauglich.
Wie immer kreisen die meisten unserer Artikel um Themen in der Schweiz und in Deutschland. Auch der einzige Artikel in der Kategorie „XL“ von Martin Mosebach, den wir aus der FAZ neu abdrucken, kann auf die Situation in beiden Ländern bezogen werden, vor allem aber auf die in Deutschland: «Und wir nennen diesen Schrott auch noch schön! – Wider das heutige Bauen.» Mosebachs Polemik drucken wir nicht deshalb ab, weil wir sie gut finden – ganz im Gegenteil! Aber sein Artikel ist para-digmatisch für eine Stimmung, die unserem Fach grossen Schaden zuzufügen droht.
Deshalb auch schon im Vorwort der unbedingte Aufruf für die nächste Camenzind Briefe zu schreiben und – der herzliche Dank an alle Autoren der DICKSTEN CAMENZIND ALLER ZEITEN!
Die Redaktion
+233 548 138 930 and you okay
Bei der Konzeption des Foyers galt es ein Gebäude zu entwerfen, welches vor dem Hintergrund der grossmassstäblichen Werkshallen der 30er Details...
Gegenstand des Wettbewerbs war der Ersatzneubau für ein bestehendes Parkhaus in der Altstadt Wiesbadens. Die Herausforderung lag in der Ambivalenz Details...
BHSF ist ein junges Büro und befindet sich mitten im Aufbau. In dieser Situation stehen praktische Fragen im Vordergrund. Um ausserhalb der Projektarbeit über den Sinn und Zweck unserer Arbeit nachzudenken, bleibt meist wenig Zeit. Als uns die konkrete Frage nach der Verantwortung des Architekten gestellt wurde, fiel uns jedoch auf, dass dieses Thema bei unseren Diskussionen tatsächlich immer wiederkehrt. Denn schon bei der Bürogründung haben wir unsere Position zur Aufgabe des Architekten geklärt, und unsere damaligen Entschlüsse prägen die Arbeitsweise von BHSF maßgeblich.
In erster Linie haben wir uns damals gefragt, auf welche Art von Bauaufgaben und Bauherren wir abzielen wollen. Was hat es für Konsequenzen, die Ansprüche an das gebaute Projekt in Höhen zu schrauben, die 95% der Bauaufgaben und Bauherren von vorne herein ausschließen? Nimmt man damit nicht im Endeffekt in Kauf, dass der Grossteil unserer Umwelt von Architekten gestaltet wird, die man als „schlecht“ bezeichnen würde? Und hat man als ambitionierter Architekt daher nicht die Verantwortung, sich nicht nur die Zuckerstücke herauszusuchen? Entsprechend haben wir uns entgegen unserer Ausbildung und den Erfahrungen, die wir in der Zeit vor unserer Selbstständigkeit gesammelt haben, dazu entschieden, uns auch in diejenigen Bereiche zu bewegen, in denen für Publikationen nicht so viel zu holen ist.
1. Urbanität und Alltäglichkeit
Dass ein Architekt immer nur auf seine Selbstverwirklichung im eigenen möglichst einheitlichen Werk schielt, empfanden wir schon während des Studiums als falsch. Für uns war klar, dass Architektur nicht zum Selbstzweck werden darf, weil sie sonst den Bezug zur Gesellschaft verliert. Die Abneigung gegenüber bezugsloser und abgedrehter Architektur wurde in dieser Zeit vom Projekt Housefucking sehr deutlich auf den Punkt gebracht: Architekten lecken Häuser, reiben sich an ihnen, ziehen sich aus, versuchen sie zu penetrieren. In den Filmen brachten Philip und Adrian König, Nele Dechmann, Sophie Hochhäusel, Patrick Maisano und Axel ihr Unbehagen gegenüber der Schweizer Architekturszene zum Ausdruck. Diese hatte sich unter den Zwang gestellt, immer neue Erfindungen hervorzubringen und diese möglichst sexy zu materialisieren. Housefucking stellt – im Grunde auch gar nicht mal so übertrieben – dar, wie die Architekten sich an den eigenen Gebäuden und denen anderer aufgeilen. Ihr befremdlicher Fetisch, der übrigens in einigen Internet-Foren ernsthaft als solcher diskutiert wurde, entfernt sie von der Gesellschaft, für die sie ja eigentlich arbeiten.
Camenzind folgte einem ähnlichen Impuls wie Housefucking. Denn bei Architektur geht es auch um die Kommunikation mit den anderen Städtern. Nähe sollte gesucht und gelebt werden. Der Architekt sollte in der Gesellschaft, in der er lebt, verwurzelt sein. Besonders in der Reflexion über Architektur schien uns dieser Bezug jedoch verloren zu gehen. Daher gründeten wir die Zeitschrift Camenzind, mit der wir die fachliche Isolation aufbrechen und den Ernst und die Fixiertheit auf die Architektur relativieren wollen: Architekturlaien schreiben Beiträge, man darf über Architektur lachen, die Bereiche vermischen sich. Camenzind will den Architekturdiskurs nicht über die Köpfe der Laien hinweg führen, denn Bewohner, Benutzer und potenzielle Bauherren sollten sich ihre Vorstellung über Architektur nicht nur aus „Häuser“, „Schöner Wohnen“ oder „Country Living“ zusammensuchen müssen. Die Architekten sollten dazu gezwungen werden, ihre Gedanken so zu erklären, dass auch der Laie sie versteht.
Bald merkten wir, dass das, woran Housefucking und Camenzind Anstoss nahmen, keinesfalls neu war. Bemerkenswert genau brachte 1970 Paul Nizon den Sachverhalt in seinem „Diskurs in der Enge“ auf den Punkt: „Die Sage ist, dass das architektonische Niveau hierzulande im Durchschnitt erfreulich bis erstaunlich, jedenfalls konkurrenzfähig sei. Wer Architekturbetrachtung als Inventar sogenannter “Guter Bauten” betreibt und auf einen Katalog von Einzelleistungen – auf einen Qualitätenkatalog – erpicht ist, mag so urteilen. Wer Architektur urbanistisch begreift, hat in der Schweiz allerdings wenig zu rühmen.“ Nizon flüchtete nach Paris, wo er die in der Schweiz vermisste Urbanität fand. Nach dem Diplom wanderten auch einige der Housefucking-Gründer nach Berlin aus. Wir blieben in Zürich, die von Nizon geäußerten Zweifel allerdings stets vor Augen.
Die Urbanität wurde in der Folgezeit zu einem immer wichtigeren Stichwort. Zwar wissen wir allein schon durch unsere Ausbildung die einzelnen „Guten Bauten“ durchaus zu schätzen und verleugnen ihre Qualitäten nicht. Gute Grundrisse, gute Fassaden und klare städtebauliche Positionierungen sind das Handwerkszeug des Architekten. Auch Architekturwettbewerbe sind unserer Überzeugung nach das richtige Mittel, um das architektonische Niveau unserer Umwelt zu heben. Doch mit Urbanität hat das nur bedingt zu tun. Wir merkten immer mehr, dass unser Blick sich verlagern musste: Weg von dem, was um jeden Preis herausstechen will, hin zur Alltagsarchitektur, die sich klar zur Stadt als solcher bekennt. Der Architekt, der sich nur für das Besondere interessiert, ist kaum in der Lage, wirklich urban zu bauen.
Bei unserer Auseinandersetzung mit dem Alltäglichen merkten wir auch, dass man es bei voyeuristischen Autofahrten durch die Peripherie nicht belassen kann. Die Beschäftigung mit dem Alltäglichen darf sich nicht auf die bildliche, oberflächliche Ebene beschränken. Diesen Ansatz verfolgt auch die Doktorarbeit von Ben. Darin hat er die Graue Architektur der deutschen Nachkriegszeit untersucht, also die Alltagsbauten, mit denen die Lücken des Krieges gefüllt wurden. Die Graue Architektur kann nur adäquat um- und weitergebaut werden, wenn man sie wirklich analysiert. Entsprechend hoffen wir, dass das im Sommer erscheinende Buch die Diskussion um diese Architektur anstoßen wird. Denn auch in den Feuilletons dreht sich fast alles um das Besondere und Exklusive. Das Normale und Alltägliche hingegen dient höchstens als Motiv für schöne Bildbände.
2. Das Zügeln der individuellen Kreativität
Im ersten Jahr nach der Bürogründung fuhren wir gemeinsam nach Le Havre, um uns die Stadtplanung und einige Bauten von Auguste Perret anzuschauen. Während der Vorbereitung stieß Axel auf einen Brief von René Dubuffet, Bewohner einer Studioresidenz von Perret, an den Architekten:
„Seit zwei Jahren bin ich der Mieter des Pavillons, den Sie für Madame Mela Muter errichtet haben. Es ist mir ein Bedürfnis Ihnen mitzuteilen, dass es ein Vergnügen ist in diesem Haus zu leben (…). Die Elemente, aus denen sich das Haus zusammensetzt sind so konzipiert, dass hier zu leben sich als sehr angenehm darstellt. Es ist angenehm die Tür zu öffnen, angenehm sie wieder zu schließen, angenehm von einem Raum in den nächsten zu schreiten. Es ist erstaunlich, dass es nach zwei Jahren genauso angenehm ist wie am ersten Tag.
Der Gebrauch der Treppe ist besonders außerordentlich: Ich versichere Ihnen, dass ich mindestens zwanzig mal pro Tag hoch und wieder runter gehe, mehr als eigentlich notwendig wäre. So etwas offenbart sich nicht beim ersten Kontakt, es ist eine Art Geheimnis.
Zu Beginn bemerkt man nichts Außerordentliches an diesem Gebäude, aber mit dem täglichen Gebrauch beginnt man sich zu wundern. Es ist das erste Mal, dass ich Architektur wirklich begegne: Dieses Haus enthüllt mir, was Architektur eigentlich ist und wie sie die verworrenen Anforderungen auflöst, sie auflöst mit sicherer Erkenntnis, Autorität und Selbstvertrauen.
Ich verstehe jetzt, was notwendig ist, um ein solches Haus zu entwerfen. Ich verstehe, dass die Architektur der Räume, das Arrangement und die Dimensionen der Wände, der Türen, der Abtrennungen eine Sprache sind, die konstant zu dem Nutzer spricht. Ich höre dieses Gebäude seit zwei Jahren zu mir sprechen, und ich genieße es mehr und mehr und wollte dieses mit Ihnen teilen.“
An diesem Brief begeisterte uns vor allem die Tatsache, dass Perret beim Entwurf seine eigenen gestalterischen Vorstellungen den funktionalen Anforderungen und der „Normalität“ des Projekts untergeordnet hatte. Offenbar begriff er den einzelnen Bau als Bestandteil eines größeren Ganzen. Dieses zutiefst urbane Berufsverständnis birgt aus unserer Sicht die Essenz guter Architektur. Perret ist für uns kein stilistisches oder entwurfsmethodisches Vorbild, aber an seiner Arbeit fasziniert uns, dass er, im Gegensatz zur Avantgarde und insbesondere seinem Gegenpol Le Corbusier, sich als Teil der damaligen Gesellschaft verstand. Perrets Maison-Tours von 1922 umringten und erweiterten den historischen Kern von Paris, er respektiert das städtische Herz. Le Corbusiers Ville Radieuse, die auf den ersten Blick sehr ähnlich aussieht, zielte dagegen mit bezeichnender Aggressivität mitten auf das bürgerliche Herz von Paris.
In die Lehrtätigkeit von Axel und Ben an der Gastprofessur von Felix Claus an der ETH Zürich floss diese Überzeugung unmittelbar ein, denn mit Felix trafen wir auf einen Architekten, der diese Überzeugung teilt. Die von Perret erzeugten grundsätzlichen Qualitäten sind der Fokus der Studioarbeit. Gerade im Wohnbau, der im Mittelpunkt der Entwurfssemester steht, geht es unserer Meinung nach darum, den Entwurf als Teil einer urbanen Umgebung zu verstehen und einzufügen, und nicht mit Erfindungen zu überhäufen. Grundsätzliche Qualitäten sind dann vorhanden, wenn das „Gerüst“ eines Gebäudes klar ist. Denn insbesondere dann, wenn nicht in allen Einzelheiten die Vorstellungen des Architekten durchgesetzt werden können oder wenn Innovationen doch nicht funktionieren, ist es ausschlaggebend, dass dieses Gerüst immer noch funktioniert.
3. high theory, low practice: In der Grauzone zwischen Bauen und Architektur
Die Assistenz bei Felix Claus war nicht zufällig zustande gekommen: Ihr war eine Suche nach zeitgenössischen Architekten vorausgegangen, die heute die Ideale von Perret umsetzten. Claus en Kaan Architekten in Holland sind unserer Meinung nach ein solches Büro. Mit ihrer Arbeit wollen sie ihrer eigenen Aussage nach den Graben zwischen der hohen Theorie und der „niedrigen“ Praxis überwinden. Ihre Architektur soll zu Laien und Kritikern gleichermaßen sprechen. Insbesondere fasziniert uns an der Arbeit von Claus en Kaan, dass die „klassischen Werte“ eine wichtige Rolle spielen, ohne dass daraus eine gezwungen konservative Formensprache resultieren würde. Die Auffassung über die eigene Verpflichtung als Architekt in der Gesellschaft ist klar, aber mit einer formalen Entspanntheit gepaart. Dies spricht uns wesentlich mehr an als die hoch spezifischen und auf eine winzige Klientel abgestimmten Entwürfe vieler anderer Architekten aus dieser Generation, die teilweise zwanghaft egomanisch wirken.
Allerdings braucht es noch mehr, um die Lücke wirklich zu füllen und den Blick für die Stadt geweitet zu halten. Deshalb halten wir unseren Büroalltag mit unseren Werkstattgesprächen auf einem gewissen Niveau der geistigen Anregung und des Austauschs. Seit der Gründung von BHSF finden alle drei Wochen Vorträge in lockerer Werkstattatmosphäre im Büro statt. Interessanterweise tendieren diese Abende dabei immer weniger zu einer Nabelschau der Architekturszene und mehr zu dem, was man „interdisziplinär“ nennen könnte. Diese Tendenz zur Überbrückung zwischen Architektur und Gesellschaft wollen wir in Zukunft noch verstärken.
Was die eigentliche Bautätigkeit angeht blieb es nicht aus, dass unsere ersten Realisierungen in genau die Lücke zwischen hoher Theorie und niedriger Praxis fallen, die uns so fasziniert. Die Zahnarztpraxis Popov in Duisburg Wanheim, die Sanierungen, die wir durchgeführt haben und durchführen, sowie das bald fertig gestellte Mehrfamilienhaus in Zürich sind alle ohne „ideale“ Bauherren und Rahmenbedingungen entstanden. Für diese Projekte und auch für Wettbewerbsentwürfe wie das Essener Messeparkhaus ging unsere anfängliche Rechnung jedoch auf: Wir können ihnen mindestens ebenso viel abgewinnen, wie das bei „idealen“ Wettbewerbsprojekten der Fall gewesen wäre. Auch „undankbare“ Aufgaben sprechen „grosse“ Themen an. Sie geben sehr viel Aufschluss darüber, welche Rolle wir als Architekten in der Gesellschaft spielen können und sollten.
Die Architekten unter- und überschätzen ihre Einflussmöglichkeiten: Manchmal dürfen sie zwar so machen, wie sie wollen, aber auch dann ist es der Wille von jemanden, der sie gewähren lässt. Die „Niederungen“ allerdings bieten oft mehr Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten für Architekten, als sie denken: In ihnen kann wirklich viel bewegt werden. Sich hierhin zu positionieren, darin liegt unserer Überzeugung nach auch eine wichtige Aufgabe oder auch Verantwortung des Architekten – und entsprechend auch eines der zentralen Ziele von BHSF.
Im 2010 vom Institut für Internationalen Städtebau der TU Stuttgart organisierten und von Gunter Klix, Annika Seifert und Benedikt Boucsein geleiteten Workshop wurde die Stadtstruktur von Dar es Salaam während zweier Wochen zusammen mit Studenten der TU Stuttgart untersucht, unterstützt vom Goethe-Institut in Dar es Salaam. Die Hauptthemen waren Infrastruktur, Akteure und Architektur.
Der momentane Campus in Giessen soll überholt und erweitert werden. Da nur Teile der Bausubstanz ersetzt werden und der Umbau über einen längeren Zeitraum im laufenden Betrieb erfolgt, ist der Gebäudebestand Ausgangspunkt des städtebaulichen Konzepts. Dabei wird darauf geachtet, dass nicht nur der Endzustand, sondern auch die Zwischenstände hohe städtebauliche Qualität besitzen.
Die TH Mittelhessen soll zukünftig vor allem durch schlüssig positionierte Baukörperensembles auf einem klar gestalteten Außenraum wahrnehmbar werden. Ausgangslage dafür sind die vorhandenen stadträumlichen Strukturen der Teilbereiche: Addition (Wiesenstraße), Ensemble (Südanlage), Solitär (Ostanlage) und Reihung (Gutfleischstraße). Außerdem soll die TH Mittelhessen sowohl mit den Stadt- als auch den Grünräumen Gießens intensiv vernetzt werden. Insbesondere der Campus Wiesenstraße als zentraler Campus wird mit großzügigen Außenräumen zur umliegenden Stadt und zum Grünraum um den Schwanenteich geöffnet.
Vom 13.4.2010 bis zum 18.1.2011 findet die vierte Reihe der BHSF Werkstattgespräche statt. In der vierten Reihe der BHSF-Werkstattgespräche wollen wir in den Gesprächen sowohl zurück als auch nach vorne reisen. Wir fordern unsere Gäste dazu heraus, ihre Arbeit nach Hinweisen über die Wechselwirkungen zwischen Vergangenheit und Zukunft abzuklopfen. In diesem Zusammenhang lassen sich viele mögliche Fragen stellen: Müssen wir immer in die Vergangenheit blicken, um in der Zukunft zu bestehen? Wie soll diese Zukunft überhaupt aussehen? Was passiert, wenn man es mit einer schweren Vergangenheit aufnehmen, aber für die Zukunft bauen muss? Drehen wir uns im Kreis, wenn wir immer wieder das Neue wollen? Warum kommen bestimmte Dinge aus der Vergangenheit immer wieder, obwohl wir nach vorne blicken? Und was würden wir anders machen, wenn wir in der Zeit zurückreisen könnten?
Wie immer bei den BHSF-Werkstattgesprächen sollen die Antworten auf diese Fragen möglichst vielgestaltig sein: Von historischen Bezügen über Rückblicke auf eine bestimmte Architektur bis hin zu konkreten Vor- und Rückbezügen innerhalb der eigenen entwerfenden Arbeit ist alles erwünscht. Und wie immer geht es nicht um fertige und perfekte Vorträge, sondern darum, gemeinsam über das work in progress ins Gespräch zu kommen – vor, während und nach des Vortrags
Das Mehrfamilienhaus aus den 1950er Jahren im Kreis 7 in Zürich musste einer umfangreichen Modernisierung – Sanierung von Küchen, Bädern Details...
Die Graue Architektur der 50er und 60er Jahre prägt das Bild der deutschen Städte entscheidend, ist jedoch in Kritik und Analyse als eigenständiges Phänomen bisher nicht aufgetaucht. Dies ist umso erstaunlicher, als die entsprechenden Bauten eine enorme Sanierungsmasse darstellen – und mit ihrer Architektursprache zwar verstörend, aber auch faszinierend wirken.
In der Arbeit „Graue Architektur im Westdeutschland der Nachkriegszeit“ wird dieser Architektur nun zum ersten Mal nachgespürt. Auf verschiedenen Wegen wird beschreib- und begreifbar gemacht, was bisher meist nur als vages Hintergrundrauschen zu vernehmen war. So werden die vermeintlich nicht vorhandenen Entwurfsprinzipien der Grauen Architektur bestimmt und die Geschichte ihrer Entstehung erzählt – anhand konkreter Beispiele aus der Essener Innenstadt. Damit liegt auch zum ersten Mal eine Geschichte des Wiederaufbaus von Unten vor.
Die Graue Architektur stellt sich dabei als ein keineswegs negatives Phänomen heraus, sondern als gewaltige kollektive Anstrengung, die unter höchstem Zeit- und Finanzierungsdruck entstand und in ihrer Architektursprache Traditionalismus und Moderne auf einzigartige Weise verbindet. Illustriert ist die Arbeit mit historischem Material sowie mit über 50 professionell ausgeführten Fotografien der Grauen Architektur, die den eigenartig stimmen Ausdruck verschiedener Bauten aus Essen, Düsseldorf und Köln einfangen. Die Arbeit ist ein unentbehrliches Werkzeug für Architekten, Städteplaner und Denkmalpfleger, sowohl bei Neuplanungen unterhalb der Repräsentativbauten als auch bei der Sanierung der zahlreichen in die Jahre gekommenen Bauten der Nachkriegszeit.
Für die Modernisierung des Einfamilienhauses soll der Charakter des Hauses in die Gegenwart geführt werden. So soll der momentan sehr enge Eingangsbereich massgeblich aufgewertet werden, indem die Treppen nach hinten verlegt und die Lage von Küche und Gäste-WC geringfügig modifiziert werden. Der Schlafbereich erhält durch die Inszenierung von Zenitallicht einen eigenen Charakter. Ankleide und Badezimmer des Elternschlafzimmers werden zu einem grosszügigen, durch eine Glasscheibe getrennten Bereich zusammengefasst. Der vorher sehr schwierige Übergang zwischen Esszimmer und Arbeitsbereich wird geklärt.
Durch den im hinteren Teil neu hinzugefügten Patio wird der Arbeitsbereich massgeblich aufgewertet und erhält eine konzentrierte, private Atmosphäre. Der im Hang liegende Raum kann beispielsweise als Gästezimmer oder Heimkino genutzt werden und ist mit einem eigenen Duschbad und WC ausgestattet. Da man das Haus meist mit dem Auto erreicht, wird man es in der Regel über das Untergeschoss betreten. Daher soll auch dieser Bereich im Zuge der Modernisierung massgeblich aufgewertet werden.
Wieder einmal scheint sich in brisanter Form die Schicksalsfrage zu stellen, ob die Menschheit vom eigenen Erfolg und ihrer egozentrischen Gier aufgefressen wird, oder ob sie irgendwie noch die Kurve kriegt. Und wie immer ist die gebaute Umwelt das Spiegelbild unserer Gesellschaft und ihres Zustands. Im letzten Jahrhundert ist sie zur Spielwiese von Ästheten und Unästheten geworden, den ungefesselten Kräften des Marktes und der Bauindustrie ausgesetzt gewesen. Unsere Städte entwickeln sich in Richtung maximale Entropie, dazu neigen wir offensichtlich.
Paul Feyerabends «anything goes» könnte als einer der Leitsätze von Camenzind aufgeführt werden: Fortschritt erzielen, indem konventionelle Methoden umgangen werden. Deshalb betiteln wir unseren Aufruf für Kommentare, Gegenstimmen und Analysen in der Jubiläumsausgabe Camnezind Nr. 7 mit «anything goes nicht mehr!»: Was hat die Geisteshaltung des anything goes in unserer gebauten Umgebung angerichtet? Kann es ruhig so weitergehen, oder sollte man der gestalterischen Kakophonie einen Riegel vorschieben? (…)
Das Architektenbild und -selbstverständnis der vergangenen Jahrzehnte (S.5), antiurbaner Städtebau (S.42) und falsch verstandene Spezialisierung (S.28) werden, wie wir finden, zu Recht kritisiert. Wie gerne würden wir sie noch heute – und dazu müssten wir uns noch nicht einmal schwarz anziehen – zu Grabe tragen. Unsere Welt voller «weisser Elefanten» braucht neues Denken, das gewohnte Muster durchbricht (S.50). Und vielleicht müssen wir Architekten, oder zumindest die Theoretiker, dafür auch nicht nur darüber nachdenken was passiert ist, sondern auch darüber, wie sich die Sprache dazu inzwischen entwickelt hat, immer weiter entwickeln wird und wie wir uns darüber verständigen (S.18). Und nicht zuletzt: Bitte nicht vergessen, auch mal zu lachen (S.4,13,27,54-55,58-63), ja, das gilt auch für die Herren Semper, Venturi und Rilke!
Die Redaktion
Die weltbekannten Musikveranstaltungen des Menuhin Festivals bilden den räumlichen und inhaltlichen Kern des Gebäudes. Die Räume für Kunstausstellungen, Kulturvermittlung und Details...
Die Erweiterung des Stadtmuseums Kassel versteht sich als behutsame Weiterentwicklung des Bestandes, die seine Position im städtischen Gefüge klärt. Während Details...
Der Entwurf für das Mehrfamilienhaus im Zürcher Seefeld ist durch die Ausgangslage geprägt, dass Volumen, Dachform und Lage des Treppenhauses Details...
Vom 29.5.2009 bis zum 12.1.2010 findet die dritte Reihe der BHSF Werkstattgespräche statt. Langsam nähern sich die Gehälter zwischen Architekten und Bankern wieder an. Wenn das kein Grund für HOPE ist! BHSF nimmt entsprechend die Weltwirtschafts- /Sinn- /Finanz- /Lebens- /Klima- Krise zum Anlass, eine Reihe von Architekten und Theoretikern ins Büro einzuladen, um über ihre Arbeit oder die von Anderen zu sprechen.
Inhalt des Studienauftrags war es, die Hauptverwaltung für die koreanische Firma Doosan in Düsseldorf-Monheim am Rhein zu konzipieren. Der Entwurf teilt sich in zwei klar unterschiedene Bereiche mit insgesamt 12.000 m2; die Ausstellungshalle und die Büroräume, die durch eine Eingangshalle im Erdgeschoss verbunden sind.
Die zwei Bürogeschosse sind flexibel einteilbar und gruppieren sich um zwei zentrale Höfe. Ausserdem bestehen zahlreiche Ausblicke in die Ausstellungshalle.
Der Entwurf für den Wettbewerb „Europan 10“ geht davon aus, dass das Neubaugebiet Niderfeld seinen Bewohnern 4 Elemente bereitstellen muss, Details...
Es ist an der Zeit für eine Hommage an die Freaks.
Freak kommt aus dem Englischen und bedeutet ursprünglich Laune. Die Bedeutung hat sich jedoch im Laufe der letzen Jahrhunderte gewandelt: von ‹freak of nature› – Laune der Natur, wie man den Freak z.B. aus dem Film ‹The Elephant Man› kennt – bis zum zeitgenössischem Freak, der eine bestimmte Sache über ein ‹normales› Mass hinaus betreibt, zum Lebensinhalt macht, und seine Umwelt damit beglückt oder in den Wahnsinn treibt.
Was hat das bloss mit Architektur zu tun?
Sie wird oft von Freaks gemacht. Dies ist nur auf den ersten Blick erstaunlich! Es ist ja der Freak, der anders ist als die anderen. Damit kann eigentlich auch nur der Freak derjenige sein, der an unserer gebauten Umgebung etwas ändert. Gelingt es ihm, auch nur ein bisschen ‹freakiger› zu gestalten, ist er meist schon zufrieden. Es stellt sich trotzdem die Frage, inwieweit es dem Freak ausreicht, dass die Veränderungen nur von ihm wahrgenommen werden; gerade aus Sicht der planenden und bauenden Zunft. (…) Nehmen wir ‹nerdige› Informatiker, verschrobene Ingenieure und seltsame Wirtschaftsspezialisten in ihrem Fachgebiet nicht unheimlich ernst und vertrauen ihnen unsere Computer, unsere Betondecken und unsere Finanzen an?
Mit der vorliegenden Camenzind Nr. 6 liefern wir eine Hommage an die Freaks. (…) Bleibt uns nur noch, viel Spass beim Lesen zu wünschen! Hoffentlich haben wir alles inkonsistent genug hinbekommen. Oder es eigentlich nicht versucht aber doch hinbekommen; bzw. die Inkonsistenz nicht übertrieben, aber auch nicht verneint, oder so.
Die Redaktion
Der Neubau fügt sich selbstbewusst in die Reihe der Bauten an der Äulestrasse ein und übernimmt die dichte, fast altstadtartige Struktur der das Kunstmuseum umgebenden Bebauung. Im Hinblick auf den neuen Rathausplatz liegt der Haupteingang auf der Nordseite und auf Höhe der Äulestrasse, die dadurch aufgewertet wird. Der Bezug zum Städtle-Niveau wird durch das überhohe Ergeschoss, einen sekundären Eingang sowie die Ladenlokale hergestellt.
Im Inneren stellt die repräsentative Hauptreppe einen ständigen Bezug zum Rathaus her. Die Bürogeschosse sind 2-bündig mit Mittelgang gegliedert und reagieren mit ihrer unterschiedlichen Breite auf Ausrichtung und Belichtung des Gebäudes; die Servicezone liegt an der verschatteten Ostseite und ist so kompakt wie möglich organisiert. Dieses System erlaubt eine grosse Flexibilität in der Raumaufteilung und eine kompakte Raumorganisation, wodurch auf ein energetisch ungünstiges Attikageschoss verzichtet werden kann.
Vom 26.8.2008 bis zum 10.3.2009 findet die zweite Reihe der BHSF Werkstattgespräche statt. John McClane, der unerbittliche Einzelkämpfer im blutbefleckten Unterhemd, kämpft gegen den Terror, mit nichts als seinem Willen in der Hand. DIE HARD – „Stirb langsam“ – behandelt ein uraltes Topos, das heroische, einsame Ringen mit fast unmenschlichen Widerständen. Unsere Zunft scheint sich oft in einem ähnlichen Licht zu sehen, insbesondere im Verhältnis von Architektur und Markt.
Entsprechend dient DIE HARD als Ausgangspunkt für einige kritische Fragen: Sterben Qualität und Baukultur einen langsamen Tod durch den Einfluss des Geldes? Was für Kämpfe sind im Planungsprozess auszufechten? Und – auf der anderen Seite – welche Möglichkeiten ergeben sich beim geschickten Umgang mit dem Markt?
Die Referenten werden aus ihrer jeweiligen Perspektive mit Vorträgen und Arbeitsberichten zum Thema berichten. Und in der anschließenden Diskussion gilt dann: DIE HARD – für uns, das Publikum und die Vortragenden. Einfache Antworten und gegenseitiges Streicheln sind verboten!
Der Begriff der Grauen Architektur wird in der vorliegenden Arbeit zum ersten Mal definiert, und zwar als Bezeichnung für die massenhaft produzierte Alltagsarchitektur der westdeutschen Nachkriegszeit zwischen 1945 und dem Anfang der 1960er Jahre. Die primäre Zielsetzung der Arbeit besteht darin, eine architektonische Definition dieser Architektur zu erarbeiten, sie also sowohl historisch als auch strukturell zu untersuchen. Diese wird anhand eines konkreten Fallbeispiels vorgenommen, das auf verschiedenen Massstabsebenen untersucht wird: Zwei Stadtblöcke in der Innenstadt von Essen mit insgesamt 23 Gebäuden, mit dem Fokus auf das Haus in der Viehofer Strasse 28. Teil I behandelt die wichtigsten Faktoren der Entstehung der Grauen Architektur. Die Darstellung beginnt mit den baukulturellen Prägungen, deren Grundlagen in der Zeit der Industrialisierung gelegt wurden, sowie den spezifischen Wirkungen, die der Bombenkrieg auf die Wahrnehmung des urbanen Kontextes hatte. Ebenfalls dargestellt wird das Anforderungsprofil der Bauherren der Grauen Architektur unter dem starken Zeit- und Finanzdruck der Nachkriegszeit sowie dessen Entsprechung in der Ausbildung und Einstellung der von ihnen beauftragten Architekten, die stark handwerklich und pragmatisch geprägt waren. Weiterhin werden der Einfluss der meist nur rudimentären Steuerung durch die Behörden behandelt sowie die spezifische Entstehungsdynamik, deren Verlauf insbesondere das städtebauliche Erscheinungsbild der Grauen Architektur heute noch sehr stark prägt. Abgeschlossen wird der erste Teil mit einer Beschreibung der Alterungsprozesse der Grauen Architektur.
In Teil II wird die architektonische Analyse anhand der städtebaulichen Eigenschaften der Grauen Architektur, des von ihr verwendeten Vokabulars und ihrer Komposition vorgenommen, immer im Abgleich mit dem Gegenbeispiel der Avantgarde. Als prägendes architektonisches Merkmal stellt sich dabei die schichtende – im Gegensatz zur synthetisierenden – Kombination verschiedener Zitate und kontextueller Einflüsse heraus. Diese Schichtung kann eindeutig, wenn auch in immer wieder anderen Abstufungen, für alle Beispiele der Grauen Architektur festgestellt werden.
Auf der Grundlage der historischen und strukturellen Analyse der Grauen Architektur wird in Teil III eine vergleichende Situierung der Grauen Architektur vorgenommen. Da es sich bei ihr weder um einen Typus noch um einen Stil handelt, wird sie in systematischer Hinsicht als der Kategorie des Modus (einer bestimmten Art und Weise, Architektur zu machen) zugehörig festgelegt. Dies macht die Graue Architektur auch als Teil einer Ausdifferenzierung architektonischer Möglichkeiten mit der Entstehung der Moderne lesbar. Aufgrund der Tatsache, dass sie die meisten konkreten Zielsetzungen der Moderne erfüllte, sowie aufgrund der verwendeten architektonischen Mittel kann sie daher schlussendlich auch als integraler Teil der Moderne verstanden werden. Diese Zugehörigkeit wird in einem abschliessenden Kapitel ausführlicher ausgeführt, indem der Vergleich der Grauen Architektur mit ihren Vorgängern, Vorbildern und Nachfolgern gezogen wird.
Dissertation von Benedikt Boucsein an der ETH Zürich. Examinator Prof. Dr. Andreas Tönnesmann, Co-Examinator Miroslav Sik.
Manche Bürgersteige sind nur halb gedeckt, einige Strassen enden im Nichts. Doch die Form von IJburg, einer künstlichen Insel im Osten Amsterdams, ist bereits deutlich erkennbar. Hier entsteht eine Art suburbanes Manhattan, das von einer erstaunlich städtischen Vielfältigkeit geprägt ist. Nach Fertigstellung werden in den durch ein strenges Raster organisierten Baublöcken 21.900 Menschen leben. Zusammen mit Frits van Dongen und Ton Schaap ist Felix Claus für den entsprechenden Masterplan verantwortlich, und seit 2007 hat er sich mit dem Amsterdamer Teil seines Büros hier niedergelassen.
Das Bürogebäude von Claus en Kaan Architecten, über das wir mit Felix gesprochen haben, besetzt eine exklusive Lage im Osten der Insel. Der Bau setzt sich aus sechs aufeinander gestapelten, jeweils ca. 340 m2 grossen stützenfreien Räumen zusammen. Die Längsseite dieser Räume ist nach Norden auf die Weite des IJmeers ausgerichtet, während ihre Stirnseite auf das entstehende Stadtviertel im Westen blickt. Rückwärtig schliesst eine fensterlose, dienende Raumschicht an, in der sich Treppenhaus, Lift, Toiletten, Lager und eine kleine Fluchttreppe befinden.
Von weitem lässt die strenge Gliederung in liegende, gleichformatige Fensterrahmen den Bau als eine generische Struktur erscheinen. Bereits Eingang und Treppenhaus relativieren diesen Eindruck jedoch. Sie stehen am Anfang einer Sequenz sehr spezifischer und überraschender Räume, die uns von Anfang an fasziniert haben.
Das Bürogebäude auf IJburg erschliesst sich uns als ein konzentrierter Ausdruck der Gedanken, die der inzwischen aus über 130 realisierten Projekten bestehenden Arbeit von Claus en Kaan zugrunde liegen. Ein geeigneter Ausgangspunkt für ein Gespräch.
B Wir wollen das Interview mit der Frage nach der städtebaulichen Situation einleiten, denn du hast ja in deinem eigenen Masterplan gebaut. Warum hast du dich dabei gerade für diese Ecklage entschieden, und warum seid ihr überhaupt nach IJburg gezogen?
Die Ecklage am zukünftigen Hafen und der Blick über das Meer hatten für uns von Anfang an offensichtliche Qualitäten. Von der innenstädtischen Geselligkeit Amsterdams Abschied zu nehmen war uns vor allem deswegen wichtig, weil dort das Denken über Projekte immer konservativer und statischer wird.
A. In einem Gespräch hat Ton Schaap uns verraten, dass er seine Wohnung auf Sporenburg verkaufen will, um nach IJburg zu ziehen. Er hat erwähnt, dass dies vor allem mit einem bestimmten Pioniergeist zu tun hat. Ist diese Haltung spezifisch für dein Umfeld?
Nein, das ist generell so. Eigentlich hat die Generation unserer Eltern damit angefangen. Raus in den Sand, ins Neubauviertel. In Holland sind mehr als 80 Prozent der Gebäude aus der Zeit nach dem Krieg. Das Gefühl, in einem Neubauviertel aufzuwachsen, ist also eigentlich ganz normal.
B Denn eigentlich sind wir hier, wenn man so will, in der Peripherie Amsterdams.
Das könnte man so sagen. Aber die zentrale Idee an dieser Inselgruppe ist, dass sie eine eigenständige Identität und Qualität hat und somit nicht vom Zentrum abhängig ist. Die meisten Leute, die uns hier besuchen, sind wirklich überrascht, weil sie eine einfache Stadterweiterung wie Amsterdam Zuid oder West erwarten. Dann aber spüren sie, dass IJburg etwas anderes ist. Dass es sich um eine Insel handelt, spielt bei diesem Gefühl natürlich eine grosse Rolle.
A Als ich das erste Mal hierher kam, stand das Gebäude noch frei, wie ein einsames Stück Stadt. Eine Lage am Wasser hätte man auch an anderen Stellen haben können – warum habt ihr euch explizit abseits von den damals bereits entwickelten Teilen IJburgs platziert?
Wir wollten mit dem ganzen biederen Wohnungsbau so wenig wie möglich zu tun haben. Daher hoffe ich auch, dass es jetzt nicht mehr lange dauert, bis die Strasse am Wasser fertig ist, denn dann kann man am Meer entlang zum Büro fahren. Die Architektur an der Hauptstrasse ist enttäuschend. Wir haben das Ganze in der Hoffnung geplant, dass die Einfachheit des Städtebaus es den Architekten ermöglichen wird, sich zu steigern, aber leider haben das nur die wenigsten geschafft.
A Wenn man dein Gebäude sieht, spürt man, was du damit meinst. Wir haben den Eindruck, dass es seinen Charakter stark aus seinem Umfeld bezieht, also aus der Natur und aus dem städtebaulichen Plan. Wie steinig war der Entwurfsprozess für dich?
Eigentlich war der Entwurf ein schrecklicher Prozess. Wir haben anderthalb Jahre daran gearbeitet und viele Lösungen verworfen. Erst ganz am Ende hat uns ein Auftraggeber – ein als Architekt ausgebildeter Entwickler – gesagt, man solle doch eigentlich nichts weiter als ein einfaches und kommerziell gut vermietbares Gebäude planen. Nach diesem Gespräch hatten wir endlich einen Fokus. Normalerweise wissen wir von Anfang an ganz intuitiv, dass es sich nicht um eine kulturelle Aufgabe handelt, sondern darum, die Sache so einfach wie möglich zu gestalten. Hier hat es viel länger gedauert, das herauszufinden. Wir hatten natürlich gedacht: Endlich mal frei! Jetzt aber besteht der Bau eigentlich nur aus einem vermietbaren Raum pro Etage und einer effizient organisierten dienenden Schicht im Rücken – fertig.
A Dabei macht das Projekt den Eindruck, als ob es eine ganz klare Konzeptskizze gegeben hat.
Die gab es natürlich auch. Sobald wir wussten, wohin die Reise gehen soll, war alles ganz einfach. Und mit dem Thema des einfachen Bauens haben wir schon oft gearbeitet. Es hat einen unheimlichen Charme, keine Architektur, sondern ein Gebäude und damit Stadt zu machen. Denn die Stadt braucht ja auch einfache Gebäude, sie kann nicht nur aus Architektur bestehen. In Orten wie Manhattan kann man toll leben, obwohl die Architektur hier gar keine wichtige Zutat ist.
A Von der Universität kommend hat man oft die Vorstellung, dass man ein Architekt wird und Architektur macht. Dann kommt man in eine Stadt wie Tokio und stellt fest, dass die wenigsten Bauten von Architekten gemacht worden sind, die Qualität der Stadt darunter aber nicht leidet. Diese Erkenntnis ist ziemlich deprimierend …
B … oder befreiend.
Das hat zwei Seiten. Denn eigentlich können sich Architekten nur behaupten, wenn sie etwas unglaublich idiotisches machen. Dann nennen sie das Kultur, aber eigentlich ist es genau wie in der Kunstwelt, man redet sich gegenseitig hoch. Natürlich ist Architektur ab und zu auch wichtig, für öffentliche Bauten oder wenn es um ein Gebäude geht, das etwas ausdrücken muss. Aber das ist eben nicht immer der Fall. Und das ist auch das Schöne am Wohnungsbau. Hier kann man sich auf das Handwerkliche des Architekten konzentrieren und muss sich nicht um das kümmern, was die Schweizer immer so interessiert, nämlich wie man zwei Hölzchen aneinander macht. Nein, es geht um Raum.
B Im Grunde hat euch am Anfang also der fehlende Zwang behindert.
Ja. Also nie wieder etwas für sich selbst entwerfen.
A Kommt da nicht auch noch die konstante Befürchtung hinzu, irgendwann seine eigenen Fehler nicht mehr ertragen zu können?
Das Gute an dem Konzept ist ja, dass es versucht, generisch zu sein. Es ist eben einfach Raum und keine Architektur. Erst letzte Woche ist mir bei einem Vortrag klar geworden, was so gut daran ist, nämlich dass das Gebäude keine Konstruktion hat. Es ist einfach Raum. Seit Le Corbusier ist man immer mit Konstruktion beschäftigt. Der plan libre macht ja nur Sinn, wenn man Stützen hat. Ohne Stützen gibt es keinen plan libre.
A Auf der anderen Seite scheint es mir aber auch, dass es sich aussen nicht so verhält. Dort ist die Elementlogik klar und präzise ablesbar. Ihr hättet den Bau auch einfach in Ortbeton giessen können, ohne dass sich die Konstruktion abzeichnet.
Ortbeton wäre in unserer Baukultur undenkbar gewesen. Die Präfabrikation der Fassade ist sehr wichtig, sie gehört zum Konzept, denn in Holland misslingt alles, was am Bauplatz selbst geschehen muss. Es gibt kein Handwerk mehr, selbst wenn Geld und Zeit kein Problem sind. Es geht sogar dann schief, wenn man die besten Bauunternehmer hat und diese sich der Tatsache bewusst sind, dass sie für einen der meistbauenden holländischen Architekten persönlich arbeiten.
A Wenn man in Holland gut bauen will, geht das also nur mit Präfabrikation.
Ja, in einer Fabrik kann man noch Präzision erlangen. Dort ist man durch den Fabrikationsprozess dazu gezwungen, vorauszudenken. Am Bauplatz hingegen wird bereits mit einkalkuliert, dass zwanzig Prozent umgebaut oder wieder entfernt werden müssen, gerade bei Ortbeton. Aus diesem Umstand heraus ist übrigens ein ganz eigenes Handwerk in Holland entstanden. Es gibt neuerdings sehr viele Betriebe, die sich auf Betonbohrungen spezialisiert haben. Die Bauindustrie ist also Lichtjahre von unserer Gesellschaft entfernt, die auf just in time management ausgerichtet ist. Und inzwischen gibt es grosse Auftraggeber, die sich mit dieser unglaublichen Verschwendung nicht mehr abfinden und sagen, dass sich das ganze Baugewerbe ändern muss.
A Im Hinblick auf das holländische Baugewerbe leuchtet mir die Entscheidung ein, mit präfabrizierten Betonelementen zu arbeiten. Die Elementlogik verleiht dem Gebäude aber auch einen starken und durchaus kalkulierten Ausdruck. In der Zeitschrift „Bauen in Beton“ beispielsweise wurde eine leichte, der tragenden Fassade widersprechende Wirkung beschrieben. Haben derartige Überlegungen wirklich eine Rolle gespielt?
Für mich ist der Beton zuerst einmal als Aussage zur gegenwärtigen Baupraxis interessant. Denn eigentlich wird in Holland meistens mit präfabrizierten Betonelementen gearbeitet, aber es wird nicht gezeigt. Wenn man hier unterwegs ist, sieht man immer dieses schöne Betonkasko, und eine Woche danach ist alles verkleidet. Schon lange habe ich daher die Idee gehegt, zu zeigen, dass der Beton als Lieferant von Ästhetik gut genug ist. Ausserdem meine ich, dass in unserem Land, wo wir keinen eigenen Naturstein haben, Beton eine Solidität erzielen kann, die man mit Natursteinverkleidung nicht erreicht. Auch mit Beton kann man die Schwere und Solidität eines Palazzo Strozzi erzeugen.
Als Martin Tschanz für seinen Beitrag bei mir war, war er auf Fugen, Ecken und Details fixiert. Es ist typisch für die Schweizer Betrachtungsweise, gleich in die Details zu gehen, aber darum ging es überhaupt nicht. Die negative Ecke, die Martin Tschanz beispielsweise erwähnt, haben wir entgegen seiner Interpretation aus dem Gedanken heraus entwickelt, das Gebäude zu einem einzigen Teil zu machen. Ein durchgehendes Eckelement wäre jedoch viel zu gross geworden, um es zu transportieren. Daher haben wir uns für die naheliegendste Lösung entschieden. Eine besondere Bedeutung hat dieses Detail jedoch nicht.
A Wie funktioniert der Bau konstruktiv?
Die Fassade ist innengedämmt und trägt, da keine Wärmebrücke entstehen darf. Es war daher sehr schwierig, die Stabilität zu sichern. Als Decken sind einfache Fertigteile zwischen dem rückwärtigen Kern und der Fassade aufgelegt.
B Neben dem konstruktiven Aspekt haben ja sicher auch Referenzen und Analogien eine Rolle gespielt. Insbesondere ist uns die Verwandtschaft zu den anonymen Bürobauten Tokios aufgefallen.
Ja klar, ich könnte tausende Bilder zeigen. In Ginza gibt es viele sieben- oder achtstöckige Gebäude aus den späten 60er Jahren mit präfabrizierten curtainwall-Fassaden. Vor 25 Jahren war das für mich ein Augenöffner. Das sind einfach Gebäude, und von da kommt auch die Inspiration für den Masterplan von IJburg. Denn wenn man hier aus dem Fenster schaut, sieht man keinen Entwurf, sondern einfach Stadt. Das finde ich ganz toll.
B Interessant am Vergleich mit Ginza ist auch der unauffällige zurückgesetzte Eingangsschlitz in das Gebäude.
Der Bau war zu Beginn immer nur für uns gedacht, und deswegen wollten wir ja auch diesen unsichtbaren Eingang. Der ist einerseits unsichtbar, andererseits auch wieder nicht, denn wenn die Strasse fertig ist, wird dieser Schlitz ziemlich dramatisch wirken.
A Über den Eingang haben wir uns besonders gewundert, weil wir wissen, dass dir Eingang und Bezug zur Strasse nicht ganz unwichtig sind. Daher hat uns überrascht, dass du diesen Schritt zurück machst, und dass der Eingang fast mauselochartig und ohne Vordach ausgeführt ist. Man wartet eigentlich im Regen.
Ja, stimmt, wir waren ganz verliebt in diese Rasterfassade und wussten nicht, wie wir den Eingang legen sollten. Das Ganze hat damit angefangen, dass wir es städtebaulich besser fanden, den Eingang an der Seite zu haben.
B Diese städtebauliche Entscheidung über die Lage erklärt aber nicht die Schlichtheit des eigentlichen Eingangs.
Schlicht? Der Schlitz als solcher ist doch bereits ein sehr starkes Bild. Da fällt mir ein, dass wir hier vielleicht noch etwas hinhängen sollten …
A Mir gefällt die Ambivalenz an dieser Stelle. Auf der einen Seite ist da die grosse Geste des Schlitzes, auf der anderen Seite die schlichte Ausformulierung der Tür und des dahinter liegenden Treppenhauses. Was war der Grund dafür?
Es geht vor allem um den Kontrast. Man kommt durch das Mauseloch und tritt dann oben an diese grosse Öffnung. Viele Besucher sind davon ziemlich beeindruckt. Aber nicht immer. Letzte Woche war ein Auftraggeber aus der Immobilienbranche bei uns, der gesagt hat: Das Gebäude ist natürlich scheusslich, darüber sind wir uns alle einig, aber der Eingang ist wirklich schrecklich. Und das war ernst gemeint.
A Beim Studium der Pläne war ich überrascht festzustellen, dass das Gebäude 25 Meter hoch ist, in der Schweiz baut man ab dieser Höhe ein Hochhaus. Durch die enorme Proportion der Fixverglasungen, das Fehlen von Öffnungsflügeln und der nicht in Erscheinung tretenden Eingangstür ist es jedoch sehr schwer, die eigentliche Grösse zu begreifen. Was ist der Grund für diese Abstraktion?
Wir hatten die Absicht, etwas ganz normales und effizientes zu machen, ein Vorzeigeprojekt, das Leute wie diesen Immobilienburschen zum Denken bringt. Die sagen dann vielleicht, mein Gott ist das hässlich – aber es wird die Art und Weise, wie sie über Gebäude denken, ändern.
Es steckt aber auch die Absicht dahinter zu zeigen, wie lächerlich, bieder und unnachhaltig die ganze Entwicklungspraxis ist. Es wird nie wirklich Raum verkauft, sondern nur images. Aus diesem Grund haben wir versucht, die Räume wirklich grosszügig zu gestalten und die Fenster übergross zu machen. Das gilt auch für das Treppenhaus. Derartige Treppenhäuser gibt es in Holland sonst wohl nur in mittelalterlichen Palästen, und es war eine riesige Freude, das hier versuchen zu können. Etwas ganz Einfaches versteht jeder, aber wenn es aus der gewohnten Proportion fällt, hat es etwas Verfremdetes und bringt die Leute zum Denken. Ob man es schön findet oder nicht – alle verstehen, dass vier Meter lichte Raumhöhe eine Qualität haben.
A Vom Ausdruck her ist es ein ganz karges Treppenhaus ohne aussergewöhnliche Elemente, fast wie ein hochskaliertes Fluchttreppenhaus. Auf mich hatte dies den Effekt, dass ich mir selbst mit 1,93 klein vorkam. Könnt ihr solche Wirkungen immer steuern?
Du bist der erste, der das sagt. Ich finde es wohltuend und komfortabel. Das Geländer ist eines der billigsten, das wir je gemacht haben, aber ich finde die Nobilität des Materials ganz überzeugend. Das einzig schlechte ist die Akustik. Übrigens war es auch ein Experiment, ob man mit so wenig Licht auskommt. Das Treppenhaus hat ja nur ein einziges Oberlicht.
A Wirkungen sind also nicht immer kalkulierbar.
Nein, eigentlich kann man eine Wirkung als Architekt nie kontrollieren. Man versucht natürlich immer das Bestmöglichste. Aber erst am Bauplatz spürt man wirklich, ob etwas gelingt oder nicht.
A Du arbeitest viel mit Referenzen und hast auf deinen Reisen unglaublich viele Projekte besichtigt, die wir nur aus Büchern kennen. Vor einem solchen Hintergrund kann man dann die Wirkung doch auch ein wenig abschätzen, oder nicht?
Natürlich. Das klingt vielleicht komisch, aber die Architekturfakultät von Artigas in Sao Paolo war für dieses Gebäude eine tolle Referenz, und zwar wegen der Aussage des Materials. Raum und Material. Super.
A Wir haben gerade über die Massstäblichkeiten gesprochen, die man mit der Eingangssequenz durchschreitet. Man geht also in das Gebäude hinein, Treppe und Lift sind riesig…
Unser Berater hat gesagt, macht zwei Aufzüge. Das hat einen besseren Wiederverkaufswert. Aber der Aufzug sollte ein richtiger Raum sein.
B War das auch der Grund für die riesigen Türen, die vom Treppenhaus in die Büroräume führen?
Ja, sie passen zum Treppenhaus. Doch im Gegensatz zu den Toilettentüren sind sie noch nicht gut, denn sie sind etwas unpraktisch, ganz schwer und unkomfortabel. Eigentlich ist es das Handwerk des Architekten, die Stellen, wo der Körper auf den Raum trifft, zu kontrollieren. Daher ist es auch wichtig festzustellen, dass diese Tür nicht gut ist. Darüber nachzudenken, ist interessant, das macht man dann beim nächsten Projekt wieder anders, man versucht etwas anderes.
Mir wird bezüglich des Eingangs jetzt übrigens bewusst, dass es diese städtebaulich eigentlich falsche Lösung deswegen gibt, weil das Gebäude im Grunde „ein Gebäude“ sein muss. Wir haben vorhin über Ginza gesprochen, da ist ein Gebäude ein Kasten. Aber in diesen Kasten kann man nicht rein.
B Und deswegen hast du den Eingang in die Schattenfuge gesetzt.
Ja, um die Perfektion zu erreichen. Eigentlich ist das aber auch ein Zeichen, dass etwas nicht gelungen ist, dass man die Aufgabe nicht hundertprozentig gelöst hat. Es ist ein Ausweg. Dieser Weg hat vor allem aber mit dem modernistischen Gedanken zu tun, dass man ein Prisma ganz schwer durchbohren kann. Le Corbusier hat aus diesem Grund die Pilotis benutzt. Im Gegensatz zum mittigen Eingang bei der klassischen Architektur hebt man in der modernistischen Architektur das Gebäude entweder an oder man geht an der Seite hinein. Das ist alles sehr durchsichtig, oder?
A Du hast vorhin erklärt, dass es dir um den Kontrast zwischen dem Mauseloch im Erdgeschoss und dem Ausblick am Empfang ging. Spielt dieser Ausblick wirklich eine so grosse Rolle bei dem Haus, oder könnte es eigentlich auch woanders stehen?
Natürlich, aber von seinem Massstab her könnte das Haus nicht mitten in der Stadt stehen. Das würde man auch verstehen, wenn man nur das Gebäude mit seiner Fassade kennen würde. Es ist genau wie bei einer Brille: Wenn man sie vor sich liegen sieht, versteht man, dass sie dafür da ist, um durchzuschauen.
B War Edward Hoppers Office in a Small City eine Referenz für dich?
Ja, das haben wir benutzt.
A Neben einer bestimmten Melancholie scheint mir ein Grundthema von Hoppers Bildern zu sein, die Präsenz der Stadt zu zeigen, ohne diese direkt abzubilden.
Das ist es auch. Letzte Woche musste ich einen Kommentar zu Columba abgeben. Peter Zumthor ist immer noch ein Mensch vom Lande, auch wenn er in der Stadt arbeitet. Columba ist an dieser Strassenecke in Köln eigentlich total fehl am Platz, weil es nicht städtisch ist. Natürlich ist es wunderbare Architektur, wirklich wunderbar, alles wurde gut gemacht, aber das Gebäude benutzt die Stadt nicht. Hingegen denke ich, dass dieses Gebäude hier eine städtische Aussage ist. Es könnte nicht irgendwo in der Landschaft stehen. Die städtische Aussage wird beispielsweise durch die Multiplizierung erzeugt. Man könnte das Gebäude auch um 90 Grad drehen. Es ist eine Abstraktion.
Übrigens hat auch Hoppers Melancholie mit dem Leben in der Stadt zu tun. Auf dem Land wird man geisteskrank, aber nicht melancholisch.
B Aber der Bau ist eben nicht vollkommen neutral, denn das gibt es ja nicht.
Nein. Auf der Welt haben wir eine dichte Insel gemacht, und auf einer Ecke dieser Insel steht das Gebäude – und in seiner Struktur gehört es zur Stadt.
B Es ist eigentlich ein Übergang.
Ja, eine Ecke, eine scharfe Grenze.
A Kommen wir wieder zurück auf den Innenraum. Wie haben sich für dich die Raumhöhen ergeben?
Ganz einfach: Vom Städtebau her beträgt die maximale Höhe 25 Meter. Bei fünf Stockwerken à fünf Meter wären die Geschosse zu hoch, bei sieben Stockwerken wären sie zu niedrig, also haben wir sechs Geschosse gemacht. Durch die Aufteilung der Fassade bedingt musste das obere Geschoss dann niedriger werden. Das war auch legitim, denn das Geschoss hat eine andere Funktion. Und wenn man so eine Fassade macht, ist es unvermeidlich, das irgendwo im Schnitt zu kompensieren.
A Die Innenräume sind farblich extrem zurückgenommen. Was war der Grund dafür?
Wir haben zuerst überlegt, alles weiss zu machen. Das erschien uns aber als etwas zu stark und zu konzeptuell. Die nahe liegende Alternative war, alles betongrau zu machen. Das haben wir dann natürlich ins Extrem geführt und von der Steckdose bis hin zum Thermostatschalter alles im selben Farbton lackieren lassen – jetzt muss man sich immer fragen, ob man für warm nach rechts oder nach links drehen muss…
A Ihr habt also nicht lange über die Entscheidung nachgedacht, diese dann aber mit grosser Konsequenz durchgezogen?
Ja, denn das ist ein unglaublich wichtiger Effekt. Es geht darum, wie man die Kontrolle bekommen und behalten kann. Ohne Kontrolle kann man den Beruf nicht ausüben, es geht ja darum, dass man den Raum kontrolliert.
A Das Gebäude hat etwas spartanisch-klösterliches, und ihr habt in eurem Büro einen klar strukturierten Arbeitsablauf. Der Innenraum passt da gut ins Bild.
Der Innenraum ist effizient aber auch sehr grosszügig. Ich habe unbedingt mal ein Gebäude ohne Fensterrahmen machen wollen, was aber bedeutet, dass man die Fenster nicht öffnen kann. Unser Klimaingenieur hat mir gesagt, ich sei verrückt. An diesem Ort müsse man eins mit der Natur sein und die Vögel und das Wasser hören. Ich habe ihm Recht gegeben und auch durchaus befürchtet, dass das Gebäude in diesem Sinn nicht gut funktioniert. Doch durch die Raumhöhe und das dadurch bedingte Luftvolumen ist es eigentlich für niemand ein Bedürfnis, ein Fenster zu öffnen. Wir sind jetzt fast zwei Jahre hier drin, und ich habe dieses Bedürfnis noch nie verspürt. Zu Hause habe ich das schon, da sind Türen und Fenster immer geöffnet.
A Die Landschaft zu sehen, aber nicht zu hören, macht die Abstraktion perfekt.
Genau, und da hilft natürlich auch der zurückhaltende Umgang mit der Farbe. Es gibt keine Ablenkung, man kann sich konzentrieren. Übrigens haben wir lange Zeit versucht, diese militärische Effizienz im Erdgeschoss durch Qualität zu kompensieren. Wir wollten ein Restaurant unten ansiedeln, aber noch kann man hier keine Wirtschaft betreiben. Ich hoffe, dass sich das ändert, wenn die Insel fertig ist. Es ist fast, als ob das Gebäude eine städtische Kultur suggerieren würde, die es noch nicht gibt.
A Hat die Referenz an Lofts und Speicher auch eine Rolle gespielt?
Ja, das gehört dazu. Schon seit langer Zeit sind dies wichtige Referenzen für uns, denn ein Gebäude muss nicht schön sein. Die Architektur ist zu sehr mit Schönheit beschäftigt. Aber auch ganz hässliche Leute können einen guten Charakter haben oder nett sein, und das ist mit Architektur genauso. Dieses Gebäude beweist das. Viele Auftraggeber, die hier herkommen, sagen: Ich traue mich eigentlich nicht, dass zu sagen, aber das Gebäude ist hässlich. Von innen jedoch verstehe ich es.
B Die Message kommt rüber.
Ja. Wenn ich jetzt drin bin, verstehe ich, weshalb das nichts ausmacht. Und es gibt natürlich auch diejenigen, die es wunderschön finden. Aber die sind in der Minderheit.
A Aber du findest es doch sicher auch schön.
Ich schaue Gebäude schon längst nicht mehr so an, schön oder nicht schön.
B Du hast dir auch ein kleines Einfamilienhaus in Tokyo gebaut. Wie war es da?
Es ging ganz einfach, weil es meine eigene Sache war. Beim Büro hingegen hatte es mit dem Umfeld zu tun – es war mein Städtebauplan, meine Gemeinde, mein Milieu, mein Habitat, meine Auftraggeber, mein Geld, meine Zukunft, mein Personal… Hier hat die Verantwortung sehr schwer gelastet.
B Es ist ein repräsentatives Gebäude.
Natürlich, es repräsentiert eine Denkweise und eine Praxis. Wir haben eine ganz starke Reputation, und die hätten wir leicht verfehlen können, wenn wir zum Beispiel so eine gay villa gemacht hätten, fully over the top, mit Pelzen und Leder und so weiter. Aber letztendlich hat dieses Gebäude unsere Reputation nur gestärkt.
A Du hast vorhin von Kontrolle gesprochen. Habt ihr den Entwurf in seinem Ausdruck derart stark reduziert, um die Architektur einfacher kontrollieren zu können?
Ich denke, dass das sehr wesentlich ist. Ich habe bei einem Architekten gearbeitet, wo ich gesehen habe, wie dramatisch es ist, wenn man sehr viele Ideen hat und diese einem dann zwischen den Händen zerrinnen. Es ist also besser, sich auf das zu konzentrieren, was wesentlich erscheint, um es dann hundertprozentig durchzusetzen. Deswegen suche ich immer wieder diese Einfachheit. Ich möchte mich vor solchen Enttäuschungen schützen.
B Wahrscheinlich gibt es aber auch einen Punkt, wo man die Kontrolle loslassen muss.
Ich bin kein Kontrollfreak, ich gehe nie auf den Bau. Wir hatten mal eine schweizerische Mitarbeiterin, die kam von Diener & Diener und hat eines unserer ersten Projekte bis auf zwei Millimeter genau geplant. Im Bau ging dann natürlich alles daneben. Da haben wir gemerkt, dass diese Konzentration auf die Ausführung fatal ist und keinen Sinn macht. Und es geht auch um ein Kosten-Nutzen-Verhältnis: Ich gehe lieber um sechs nach Hause oder ins Restaurant und habe das Gefühl, dass ich das Meiste herausgeholt habe. Viele Kollegen aber hören nie auf.
B Also ist Architektur auch die Kunst, aufhören zu können und die Dinge klug so anzustossen, dass sie dann von alleine laufen. Man setzt eine Art Maschine oder Mechanismus in Gang und muss dann eigentlich nicht mehr auf die Baustelle gehen.
Ja. Das Problem ist eingegrenzt, es gibt keine Überraschungen.
B Die Handwerker können nichts falsch machen.
Und man kann dann mit ihnen ein Bier trinken gehen, weil man weiss, dass es keine Enttäuschung geben wird. Denn das ist das Schlimmste, was es gibt, wenn man – aufs Menschliche übertragen – von seiner Frau erwartet, dass sie Miss Universe ist, oder dass man von seinen Kindern erwartet, dass sie Arzt werden. Das ist alles unnötig, wenn man seine Ziele realistisch setzt.
B Gab es von eurem Büro aus einen Bauleiter?
Das gibt es nicht in Holland. Wir haben die künstlerische Bauleitung gemacht. Da geht es um Farben oder Muster und meistens darum, dass bestimmte Sachen nicht geliefert werden können…
A Das bedeutet, dass du das Projekt nur während der Planung siehst, und wenn es fertig ist. Interessiert dich der Bauprozess?
Nein.
B Bist du bei deinen ersten Projekten auf die Baustelle gegangen?
Das schon, aber nicht um einzugreifen, sondern aus Neugier. Ich wollte testen, ob die Vorstellung gestimmt hat.
B Du hättest also genauso gut hingehen können, wenn du fertig bist.
Ja, aber dann wird man vielleicht unangenehm überrascht, wenn die Mutter oder der Auftraggeber dabei ist.
A Bei den BHSF Werkstattgesprächen hast du über den Architekt Jacob van Campen gesprochen und gesagt, dass dich die vielseitige Arbeit dieses Universalgenies fasziniert. Kann man eigentlich sagen, dass das dein Ideal ist?
Nein, ich bin voll zufrieden, denn ich mache leidenschaftlich gerne Gebäude. Der ganze Prozess macht mir Spass – Städtebau, Beratung, und auch die gesellschaftliche Verantwortung, also Gremien, Unterricht und so weiter. Es geht ja nicht nur um das Schaffen, sondern auch um Wirtschaft, Politik und Kultur. Das ist Gesellschaft. Sonst ist man auf dem Bauernhof.
A Man hat den Eindruck, dass sich im Gegensatz dazu viele gute Architekten isolieren.
Die werden auch bewusst vom setting provoziert, um ihre Identität aufzublasen oder zu vergrössern.
B „Schule der Schulen“ hat Martin Tschanz mal die momentane Epoche der ETH genannt.
Aber ich denke, das ändert sich wieder, und diese Krise, wenn sie jetzt voll einschlägt – hoffen wir’s – wird den ganzen Beruf ändern. Die Jugend, die jetzt bei den verschiedenen Professoren shoppen geht, die muss sich anpassen. Seit ihrer Geburt hat sie nur ein Bild von immer mehr Wachstum mitbekommen. Das ist vielleicht aus deutscher Perspektive schon längst nicht mehr so, aber hier ist man in dieser Hinsicht doch ziemlich naiv.
A Eine ganz einfache Frage zum Abschluss: Was würdest du uns als jungen Architekten raten?
Freude daran zu haben. Ich habe nur durchgehalten, weil wir immer Freude an der Arbeit hatten. Und das gilt nicht nur für die eigentliche Projektarbeit, Architektur hat so viele Seiten. Das sehe ich bei euch auch, einer ist Unternehmer, der andere Wissenschaftler. Das war bei Kees und mir auch so.
Für das Areal am Rand der Innenstadt von St. Gallen wurde ein städtebauliches Konzept erstellt, das den Entwicklern eine maximale Details...
Die Studie schlägt vor, auf den bestehenden Baukörper zwei grosszügig verglaste Bürogeschosse zu setzen und damit eine neue Identität des Areals „Alexanderpark“ zu signalisieren. Die neuen Büroflächen haben eine repräsentative Lage und sind flexibel einteilbar und nutzbar. Somit wird das vielfältige Angebot auf dem Areal optimal ergänzt.
Die bestehende Struktur ist aufgrund der ursprünglichen Nutzung für grössere Lasten ausgelegt, als sie bei der heutigen Büronutzung anfallen. Die Aufstockung dürfte daher ohne grosse Eingriffe in den Bestand realisierbar sein und wird als Stahlbau mit vorgehängter Fassade konzipiert.
Seit den späten 70er Jahren arbeitet Herr Dr. Popov als Zahnarzt in Duisburg Wanheim. Sein Sohn wird in den kommenden Details...
Das gründerzeitliche Wohnhaus umfasst 5 Wohnungen sowie eine grosszügige Dachterrasse mit Blick auf den Zürichsee und befindet sich im Kreis Details...
Die Gemeinde Garching ist ein Vorort von München und bietet wenige öffentliche Treffpunkte für die wachsende Bevölkerung. Neben der möglichst effizienten Erfüllung der betrieblichen Anforderungen lag der Fokus des Entwurfs daher auf der Formulierung der Sporthalle als öffentlichem Ort.
Der Gebäudekörper besteht aus umlaufenden vorfabrizierten Stahlrahmen mit konventionellen Spannweiten. Die grosse Spannweite wird durch zwischengehängte Fachwerkträger erzielt, die Aussteifung über Auskreuzungen und Betondecken erreicht.
Um nicht einen gewöhnlichen Architekturspaziergang zu unternehmen, haben BHSF in Zusammenarbeit mit David Ganzoni eine Tour durch das un- oder zurückgebaute Zürich erarbeitet. Im Fokus standen vor allem Projekte in unmittelbarer Nähe zum See. LOOk! YOU CANNOT SEE IT, IT’S NOT THERE! Ein Versuch die Stadt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Im Frühling 2005 wurde auf diese Weise eine Gruppe Studenten und Professoren der Architekturakademie Arnheim durch die Stadt geführt. Als Erinnerung wurden Ansichtskarten der nicht gezeigten Projekte hergestellt.
Vom 15.11.2007 bis zum 15.3.2008 findet die erste Reihe der BHSF Werkstattgespräche statt. Bei SNEG IDJOT werden nach Feierabend (jeweils um 20.00) bei uns im Büro in entspannter Atmosphäre fertige und unfertige Projekte vorgestellt, natürlich mit anschließender Diskussion.
12.6.2012, TU Darmstadt (D), 18:00 „Dienstag Abend Club“
13.12.2011, Architekturforum, Bern (CH) 19:00
1.12.2011, Architekturforum, Zürich (CH) 19:00
14.9.2011, Architekturforum, Zürich (CH) 19:00 “andere stimmen, andere orte”
28.1.2011, Ardhi University, Dar es Salaam (TZ) 21:30
18.12.2010, Akademie der bildenden Künste Wien (AT), Kolloquium „Productive Limits“
25.2.2010, TU Dortmund (D), Tagung Architektur Kultur Ruhr 1945-75, Panel 3: Architekten und Bauaufgaben. Benedikt Boucsein
8.12.2009, Bauhaus-Universität Weimar, 19.00, Vortragsreihe “Horizonte”
2.2.2010, DAZ Zagreb (HR), 19.00, Vortragreihe “4 x 6″
Dass Größenwahn zu allen Zeiten ein wesentlicher Teil der Architekturproduktion war, muss man kaum betonen oder beweisen. (…) Uns war es daher wichtig, das Thema direkt anzusprechen. Günstigerweise traf gerade da die Einladung der Zeitschrift archplus zur Teilnahme am Projekt „The Making of Your Magazines“ an der Documenta 12 in Kassel ein; wir konnten nun also auch den Größenwahn unserer Autoren testen. Entsprechend richteten wir einen Wettkampf in Kassel aus – den Camenzind Starbattle 2007 – bei dem die Autoren gegeneinander antreten konnten, um untereinander „den Größten“ zu ermitteln. (…)
Die Jury bestand aus zwei archplus-Redakteuren, Gregor Harbusch und Martin Luce, dem dérive-Herausgeber Christoph Laimer, der dérive-Redakteurin Elke Rauth, sowie aus den aus der Schweiz angereisten Dietrich Lohmann (Vertretungsprofessor an der Uni Karlsruhe und Gründer von LOST Architekten in Basel) und Dr. Joachim Huber (Leiter der Forschungseinheit Architektur in Burgdorf, Fachhochschule Bern). Aufgrund der Beurteilungen der Jury wurde unter den Autoren, die am Battle antraten, der Pokal für den Camenzind Superstar 2007 vergeben. Diesen Preis räumten Patrick und Marion Maisano mit ihrem Artikel über den Ice Age Star Scrat ab. Auch das zahlreich erschienene Publikum konnte seinen eigenen Preis vergeben. (…)
Resultat des Battles war eine intensive Diskussion in der Redaktion, die in einem erneuten Manifest endete – das auf der Rückseite nachgelesen werden kann. Wie geht es weiter mit Camenzind? Wird das Layout immer so fürchterlich bleiben? Und wer ist dieser Camenzind überhaupt?
Die Redaktion
Die bestehende Turnhalle wird durch den Anbau einer Bühne und eines Foyers zu einer Mehrzweck- und Festhalle aufgewertet. Der Eingriff Details...
In Zeitungen und Zeitschriften ist Architektur ein gängiges Thema. Unser Fach hat inzwischen seinen festen Platz neben Autos und Kunstszene, neben Fernsehprogramm und Karrierechancen. Die entsprechenden Beiträge drehen sich vornehmlich um Stadtentwicklungsprojekte, neuartige Architektursprachen oder öffentliche Gebäude in exponierter Lage. (…) Der Innenraum tritt in der Diskussion dagegen in den Hintergrund. Einrichtung ist schliesslich Privatsache.
Wenn ein Architekturlaie trotzdem Rat in Einrichtungssachen sucht, wird er in Zeitschriften wie Häuser und Schöner Wohnen oder im neuen Ikea-Katalog fündig; er wird also, sobald er den öffentlichen Raum verlässt, uneingeschränkt denjenigen Interessengruppen ausgesetzt, die ihn in erster Linie zum Konsumieren ihrer Produkte anregen wollen. In diesen Publikationen wird Seite für Seite eine erschütternd reduzierte Sicht der Welt ausgebreitet. Als ginge es darum, den absoluten Rückzug in die Privatsphäre (auch «Cocooning» genannt) zu zementieren, wird ein Klischee nach dem anderen ausgespielt und dem Leser lediglich die Auswahl überlassen, mit welchem davon er sich identifizieren will. Beim Betrachten der Bilder spürt man förmlich seine eigenen Vorurteile, Rückzugsgelüste und Klischees einrasten. Die im Grunde unerfüllbare Sehnsucht, hundertprozentig mit seiner Umgebung zu harmonisieren, wird für den Verkauf der Möbel und Einrichtungsgegenstände ausgenutzt – und damit auch die Möglichkeit für eine umfassendere Betrachtung der Privatsphäre genommen. Camenzind versteht sich als Architekturzeitschrift, die für den interessierten Laien lesbar ist. Wir sind der Meinung, dass dem Laien viel Inhalt zugemutet werden kann, ja sogar muss; und da es durchaus mehr zu zeigen gibt als nur Klischees und Konsumgüter, haben wir das Thema «Wohnideen» aufgegriffen. (…) Viel Spaß auf der Entdeckungsreise durch neue und alte Wohnwelten mit Camenzind Nr. 4!
Die Redaktion
Zugegeben, der Titel ist vom „Tuning-Magazin“ gestohlen – als Wiedergutmachung das Poster zum Herausnehmen – aber nicht nur das Leben der Tuning-Gemeinde wird vom Leistungsdenken beherrscht. Leistung spielt in immer mehr Branchen eine überproportional große Rolle – doch es wird kaum darüber gesprochen, ob dies gut oder schlecht, effizient oder unnötig ist.
Die meisten haben das Gefühl, dass der „Leistungsdruck“ mit zugenommen hat, dass harte Zeiten kommen, in denen vom Einzelnen mehr denn je verlangt wird. Und an das Ende der pathetischen „Du bist Deutschland“ Motivations Fernsehspots wird die persönliche Leistung gar als Voraussetzung für die Gesundung des kranken Patienten Deutschland gestellt. Camenzind hat sich zum Leistungsbegriff unter Architekten umgehört – wenn sich der momentane Zustand der Gesellschaft im Gebauten widerspiegelt, dann muss dies doch sicher auch in der Produktion der Fall sein – und verschiedene Ansätze entdeckt. Zwischen der zwanglosen Ausbeutung auf freiwilliger Basis und der bedingungslosen Hingabe an den Leistungsbegriff, zwischen der entschlossenen Abwehr des sozialen Drucks und dem entspannten Ruhen beim Work in Progress liegen Welten – und das innerhalb einer Branche. Leistung ist allgegenwärtig – dies jedenfalls scheint festzustehen. (…)
Wenn man bedenkt, dass die meisten Professoren potentielle spätere Arbeitgeber sind, bekommt man fast den Eindruck, dass hier gezielte Konditionierung stattfindet. Das Thema ist komplex, und bleibt unüberschaubar. Für eine objektive Bewertung des heutigen Leistungsbegriffes ist es sicher noch zu früh. Es können nur Tendenzen aufgezeigt werden. Und dazu aufgefordert werden, die an uns herangetragenen Leistungsideale nicht vorbehaltlos zu übernehmen, sondern sie zu überprüfen, aktiv zu modifizieren und gegebenenfalls zu verwerfen.
Die Redaktion
Es macht keinen Sinn, etwas zu erfinden, es sei denn, es handle sich um eine Verbesserung.“ (Adolf Loos). Im Vorfeld der zweiten Ausgabe von Camenzind kam uns die Frage auf, was eigentlich für ein Zusammenhang zwischen den Autoren bestehe, außer, dass sie alle über Architektur schreiben. Denn jede Zeitschrift hat einen bestimmten Esprit, der sie zusammenhält – oder sollte ihn zumindest haben. Sie versucht eine bestimmte Lücke zu finden, sich in einer kleinen Nische des herrschenden Stimmenwirrwarrs Gehör zu verschaffen, und so zu überleben. (…)
An diesem Punkt stellt sich die Frage: Was ist die von Loos geforderte „Erfindung“, die Camenzind und seine Autoren machen? Und was bringt sie? Es ist der Versuch, trotz der Komplexität, trotz der Unübersichtlichkeit und trotz dem Gefühl, alles sei schon geschrieben und gesprochen worden, einen eigenen und zeitgemäßen Weg zu finden. Sich weder an den Wunschträumen der 50-jährigen aufzuhängen, noch in die totale Beliebigkeit abzugleiten, sondern einen subjektiven, konsistenten und individuellen Zugang zur Wirklichkeit zu finden. Die Lösungen sind dabei abseits vom Ausgetretenen zu suchen – und in vielen Fällen auch abseits der zwanghaften Innovationssucht. In bestimmten Details, in merkwürdigen Kombinationen wird oft mehr zu finden sein als in dem unbedingt Gesuchten – und diese Heterogenität und Ungezwungenheit sucht Camenzind. Deshalb wurde auch in dieser Ausgabe nicht nur keine thematische, sondern auch keine Layoutvorgabe gemacht – nur die Seitenränder standen fest. Die erwarteten Grafikexplosionen kamen freilich nicht…
Ganz am Anfang und sehr weit von einer Lösung entfernt, hoffen wir dennoch, dass die zweite Ausgabe von Camenzind uns unserem Ziel einen Schritt näher gebracht hat. Und dem Leser gefällt!
Die Redaktion
Wir haben uns lange überlegt, wie wohl das Vorwort zur ersten Ausgabe von Camenzind aussehen muss. Provokante Statements zur gegenwärtigen Lage der Architektur? Angriffslustige Spitzen gegen andere Zeitschriften, gegen Institutionen und gegen unsere Skeptiker? Oder wüste Thesen über Sein und Nichtsein unserer Zunft? Im Endeffekt aber hätte das alles wenig Sinn gemacht. Camenzind befindet sich am Anfang, Diskussion und Ausrichtung sollen sich entwickeln. Und an Überlegungen zur Gegenwärtigkeit der Architektur sind schon ganze Ausgaben der archplus gescheitert.
Doch eine Spitze? Eher eine Feststellung. Es ist keine grosse Neuigkeit, dass wir in einer Zeit der Verwirrung leben. (…) Wir leben zwar in einer Demokratie, und jeder kann machen, was er will, aber merkwürdigerweise ist es den meisten Leuten peinlich geworden, wirklich ernsthaft zu diskutieren. Besonders über Grundsätze. Unsere Wissensgesellschaft mit Massen von Akademikern ist keine Gesellschaft von Intellektuellen geworden. Diskussion, die dauernde Beschäftigung mit dem Grundsätzlichem und dessen Nuancen, das Aufstellen und selbstständige Bearbeiten von eigenen Thesen, eine aktive und reflektierte Entwicklung der Persönlichkeit sind immer noch so selten wie vor hundert Jahren. (…)
Wir sind abgeschweift, um auf einen für Camenzind grundlegenden Begriff zu kommen: Die soziale Verantwortung des Intellektuellen. Wir verrichten geistige, steuernde Tätigkeit. Daher müssen wir auch wissen, was wir tun. (…)
Die Artikel, die wir gesammelt haben, sind schnell angefordert und schnell produziert worden. Die Aussagen sind in Inhalt und Ausdruck sehr unterschiedlich. Aber gerade deshalb, da sind wir überzeugt, bilden sie eine gute Grundlage für alles weitere. Gerade das, was abwegig erscheint, kann auf die richtige Fährte führen. Und gerade das, was konservativ erscheint, das Neue in sich bergen.
Die Redaktion
BHSF ist ein Architekturbüro mit Sitz in Zürich und München und arbeitet in Architektur und Städtebau. Das Büro setzt sich mit den beiden Feldern in ihrer ganzen Bandbreite und in allen Massstäben auseinander.
Angefangen mit frühen Projekten wie Strangsanierungen und Erweiterungen von Mehrfamilienhäusern und eine Zahnarztpraxis in Duisburg hat sich das Tätigkeitsfeld des Büros seit der Gründung im Jahr 2007 kontinuierlich erweitert, mit dem Bauen im Bestand als Kerngeschäft und gemeinsamer Leidenschaft. Realisiert wurden inzwischen unter Anderem ein Flugzeughangar in Süddeutschland, eine Produktionshalle im Kanton Aargau, Villenneu- und Umbauten in England und Zollikon, sowie der Umbau eines Lagerhauses in das genossenschaftliche Gebäude Holligerhof 8 in Bern. Daneben hat sich das städtebauliche Portfolio des Büros mit der erfolgreichen Teilnahme an zahlreichen Studienaufträgen, Testplanungen und Wettbewerben kontinuierlich erweitert. Momentan befinden sich verschiedene Projekte in der Planung bzw. Realisierung, die meisten davon Erweiterungen oder Umbauten von Bestandesliegenschaften, teilweise eingebettet in von BHSF entworfene städtebauliche Masterpläne.
Neben dieser praktischen Bau- und Entwurfstätigkeit führt BHSF Werkstattgespräche im eigenen Büro durch. Über die Büropartner ist das Büro zudem eng mit Lehre und Forschung an der der FHNW Muttenz (Professur für Architektur und Konstruktion) und der TU München (Professur für Urban Design) verknüpft.
Gegenwärtig besteht unser Team aus 20 Personen.
Unser Büro arbeitet mit BIM in jedem Verfahrensschritt und auf allen Projektgrößen. Gleichzeitig ist es für unsere Auffassung von Architektur nach wie vor essentiell, mit physischen Modellen, Materialmustern und der klassischen Handskizze zu arbeiten. Wir erkunden daher kontinuierlich den Einsatz digitaler Methoden und Instrumente im Zusammenspiel mit analogen Arbeitsweisen und bauen unser diesbezügliches Knowhow mit jedem Projekt weiter aus. Dabei verfolgen wir stets das Ziel, das Potential der Digitalisierung für Entwurfsprozess und Projektabwicklung auszuloten und auszuschöpfen, insbesondere in Hinsicht auf das Bauen im Bestand.
BHSF Architekten GmbH (CH)
Benedikt Boucsein | Axel Humpert | Tim Seidel
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BHSF Architekten und Stadtplaner GmbH (D)
Benedikt Boucsein | Axel Humpert | Tim Seidel
Linprunstraße 35
D-80335 München
T +49 89 255 418 26
Impressum
BHSF Architekten GmbH
Benedikt Boucsein | Axel Humpert | Tim Seidel
Geerenweg 2
CH-8048 Zürich
Website von BASICS09
Benedikt Boucsein studierte Architektur an der RWTH Aachen und der ETH Zürich und schloss 2005 sein Architekturstudium und 2008 sein Doktorat an der ETH Zürich ab. Das Buch „Graue Architektur“ erschien 2010 im Verlag der Buchhandlung Walther König. Zusammen mit Axel Humpert und Tim Seidel gründete er 2005 Camenzind und 2007 BHSF. Von 2007-2017 lehrte und forschte er an der ETH Zürich. Er ist Co-Autor des Buches „The Noise Landscape“, das im Sommer 2017 bei nai010 publishers in Rotterdam erschienen ist. Seit Oktober 2018 ist er Professor für Urban Design an der TU München. Seit 2018 ist ausserdem als Jurymitglied bei Wettbewerben in der Schweiz und in Deutschland aktiv. Er ist Geschäftsführer der BHSF Architekten und Stadtplaner GmbH in München.
Axel Humpert studierte Architektur an der TU Graz und der ETH Zürich. Er schloss 2004 sein Architekturstudium ab und arbeitete danach für Meili, Peter Architekten in Zürich. Zusammen mit Benedikt Boucsein und Tim Seidel gründete er 2005 Camenzind und, nachdem er die Zweigstelle von Meili, Peter in München gestartet hatte, 2007 BHSF. Von 2007-2010 war er Entwurfsassistent an der ETH Zürich. Seit 2015 hat er gemeinsam mit Tim Seidel die Professur für Architektur und Konstruktion an der FHNW Muttenz inne.
Tim Seidel studierte Architektur an der TU Darmstadt und der ETH Zürich. Er schloss 2005 sein Architekturstudium ab und arbeitete von 2006-2009 für Meili, Peter Architekten in Zürich als Projektarchitekt und Projektleiter. Zusammen mit Axel Humpert und Benedikt Boucsein gründete er 2005 Camenzind und 2007 BHSF. Seit 2015 hat er gemeinsam mit Axel Humpert die Professur für Architektur und Konstruktion an der FHNW Muttenz inne.
Elitsa Lacaze studierte Architektur und Städtebau in Sofia und Hamburg und arbeitete ab 2002 in verschiedenen Architekturbüros in Sofia, Vama und Hamburg. Von 2008 bis 2010 war sie als Projektleiterin im Architekturbüro Manuel Herz Architekten in Basel tätig und von 2010 bis 2014 bei Meili, Peter Architekten in Zürich. Seit 2015 gehört sie zum Team von BHSF Architekten. Sie ist Projektleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung.
Pascal Hendrickx studierte Architektur an der ETH Zürich und diplomierte 2011 bei Prof. Dr. Marc Angélil. Von 2012 bis 2018 war er bei agps architecture in Zürich als Projektleiter tätig, wo er verschiedene Projekte vom Masstab des Objekts bis hin zum Städtebau bearbeitete. Seit April 2019 ist er als Projektleiter Teil des Teams von BHSF Architekten und Mitglied der Geschäftsleitung.
Hannes Rutenfranz studierte Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar, an der Universidade Federal de Minas Gerais und an der ETH Zürich. Von 2010 bis 2013 arbeitete er in Zürich als Projektarchitekt und Projektleiter bei Miroslav Šik und von 2013 bis 2018 als selbständiger Architekt sowie als Assistent bei Prof. Miroslav Šik an der ETH Zürich. Seit 2018 ist er als Projektleiter und Head of Design Teil des BHSF-Teams und leitet Wettbewerbe und Studien.
Patrick Wittneben absolvierte nach seiner Hochbauzeichnerlehre ein Architekturstudium und erhielt 2012 seinen Bachelortitel von der FHNW in Muttenz sowie 2015 seinen Masterabschluss von der ZHAW in Winerthur. 2016 – 2017 bildete er sich zum Bauleiter weiter und sammelte bis 2019 Berfuserfahrung in mehreren Architekturbüros und als selbstständiger Architekt. Seit 2020 arbeitet er als Projektleiter bei BHSF.
Timo Bättig absolvierte nach seiner Hochbauzeichnerlehre die Technikerschule in Unterentfelden. Im Anschluss studierte er Architektur an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Muttenz und Basel, sowie der Ecole Nationale Supérieure d’Architecture de Paris-Belleville in Paris. Während seiner Studienzeit sammelte er Berufserfahrung in verschiedenen Architekturbüros. Nach seinem Masterabschluss 2019 stiess er zum Team von BHSF.
Lisa Franke studierte Architektur an der Faculdade de Arquitectura da Universidade do Porto und an der Pontificia Universidad Católica de Valparaíso in Chile. Während ihres Studiums absolvierte sie ein Praktikum bei Baixo Impacto Arquitetura in Florianópolis/Brasilien. Von 2017 bis 2019 arbeitete sie als Architektin in Porto und absolvierte ein Nachdiplomstudium in Architektonischer Denkmalpflege an der Universidade do Porto. Von 2019 bis 2020, arbeitete sie bei Robbrecht en Daem architecten in Gent/Belgien und bei Office Haratori in Zürich. Seit Frühjahr 2020 ist sie Teil des BHSF-Teams.
Rafael Schäfer schloss 2021 sein Architekturstudium an der ETH Zürich ab. Vor und während des Studiums absolvierte er Praktika bei Hodel Architekten in Wetzikon, agps architecture ltd. in Zürich sowie bei der NGO Techo in Santiago, Chile. Daneben war er über mehrere Jahre als Hilfsassistent an den Lehrstühlen von Philippe Block und Marc Angélil tätig. Nach Abschluss des Studiums arbeitete Rafael als selbständiger Architekt und stiess im Frühling 2022 zum BHSF-Team.
Anna studierte Architektur an der Technischen Universität München und der ENSA in Strasbourg. Sie absolvierte 2020 ihren Master mit dem Schwerpunkt in Urban Design. Während des Studiums, arbeitete sie unter anderem bei der Fachzeitschrift Detail, einem kleinen Ausführungsbüro sowie dem Architekturmuseum in München. Neben der Mitarbeit bei mehreren Ausstellungen, arbeitete sie auch in der Kunstvermittlung. Seit Sommer 2020 ist sie Teil des BHSF Teams und arbeitet schwerpunktmäßig am Münchner Standort.
Theresa Pointner studierte Architektur an der TU Wien und am Politecnico di Milano. Während des Studiums war sie als Studienassistentin am Forschungsbereich Hochbau & Entwerfen der Professur von Astrid Staufer und Thomas Hasler an der TU Wien tätig. Sie sammelte Praxiserfahrung bei NMPB Architekten in Wien und arbeitete von 2019 – 2024 bei m3-Architektur in Oberösterreich. Seit Frühjahr 2024 ist sie Teil des BHSF-Teams.
Beatrice Höckel studierte von 2016 bis 2023 Architektur am Karlsruher Institut für Technologie mit einer Vertiefung im Bereich Städtebau. Während ihres Studiums arbeitete sie von 2018 bis 2021 bei KFWM Architekten in Karlsruhe und von 2021- 2024 im Städtebau- und Landschaftsarchitekturbüro „bauchplan ).(“ in Wien, wo sie zuletzt in der Projektleitung und Teamkoordination von Wettbewerben mitwirkte.
Seit ihrem Masterabschluss ist sie Teil des Teams von BHSF.
Cristina Pop schloss 2018 ihr Studium der Architektur und des Städtebaus an der UAUIM in Bukarest ab. Von 2016 – 2024 sammelte sie Berufserfahrung als Praktikantin bei matti ragaz hitz in Bern sowie als Architektin bei Demuth Hagenmüller & Lamprecht und Itten Brechbühl in Zürich, mit Schwerpunkt auf Entwurf und ökologisches Bauen. Im Juni 2024 schloss sie ihr CAS-Studium in Regenerative Materials bei Prof. Guillaume Habert an der ETH Zürich ab. Sie ist Mitglied des Netzwerks Countdown 2030 und seit April 2024 Teil des BHSF-Teams.
Mats Ellerbusch studierte von 2016 – 2023 Architektur an der Technischen Universität Braunschweig. Während seines Studiums arbeitete er von 2020 – 2021 als Praktikant im Büro von André Poitiers in Hamburg. Seit Sommer 2024 ist er Teil des Teams von BHSF.
Antonin Brünner studierte von 2016 bis 2023 Architektur und Städtebau an der Leibniz Universität in Hannover. Bereits während des Studiums sammelte er praktische und wissenschaftliche Arbeitserfahrung, unter anderem 2019 bis 2020 bei schneider+schumacher in Frankfurt und von 2021 bis 2023 als Tutor am Institut für digitale Methoden in der Architektur der Leibniz Universität. Nach seinem Abschluss arbeitete Antonin von 2023 bis 2024 im Architekturbüro von Corina Menn in Zürich und ist seit Sommer 2024 Teil des Teams von BHSF.
Valentin Breitsamer studierte ab 2018 Architektur an der TU München und absolvierte 2021 ein Auslandsjahr an der Universidad de Sevilla. Während des Studiums war er bei Element A in München beschäftigt und konnte dort Erfahrung in Entwurf und Ausführung verschiedener Projekte sammeln. Nach seinem Bachelor ist er jetzt seit Herbst 2022 Teil des BHSF Teams und arbeitet dort schwerpunktmässig am Münchner Standort.
Das Gegenstück zur architektonischen Praxis von BHSF ist die Forschungs- und Publikationsplattform Camenzind. Während BHSF sich bewusst auf Architektur und Städtebau konzentriert, agiert Camenzind jenseits dieser traditionellen Grenzen. Dies fusst in der Überzeugung, dass sich die Aufgabe des Architekten nicht darauf beschränkt, gebaute Umwelt zu produzieren, sondern auch darin besteht, sie reflektierend zu untersuchen und konkrete Veränderungen der Art und Weise zu erreichen, wie die gebaute Umwelt aus der Gesellschaft heraus produziert wird. Camenzind engagiert sich deshalb im Sinne der „Konkreten Utopie“ Ernst Blochs, dem schrittweisen Vorwärtsbringen utopischer Ziele.
Von 2005 bis 2018 erschienen 19 Ausgaben des Magazins „Camenzind“. Mit der 19. Ausgabe wurde das Magazin beerdigt. Entsprechend schläft die Plattform auf absehbare Zeit, während wir uns auf andere Projekte konzentrieren.
Camenzind wurde an Vorträgen in Aachen, Bern, Wien, Weimar, Zagreb, São Paulo und Zürich präsentiert und nahm an Ausstellungen in London, New York, Milan, Berlin und Tokio teil.
Benedikt Boucsein, Axel Humpert und Tim Seidel lernten sich während ihres Architekturstudiums an der ETH Zürich kennen und brachten Ende 2004 als erste gemeinsame Arbeit das Camenzind-Magazin #1 heraus. Nach bzw. während erster praktischer Erfahrungen gründeten sie BHSF im Sommer 2007. Die ersten realisierten Projekte, die Zahnarztpraxis in Duisburg und das Mehrfamilienhaus in Zürich, sind nach wie vor prägend für die architektonische Haltung von BHSF, ebenso wie der Wettbewerb für das Parkhaus Coulinstraße in Wiesbaden. Camenzind, inzwischen als Forschungs- und Publikationsplattform, hat BHSF während dieser ersten fünf Jahre konstant begleitet.
Seit der Gründung des Büros werden die BHSF Werkstattgespräche im dreiwöchentlichen Rhythmus durchgeführt. Dafür wird der Arbeitsraum in einen Vortragssaal mit Beamer und Leinwand umgewandelt. Im Zentrum des Abends steht ein Vortrag mit anschliessender Diskussion. Redner sind Architekten, Kunst- und Architekturhistoriker, Theoretiker verschiedenster Fachrichtungen, Fachplaner sowie Vertreter aus der Immobilienwirtschaft. In lockerer Reihenfolge werden ausserdem Filme gezeigt und Konzerte gegeben.
Die bisherigen Reihen waren: Sneg Idjot (11/2007 – 5/2008) Die Hardstrasse (8/2008 – 1/2009) Hope (5/2009 – 1/2010) Back to the Future (5/2010 – 1/2011) True Lies (6/2011 – 3/2012) Ghostbusters (6/2012 – 1/2013), Expendable(s) (10/2013 – 7/2014), The Transporter (4/2015 – 4/2016), Total Recall (6/2016 – 4/2017) und Eraser (3/2018 – 12/2018).
Hans-Lukas Fehr (Partner bis 2010), Emil Asam, Nicolas Bacci, Chantal Bekkering, Barbara Bergamaschi, Meryem Beypinar, Yunus Bogazliyanlioglu, Jan Brunnschweiler, Elettra Carnelli, Alexander Cox, Aleksandra Curcin, Annabell Daverhuth, Christian Deis, Rositsa Doneva, Beatrice Dornseifer, Hanne Gabriels, Grigoris Grigoriadis, Daniela Heyland, Patrik Hilber, Lisa Höing, Engin Irmak, Theodor Justus, Adrian Knöpfel, Emilia Kreibich, Elisabetta Le, Paulo Lopes, Susanne Mangold, Teresa Maree, Ioannis Michailidis, Ivana Milojevic, Arash Monzeri, Stephanie Moraña, Caroline Pachoud, Marc Paessens, Katrin Redweik, Lauryna Remeikyte, Merle Scharschmidt, Mathias Schaub, Lex Schaul, Jasmin Schiele, Matthias Schneider, Raphael Staehelin, Anna Stallmann, Li Tavor, Derek Thai, Udo Thönnissen, Maro Tsagka, Yannick Vorberg, Louis Wangler, Johanna Willert, Sascha Zink.